Zur Nacht

Kehre den Blick nach innen,
Nimm auch dein Herz in Acht,
Gott geht im Wehen des Windes
Durch die unendliche Nacht.

Wirf jedes Ding, jede Scherze,
Wirf dich selbst über Bord,
Horch im Gesange der Sphären
Auf das urewige Wort.

Atme die Kühle der Ferne,
Als den Odem des Herrn,
Walle mit ihm durch die Sterne,
Werde du selber zum Sterne.

Werde im Dunkel ein Ganzes,
Ruhepunkt im kreisenden Rad.
Laß dich den Äther umkosten
Wie ein verjüngendes Bad.

Wimperlos und lidohne
Schaut dir das Ewige zu:
Schließ deine heiligen Augen
Und bringe dein Herz zur Ruh.

J. KREUTZBERG