Josef Lahnstein aus Brohl wurde 101 Jahre alt

Soweit bekannt, ist es bisher in der Gemeinde Brohl noch nicht vorgekommen, daß von einem Bürger dieses hohe Alter erreicht wurde. Der Jubilar wurde am 17. Januar 1869 in Duisburg-Ruhrort geboren und kam im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern nach Brohl. Er erlernte nach seiner Schulzeit das Bauhandwerk und spezialisierte sich später auf Steinmetzarbeiten. Sein Berufsziel, einmal Architekt zu werden, erfüllte sich, nachdem er dazu die erforderlichen Prüfungen abgelegt hatte. Zu den wichtigsten Bauwerken, die nach seinen Vorstellungen und Plänen entstanden sind, gehören die Marienkirche in Düsseldorf und die Christuskirche in Koblenz.

1915 zog Lahnstein nach Frankfurt, wo die beruflichen Möglichkeiten besonders günstig waren, aber nach 17 Jahren kam er wieder nach Brohl zurück, das er als seine Heimat ansieht. Hier wohnt er heute bei seinem Sohn in der Mittelstraße.

Aus seiner Ehe mit Ernestine Ruckel gingen zwei Kinder hervor, ein Sohn und eine Tochter. Mit Stolz schaut der Jubilar auf sieben Enkelkinder.

Den Dorfgeschehnissen war Lahnstein immer zugetan. So trat er 1907 der St. Matthias-Schützenbrudergesellschaft bei, die ihn 1967 bei der 60jährigen Mitgliedschaft besonders ehrte, zumal der Jubilar mit 85 Jahren noch die Königswürde errungen hatte. Bei seiner Beliebtheit war es nicht verwunderlich, daß die ganze Dorfgemeinschaft am Geburtstag schriftlich und persönlich Gratulationen darbrachte.

Foto: Oscar Lorenz

In Vertretung von Landrat Korbach sprach der Erste Kreisdeputierte Eduard Schütz dem Jubilar die Glückwünsche des Kreises aus. Gleichzeitig übermittelte er Gratulationsschreiben des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Dr. Kohl und des Regierungspräsidenten Dr. Leibmann. Für die Verbandsgemeinde Bad Breisig gratulierte Verbandsbeigeordneter Stein. Die Glückwünsche der Gemeinde Brohl sprach die Bürgermeisterin Frau Melanie Merz aus. Die Glückwünsche waren mit Ehrengaben für den Jubilar verbunden. Auch Vertreter der St. Matthias-Schützengesellschaft waren gekommen, um ihrem ältesten Mitglied weiterhin alles Gute zu wünschen.

Pfarrer Bungarten, der am Nachmittag des Geburtstages in der hl. Messe von der Gnade dieses hohen Alters sprach, wünschte auch hier seinem ältesten Pfarrkind Gottes Segen und weiter gute Gesundheit.