Herbsttag in der Eifel

Wenn über's Land der Herbstwind
weht,
steh'n sie gebückt im breiten Acker,
der Bauer und die Bäuerin
und graben fleißig, treu und wacker,
zu ernten, was der Boden zollt
als kargen, schwer verdienten Sold.

Kartoffeln liegen lang in Reih'n
getrennt die großen von den kleinen.
Schnell sind die Säcke prall gefüllt, —
kostbare Frucht, das will ich meinen;
gelbfleischig und so schmackhaft gut,
gediehen unter Gottes Hut.

Und mitten im durchwühlten Feld
die warmen Feuer glüh'n und schwelen.

Kartoffeln lagern in der Glut
und munden nun den trock'nen Kehlen.
Sein Brot verzehrt ein jeder
stumm; —
schon tragen sie den Rücken krumm.

Von Kälte sind die Finger blau,
der Atem will sich grau verlieren.
Im falben Laube perlt der Tau;
der Bauer spricht: „Heut' nacht wird's
frieren."

Müd' schreiten sie dem Dorfe zu,
im nahen Stalle muht die Kuh.
Die Wärme staut sich hinter'm
Glase. —
O stille, friedliche Oase.

Paula Gerhards