Paula Gerhards

Wein! Du Trank der Labe.
O du ed'ler Göttersaft
Wein! Du süße Labe
gießt durch alle Adern Kraft.

Seht die Becher schäumen,
kommt und trinket alle hier,
laßt beim Wein uns träumen,
bei den vollen Gläsern hier
lange froh verweilen.

Augen flammen, Wangen glüh'n,
klingt das Lied in Tönen kühn.
Und schon wirkt der Götterwein:
Schenkt ein!

Farbenwildheit, Sterbeschönheit
zeigt der Herbst, als Malermeister.
Denn mit Pinsel und Palette
noch so manchen unterweist er.

Wie er seine Farben mischet
ist einmalig und erwiesen.
Seht nur, wie die Landschaft lodert,
Baum und Strauch, gefleckte Wiesen.

Wie das Rebstück glüht am Hause
und der Wald steht hell in Flammen,
daß die Wogen wilden Feuers
schlagen über ihm zusammen.

Keiner kommt ihm gleich dem Meister
wenn er seinen Pinsel führt.
Staunet nur, schaut an die Bilder,
die der Herbst uns vorgeführt.