Unser Partnerkreis Artern

Eine reizvolle Landschaft mit reicher Kultur und großer Geschichte

Alfred Oppenhoff

Am 3. Oktober 1990, dem Tag der Deutschen Einheit, schlössen die Kreistage der Landkreise Artern und Ahrweiler einen Partnerschaftsvertrag. Kommunalpolitiker und Vertreter aus vielen Bereichen des öffentlichen Lebens des Ahrkrei-ses waren nach Artern angereist und nahmen an der Festsitzung des dortigen Kreistages teil. „Unsere gemeinsame Geschichte, Kultur und Sprache haben sich durchgesetzt", so erinnerte Landrat Joachim Weiler an das Ergebnis der Demonstrationen von Berlin und Leipzig und anderen Städten im „anderen" Deutschland, die in Sprechchören skandiert hatten: „Wir sind ein Volk!"

„Frankenhausen, Artern, Sangershausen, Naumburg genügen in den seltenen Fällen, um meine Heimat zu beschreiben", konstatierte Manfred Burghardt, Präsident des Kreistages Artern, bei der Festsitzung. „Auch die Bundesbürger hatten wohl ihre Orientierungsprobleme":

Aber auch: „Ihr Deutschen hier im Saal, was wußten wir schon von Deutschland?"

Was wissen wir schon von Deutschland oder vom Landkreis Artern? Diese Frage hat auch heute noch ihre Berechtigung; leider, muß man wohl ehrlich sagen. Kontakte sind ausgehend von der 1990 geschlossenen Partnerschart zwischen dem thüringischen Landkreis Artern und dem rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler geknüpft worden, nicht nur auf der Verwaltungsebene. Es wurden Bekanntschaften gemacht, auch Freundschaften geschlossen. Wie so oft sind Schulen und Schulklassen Vorreiter. Liegt es an ihrer Unbefangenheit?

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Kyffhäuserkreis Artern

Der Kreis Artern

Der Kreis Artern liegt in der Nordhälfte Thüringens, grenzt im Norden und Osten an das Bundesland Sachsen-Anhalt, im Westen an die thüringischen Kreise Nordhausen und Sondershausen, im Süden an den Kreis Sömmerda. Es ist das südliche Harzvorland mit dem Kyffhäuser-Gebirge im Nordwesten und den Höhenzügen Hainleite, Schmücke und Hohe Schrecke im Süden.

Die große Senke wird durchflossen von der Unstrut mit ihren Nebenflüssen Helme und Wipper. Wenngleich dieses Gebiet zu den regenärmsten Regionen in Deutschland zählt, so waren die Flußniederungen doch immer hoch-wassergefährdet. Es sind zum Teil Riedgebiete (Sumpfgebiete), die durch ein System von Entwässerungsgräben trockengelegt wurden. Die Unstrut durchfließt in einem großen Bogen den Kreis Artern, zunächst in Süd-Nord-Richtung, durchbricht in derThüringischen Pforte Hainleite und Schmücke, und ändert ihre Richtung nach Südosten bei Artern. Die Unstrut entspringt auf dem Eichsfeld, ist 189 Kilometer lang und hat nur ein geringes Gefälle und dadurch auch niedrige Strömungsgeschwindigkeit. Ihr Einzugsgebiet ist gut 6 000 Quadratkilometer groß, und damit fast dreizehn mal so groß wie der Kreis Artern.

Der Kreis Artern umfaßt ein Gebiet von 473 Quadratkilometern. Er hat 36 Gemeinden, davon vier Städte, deren größte mit ungefähr 10 000 Einwohnern Bad Frankenhausen ist. Die kleinste Gemeinde zählt nur 250 Einwohner. Die Gesamtbevölkerung des Kreises liegt bei 53 000.

Der Landkreis Artern besteht erst seit der Gebietsreform im Jahre 1952. Er wurde damals gebildet aus thüringischen und sachsen-anhal-tinischen Gebieten und zählte zum Bezirk Halle. Artern selbst gehörte bis dahin zum Kreis Sangershausen. Bei Wiedererrichtung der alten deutschen Länder von 1945 stimmte die Bevölkerung des Kreises Artern in einem Volksentscheid für eine Zugehörigkeit zum Land Thüringen.

„Kyffhäuser Kreis"

Das grüne Herz Deutschlands, Thüringen, besitzt auch im Landkreis Artern ein touristisch reizvolles Gebiet. Landschaftlich besonders anziehend ist das Kyffhäuser-Gebirge im Nordwesten des Kreisgebietes, das dem Landkreis auch den Namen Kyffhäuserkreis eingetragen hat.

Dieserwaldreiche Höhenzug südlich des Unterharzes hat im Kulpenberg seine höchste Erhebung mit 477 Meter. Der Nordrand fällt steil ab gegen die bis 300 Meter tiefer liegende Goldene Aue, die Niederung der Helme. Nach Süden ist das Gebirge abgeflacht. Auf dem Kyffhäuserburgberg erstand eine, im 12. Jahrhundert erstmals erwähnte, Burg - Cufese -. die während der Regierungszeit des Stauferkai-sers Friedrich Barbarossa endgültig ausgebaut wurde. Mit 600 Meter Länge und 60 Meter Breite, warsie die größte deutsche Burganlage, die eigentlich aus drei Burgen bestand. Diese Reichsburg muß einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, denn durch sie wurde die Erinnerung an Kaiser Rotbart wachgehalten und verdichtete sich zu Sagen und Wunschbildern des Volkes. Wertvolle Reste der Burgen haben sich als Ruinen bis heute erhalten, so die Ringmauer der Unterburg, Grundrisse von Gebäuden, in der Oberburg der Ruinenrest des Bergfrieds, der 176 Meter tiefe Burgbrunnen und das Erfurter Tor als Teil der Burgmauer. Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde das Gelände der Oberburg zum Standort eines monumentalen Denkmals zu Ehren Kaiser Wilhelm l.. Es wurde zwischen 1890 und 1896 im Auftrag der deutschen Kriegervereine errichtet, die sich später im Kyffhäuserbund vereinigten. Zentrum des Denkmals ist der 81 Meter hohe, mit einer stilisierten Kaiserkrone bekrönte Turm. Die plastischen Hauptelemente sind im unteren Teil, der aus dem Sandstein gehauene Friedrich Barbarossa und im Mittelteil die Figurengruppe mit dem Reisterstandbild Kaiser Wilhelms. Das kupfergetriebene Standbild stammt von Bildhauer Professor Erich Hundrie-ser, dem gleichen Künstler, von dem in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch das Reiterstandbild Wilhelm l. ander Porta Westfalica (1896) und das jetzt so umstrittene Standbild auf dem Deutschen Eck in Koblenz (1897) geschaffen wurden.

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Das Schloß in Bad Frankenhausen mit dem Kreisheimatmuseum

Vom Touristenansturm auf diese Sagenreiche historische Stätte profitiert natürlich der Kreis Artern, insbesondere die nahegelegene alte Salzstadt Bad Frankenhausen. Geologen befürchten allerdings, daß das Denkmal ins Rutschen geraten könnte; mit Hangbefestigungen und Stützmauern will man dem jedoch begegnen.

Ungefähr drei Kilometer westlich der alten Reichsburg befindet sich noch die Ruine einer weiteren, auf die zweite Hälfte des 12 Jahrhunderts zurückgehende Burg, der Rothenburg, die von den gleichnamigen Grafen errichtet wurde. Hier wurde im 19. Jahrhundert ein Bismarckturm errichtet.

Auf der Südseite des Kyffhäuser-Gebirges verlockt die Barbarossa- Höhle zum Besuch. Ist sie vielleicht das unterirdische Schloß, in dem der Kaiser wartet? Mit einer Fläche von 2 400 Quadratmetern und über 800 Meter Länge ist dieses Höhlensystem - 1865 zufällig entdeckt - die größte touristisch erschlossene Gipshöhle in Mitteleuropa. Hallen und Grotten von imposanter Größe öffnen sich dem Besucher: Neptunsgrotte, Olymp, Gerberei und Dom. Bis zu dreißig Metern hoch wölben sich die Kuppeln.

Bad Frankenhausen

Von der Barbarossa-Höhle ist es nicht weit bis Bad Frankenhausen, nur vier Kilometer östlich gelegen. Frankenhausen ist, wie der Name sagt, eine fränkische Gründung, die schon vor 900 bestanden haben muß. Für das Jahr 998 werden erstmals Salzpfannen erwähnt. Ursprünglich Reichsgut, wechselte es oft den Besitzer. Als Stadtwird Frankenhausen 1219, unter denGra-fen von Bleichlingen, erstmals genannt. 1340 erwirbt Graf Günther XXI. von Schwarzburg die Stadt. Er ist der Schwarzburger, der 1349 zum Gegenkönig gegen den Luxemburger Karl IV. gewählt wird. Schwarzburgisch bleibt Frankenhausen bis 1918, ist sogar von 1571 bis 1597 Sitz einer Seitenlinie des Grafenhauses. Das Salzwerk bleibt Besitz der beiden Schwarzburg-Linien Rudolstadt und Sondershausen. Eine traurig zu nennende Berühmtheit erhält Frankenhausen im Bauernkrieg. Hiersammelte sich Anfang Mai 1525 ein Bauernhaufen, zu dem sich Thomas Müntzer gesellte, der die Führung an sich riß. Die Bauern bezogen auf dem Schlachtberg nördlich der Stadt eine sehr günstige Stellung. Hier kam es am 15. Mai 1525 zum Kampf mit den übermächtigen Scharen des Herzog Georg von Sachsen, Landgraf von Hessen und Graf Ernst von Mansfeld, denen sich noch kurmainzer und brandenburger Kräfte angeschlossen hatten. Nach den ersten Treffern in ihrer Wagenburg flohen die Bauern panikartig vom Berg. 5 000 von ihnen sollen getötet worden sein, nur 600 wurden gefangen, unter ihnen auch Thomas Müntzer, der auf Schloß Heldrungen eingekerkert war, bis er am 27. Mai vor Mühlhausen hingerichtet wurde.

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Der „Anger" in Bad Frankenhausen

An diese Schlacht erinnert heute das „Bauernkriegs-Panorama" auf dem Schlachtberg. Das abgetretene Regime des „Arbeiter- und Bauernstaats" wollte das Ereignis für seine Propaganda einspannen. 1987 wurde die große Rotunde mit dem Bauernkriegs-Panora-ma-Bild fertiggestellt. Sechs Jahre lang hatte der Leipziger Professor Werner Tübke an diesem 123 Meter langem und 14 Meter hohen Leinwandgemälde gearbeitet. Ausgehend von den Ereignissen des Bauernkriegs entstand hier ein Bild einer ganzen Epoche von Renaissance und Reformation - ohne Anfang und ohne Ende. Aus dem alten Salzwerk entwickelte sich das heutige Solbad, das seit mehr als 170 Jahren bekannt ist. Der Frankenhäuser Arzt Wilhelm August Gottlieb Manniske war der erste, der 1818 die Sole zu Heilzwecken nutzte. 1938 wurde das erste Soleschwimmbad Thüringens hier eröffnet. Bad Frankenhausen bietet viele Sehenswürdigkeiten wie Stadtmauer, Unterkirche, Altstädter Kirche, Hausmannsturm und das ehemalige Schwarzburger Schloß, das heute das Heimatmuseum beherbergt.

Kreisstadt Artern

Die Kreisstadt Artern ist nicht die größte Stadt im Kreis. Erstmals erwähnt wurde Artern als „Aratora" im Jahre 786, Stadtrecht erhielt Artern durch Kaiser Ludwig den Bayer in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert. Im Salztal im Nordwesten der Stadt entspringt eine Solequelle, deren Salz für die weitere Entwicklung der Stadt

große Bedeutung hatte. Aus dem Salzsiederzentrum wurde 1828 eine Saline mit Gradierwerk. In Artern suchte Friedrich von Hardenberg, unter dem Dichternamen Novalis als der romantischste der Romantiker bekannt, für ein Jahr Heilung von seinem Lungenleiden. In Artern lebte Goethes aus Berka stammender Urgroßvater Hans Christian Goethe als Schmied und Ratsherr; dessen hier 1657 geborener Sohn, der Schneider Friedrich Georg Goethe zog von Artern nach Frankfurt.

Bedeutung für Artern hatte im 16. und 17. Jahrhundert auch bedeutender Viehhandel. Im vergangenen Jahrhundert kam es zu einer industriellen Entwicklung durch Eisenwerk, Zuckerfabrik und Brauerei. Die für kleinere Fahrzeuge schiffbare Unstrut und der 1880 geschaffene Bahnanschluß begünstigten den Aufschwung. Im Mittelalter mansfeldisch, kam es im 17. Jahrhundert zu Kursachsen, unter Napoleon zum Königreich Sachsen. Mit dem Wiener Kongreß verlor das Königreich seine nördlichen Gebiete, darunter auch Artern, an Preußen (Regierungsbezirk Erfurt, Provinz Sachsen).

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Herausragendes Geschichtsdenkmal: Die Pfalzkirche in Artern

Den reizvollsten Zugang zum Kreis Artern vom Thüringischen Becken aus bildet der Unstrut-Durchbruch der Thüringer Pforte. Heute teilen sich den schmalen Durchbruch zwischen Hainleite und Schmücke mit der Unstrut Bundesstraßen und Eisenbahn. Schon in früher Zeit war diese Furt bewacht. Auf dem Wächterberg direkt über dem Durchbruchtal liegen die Haken- und die Sachsenburg. Letztere muß schon nach den Bodenfunden eine Vorgängerin in fränkischer Zeit gehabt haben. Beide Burgen spielen in der thüringischen Geschichte eine wichtige Rolle, wurden mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Beide Ruinen liegen in wunderschöner Aussichtslage über einer reizvollen Landschaft.

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Lebendige Tradition: Zwiebelmarkt in Artern

Heldrungen und Wiehe

Nicht weit entfernt östlich, liegt die Stadt Heldrungen. Die kleine Ackerbürgerstadt erhielt 1530 ihr Stadtrecht. Die Wasserburg am Südostrand des Ortes bestimmte über Jahrhunderte die Geschichte der Landschaft. Sie war entstanden zur Sicherung der wichtigen Salzstraße von Frankenhausen nach Querfurt. 874 erstmals genannt, taucht der Ort 1004 auch in einer Kaiserurkunde Heinrich II. auf. Im 15. Jahrhundert kam er in mansfeldischen Besitz. Diese Grafen bauten hier die Wasserburg zur Festung aus. Im Dreißigjährigen Krieg mehrfach belagert, wurde die Festung 1685 geschleift und Ende des Jahrhunderts erneut aufgebaut. 1815 wurde auch Heldrungen preußisch und 1860 aus der Liste der Festungen gestrichen. In der mansfeldischen Renaissance-Wasserburg war Thomas Müntzer eingekerkert.

Wie Artern wird auch Wiehe, die kleinste der vier Städte im Kreis, 786 erstmals erwähnt. Eine hier bestehende Burg wurde unter Heinrich l. zur Reichsburg und Hauptort des Wiehegaus. Bereits 1320 besitzt Wiehe stadtähnliche Rechte. Bis heute ist es eine ländliche Kleinstadt geblieben. Hier wurde der bedeutende Historiker Leopold von Ranke 1795 geboren.

Für den 15. März 933 ist ein Ort „Riade" an der Unstrut überliefert, nachzulesen beim Mönch Widukind. Gemeint ist die Schlacht, die die Deutschen unter König Heinrich l. siegpeich schlagen mußten, um den Ungareinfällen zu wehren, die erst Heinrichs Sohn, Otto l., in der Schlacht auf dem Lechfeld 22 Jahre später, am Laurentiustag 955, endgültig bannen konnte. Heimatforscher sind der Überzeugung, daß die Schlacht bei Kalbsrieth, wenige Kilometer östlich von Artern geschlagen wurde, eine Annahme, die nicht ganz unumstritten ist, wenn auch manches dafür spricht. Leopold von Ranke war sich da auch nicht sicher. Greifbare Historie aus dieser Zeit liegt gleich am Nordrand des Kreises Artern, nur knapp außerhalb: Tilleda, die Pfalz, wo Heinrich l. und auch Otto l. wie später weitere deutsche Kaiser urkundeten.

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Wasserburg Heldrungen

Ursprung der Gemeinde Roßleben war das 1140 gegründete Kloster, zunächst der Augustiner, seit 1263 Zisterzienserinnen, das damals zu den reichsten kirchlichen Besitzungen in Thüringen zählte. 1554 wurde es säkularisiert und in eine Frei- und Landschule umgewandelt. Die Herren von Witzleben waren großzügig und an den gelehrten Studien interessierte Förderer. Die Schule erlebte eine wechselvolle Geschichte. 1686 wurde sie durch Brand zerstört, und erst 1730 begann man mildem Neubau in schlichtem Barock, so wie sich die Schule heute noch zeigt. Sie zählt zu den bedeutendsten Schulen im Land, die Zeitgenossen rühmten sie als „unstreitig eine der vorzüglichsten Sachsens". Heute noch beherbergt sie eine Oberschule, der Goethe seinen Namen gab.

Fremdenverkehr und Wirtschaft

Es gibt noch manche weitere Sehenswürdigkeiten und Erinnerungen an eine große Geschichte in dieser Landschaft, Burgruinen und Überreste von Klöstern. „Der Kreis Artern ist mehr wert als nur einen Autostop", schreibt heute der Kyffhäuser Fremdenverkehrsverband e.V. in seine Prospekte. Es ist eine Landschaft, in der man Entspannung und Erholung finden kann, die zum Wandern per Rad oder zu Fuß verlockt. Bade- und Schwimmanlagen, Flugplatz für Motor- und Segelflüge, Reiterhöfe und Tennisanlagen laden ein.

Wirtschaftlich ist der Kreis wie das ganze Thüringen, wie alle fünf neuen Bundesländer, im Umbruch. Auch der Kreis Artern hat mit Arbeitslosigkeitzu kämpfen, sucht Investoren und muß seine bisherige Industrie umstellen. Schwierigkeiten gibt es noch genug, denken wir nur an den Kalibergbau, der in dieser Region zu einer der wirtschaftlichen Säulen zählte. Schlechte Straßen lassen manchen Urlauber andere Wege fahren. Hotels und Pensionen entsprechen noch nicht gehobenen Ansprüchen.

Es hat sich viel geändert im Kreis Artern, und es ändert sich vieles zur Zeit. Der Kreis Artern ist ein Industrie-Agrarkreis, für den der Weg ins werdende Europa nicht ohne Probleme ist. Jedoch mutlos sind die Bewohner nicht. Knopfindustrie, Lederwaren und Textil, Metallwaren, Plastik und Maschinenbau sorgten für einen, wenn auch nicht überquellenden Wohlstand. Diese Gewerbe gilt es zu retten, oder neue Erwerbszweige und Industrien anzusiedeln. Doch alles braucht seine Zeit: „Es geht irgendwann und irgendwie weiter", hört man heute zuversichtlich vielerorts im Landkreis Artern. Die Kreispartnerschaft hat bereits viel geholfen, helfen ist aber weiterhin das Gebot der Stunde.