Die Inventarisierung der Burgen, Adelssitze und Wehrbauten im Kreis Ahrweiler

Michael Losse

"Die Inventarisierung aller Burgen und frühen Schlösser" gehört zu den wichtigsten wissenschaftlichen Zielen der Deutschen Burgenvereinigung (DBV).1) Bereits 1994 hatte Prof. Horst Wolfgang Böhme2) in einem anläßlich des 95jährigen Gründungs-Jubiläums der DBV in Meersburg gehaltenen Festvortrag eine umfassende Dokumentation der mittelalterlichen Burgen in Deutschland gefordert, die von den zuständigen Wissenschaften (Geschichte, Kunstgeschichte, Vor- und Frühgeschichte, Mittelalter-Archäologie) nicht genügend zur Kenntnis genommen wurden und werden. Böhme verwies in diesem Zusammenhang auf die große Zahl bisher noch unbekannter, z.T. sogar unentdeckter Burgruinen - jedes Jahr werden etwa 5-10 Burgen "neuentdeckt" - und regte "eine professionelle Einrichtung unter dem Dach der Deutschen Burgenvereinigung''' an, ein Burgeninstitut als wissenschaftliches Zentrum zur Erfassung und Koordination der Bewahrung von Burgen und Schlössern. Dieses Burgeninstitut wurde inzwischen auf der Marksburg bei Braubach, dem Sitz der DBV, etabliert. Leiter ist Dr. Busso von der Dollen.

Weil bisherige Versuche zur Katalogisierung der Burgen in Deutschland aufgrund der großen Anzahl der Objekte scheiterten, da sie von einzelnen Personen nichtzu bewältigen sind, schlug Prof. Böhme eine Erfassung auf der Ebene einzelner Kreise vor, die - vielleicht als Loseblatt-Sammlungen mit der Möglichkeit ständiger Aktualisierung - von einzelnen Wissenschaftlern geleistet werden könnte. Zu den ersten Regionen, die auf diese Weise flächendeckend inventarisiert werden, gehört der Kreis Ahrweiler.3) Bereits Anfang 1995 hatte mit der Katalogisierung der "Burgen, Adelssitze, Schlösser und Festungen in der Verbandsgemeinde Adenau" die Aufarbeitung einer größeren Teilregion unseres Kreisgebietes begonnen.4) Mein Beitrag basiert auf dieser ersten Erfassung der Burgen, Schlösser und Festungen auf Ebene der Verbandsgemeinde Adenau, in der erste Ergebnisse aus der Aufarbeitung der vorhandenen Literatur und aus den ersten Begehungen der Objekte zusammengefaßt wurden. Die Aufarbeitung der für den Kreis Ahrweiler wissenschaftlich relevanten Burgen-Literatur ist inzwischen abgeschlossen, während die Sichtung der Quellen und die Besichtigung der einzelnen Bauten zur Zeit erfolgt.

Der Beginn der Inventarisierung

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Erfassung der Burgen in den Grenzen der modernen politischen Einheiten (Verbandsgemeinde, Kreis) erfolgt und diese damit nicht dem historischen Entstehungskontext der Bauten entspricht. Sie ist lediglich durch die günstigeren bearbeitungstechnischen Bedingungen vorgegeben.

Bisher liegt keine Gesamtdarstellung der Burgen und Adelssitze, ebensowenig der Schlösser und Festungen im Kreis vor, doch sind mehrere der hier erfaßten Objekte in anderen Publikationen behandelt oder wenigstens erwähnt. Die wichtigsten werden im folgenden kurz vorgestellt: Zuerst faßbar ist eine wissenschaftlich-literarische, aber noch stark romantische Auseinandersetzung mit den Burgen der Region in Gottfried Kinkels Buch "Die Ahr" (1849). Weiter sind C. v. Strambergs, "Rheinischer An-tiquarius" (1845-71) und die "Eiflia illustrata"von Schannat-Bärsch (1824/55) zu nennen.

Paul Lehfeldt verzeichnete in seinem Inventar (1886) nur wenige Burgen. 1938 erschien das Kunstdenkmäler-Inventar des Kreises Ahrweiler, welches die meisten dieser Bauten erfaßt.5) Karl August Seel legte 1962 einen Arbeitsbericht über "Orts-und Flurwüstungen in der Eitel" vor, der zahlreiche für unsere Untersuchungen relevante Objekte verzeichnet.6) Das Werk "Rheinische Höhenburgen" von Werner Bornheimgen, Schilling (1964) brachte zahlreiche, im Detail jedoch meist noch einmal zu überprüfende Informationen. Für die Wüstungsforschung sind vor allem Wolfgang Janssens "Studien zur Wüstungsfrage" (1975) zu nennen, für die Quellenkunde Matthias Reuters "Beiträge zur Geschichte der Hocheifel" (1979). Darstellungen und Zusammenfassungen von Burgen auf lokaler Ebene bieten Bernhard Gondorf mit seinem Lexikon "Die Burgen der Eifel" (1984) und Matthias Röcke mit"Burgen und Schlösseran Rhein und Ah r" (1991).

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Wohnturm Burg Adenau vor der Restaurierung (Aufnahme 1986).

Auf die zahlreichen Einzeluntersuchungen kann an dieser Stelle nicht eingegangen werde, es sei jedoch auf die Heimatjahrbücher des Kreises Ahrweiler verwiesen, stellvertretend etwa auf den ausführlichen Beitrag von B. Koll (1979) zur Burg in Kaltenborn.

Ergebnisse der Bauforschung gibt es bisher kaum. In der Verbandsgemeinde Adenau liegen lediglich von der Nürburg und von der Burg Adenau Bauuntersuchungen vor, für Adenau auch dendrochronologische Daten.

Im Rahmen der drei 1995/96 unter der Leitung von Prof. H. W. Böhme und M. Losse durchgeführten Exkursionen zu Burgen in der Eifel, darunter auch in der Region Adenau und Ahrweiler, sowie mehreren von G. N. Bode und M. Losse durchgeführten Begehungen konnten wichtige neue Erkenntnisse gewonnen (und möglicherweise sogar zwei "neue", d.h. bislang unbekannte Burgstellen entdeckt) werden.7)

Erscheinungsformen von Wehrbauten im Untersuchungsgebiet

Die folgenden Ausführungen beziehen sich fast ausschließlich auf die Verbandsgemeinde Adenau als die bisher am intensivsten erforschte Region innerhalb des Kreisgebietes.

Vormittelalterliche Wehrbauten

In der Verbandsgemeinde Adenau gibt es eine Reihe von Gräberfeldern, die, ohne daß bisher konkrete wissenschaftliche Ergebnisse vorliegen, der Eifel-Hunsrück-Kultur zugerechnet wurden.8) Bereits Otto Kleemann (1975) konstatierte für die Gräberfelder eine jeweils direkte räumliche "Beziehung zu einer vorgeschichtlichen Wehr- und Wallanlage", obwohl von "diesen prähistorischen Burgwällen (...) nichts weiter bekannt ist" ist.9) Es handelt sich um die je aufeinander bezogenen Anlagen von Arenberg, Herschbroich, Hoffeld-Barweiler, Insul-Niederadenau und Reifferscheid. Eine ähnliche Situation findet sich bei Lind und Kirchsahr.

Funde römischer Keramikscherben der "Alten Burg" bei Reifferscheid zeugen von einer Nutzung (als Wehranlage?) bereits zu dieser Zeit. Ein spätrömische Anlage ist auch die "Alte Burg" bei Insul.

Mittelalterliche Burgen

Höhenburgen bestimmen in der Eifel weitgehend das Bild des mittelalterlichen Wehrbaus; im hier untersuchten Gebiet kommen sie fast ausschließlich in der Form von Gipfelburgen (z.B. Aremberg, Nürburg) vor. Daneben gibt es einige, meist kleinere Niederungsburgen (z.B. Adenau). Mehrere der hier dargestellten Objekte wurden in der Literatur als Motten bezeichnet, so etwa die Alte Burg bei Antweiler oder die Warte bei Leimbach, doch ist bisher lediglich die Kasselsburg bei Meuspath sicher als eine solche Anlage zu bezeichnen.

Die im Eifel-Mosel-Gebiet zahlreichen Wohntürme und turmartigen Wohnbauten, die z.T. auch als schwach umwehrte Burgmannensitze erscheinen, sind in unserer Region gleichfalls selten. Ein gutes Beispiel dafür bietet aber die Burg Adenau, deren in der Substanz noch gut erhaltener spätmittelalterlicher Wohnturm vor wenigen Jahren entkernt und restauriert wurde. Spätmittelalterliche Burgneugründungen oder das Erscheinungsbild wesentlich verändernde Baumaßnahmen gab es im Untersuchungsgebiet mit Ausnahme der Nürburg scheinbar nicht, es fanden jedoch vielfach Ausbauarbeiten statt, so auf Burg Aremberg. Auch die Burg Adenau wurde im 15. Jh. umgestaltet.

Feste Schlösser, Schloßbauten und Festungen

Für alle drei in der Überschrift genannten Architekturformen bietet Schloß Aremberg das beste Beispiel. Als festes Schloß10) ist dieser Bau in der ersten nachmittelalterlichen Ausbauphase zu bezeichnen. Auch die einzige Festung in der Verbandsgemeinde Adenau war die weitgehend abgetragene Festung auf dem Aremberg, erst eine arenbergische Rondell-, später eine französische Bastionär-Befestigung, die jedoch nie in der von Vauban geplanten Form vollendet wurde. Ein in seinem geplanten Umfang bisher nicht bekannter, schließlich auch nicht ausgeführter Ausbau war Ende der 1680er Jahre für die Nürburg vorgesehen; sie sollte den französischen Truppen als Stützpunkt auf dem Weg nach Bonn dienen.

Barocke Residenz-Schlösser fehlen im Untersuchungsgebiet völlig, sieht man vom untergegangenen Neuaufbau des Aremberger Schlosses als Sommersitz und Jagdschloß ab.

Zahlreicher als die Burgen waren wohl auch in unserem Untersuchungsgebietdie neuzeitlichen Herrenhäuser, von denen jedoch ebenfalls noch keine Bestandsaufnahme vorliegt. Es gehen auch einige dieser Bauten auf mittelalterliche Anlagen zurück (Adenau: Johanniter-Komturei).

Zerstörung der Bauten

Aus dem Zweck der Burg als Wehrbau ergab sich die Zerstörung infolge eines Krieges als oft zwangsläufige Folge. Eine Vielzahl der Burgen in der Eifel und im gesamten linksrheinischen Gebiet wurden während der sog. Reunions-Kriege König Ludwigs XIV. von Frankreich (1688/ 89) zerstört. Unter den Burgen innerhalb der heutigen Verbandsgemeinde wurden Nürburg und Aremberg Opfer des französischen "Entfe-stigungsprogramms".

Vielfach waren auch Versteigerungen zur Umnutzung oder auf Abbruch in Folge der Französischen Revolution oder aber Zerstörungen durch die Revolutionstruppen Gründe für die Vernichtung von Burgen. Auch hier ist wieder Aremberg zu nennen, wo die endgültige Zerstörung 1807 erfolgte.

Bei vielen Anlagen sind die Gründe für die Zerstörung nicht bekannt (z.B. Kasselsburg; Schellenburg), doch kann man häufig eine Aufgabe der Anlage mit nachfolgender Ausbeutung zur Gewinnung von Baumaterial unterstellen. Burgen wurden zu "Steinbrüchen".

Ungeklärte Bauten und Burgstellen Anlagen unbestimmter Zeitstellung

Bedauerlicherweise ist der Stand der Burgenforschung heute noch so, daß viele, insbesondere frühe Anlagen als "ungeklärt" einzustufen sind. Das gilt in der Verbandsgemeinde etwa für die "alten Burgen", d.h. die Burgstellen von Herschbroich oder Reifferscheid, für die "Warte" bei Leimbach und auch für doch recht gut erhaltene Anlagen wie die Kasselsburg beim Meuspath. Ähnliches gilt für die Schellenburg bei Fuchshofen, eine offensichtlich hochmittelalterliche Anlage, über die nichts bekannt ist. Bei allen genannten Burgen könnten lediglich wissenschaftliche Grabungen mehr Aufschluß geben.

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Wensburg vor 1938.

In Quellen genannte und aus Quellen erschloßene Burgen, Lehnshöfe und Adelsfamilien

Oft sind Vermutungen über die Existenz einer Burg, eines Burghauses oder eines Lehnshofes nur von der Nennung eines Adelsgeschlechtes oder eines Lehnsinhabers im Ort abhängig.12) Rodder war Sitz des "Rittergeschlechts von Ahr, welches seit 1241 erwähnt, 1830 erlosch, und eines von Falkenstein."13) Die erwähnte Familie von Ahr war in Antweiler ansässig; sie wurde 1241 mit Sigbert von Ahr genannt und starb 1830 mit Maximilian Freiherr von Ahr aus.14) Auf dieses Adelsgeschlecht soll der Kapellenhof in Müsch zurückgehen.15) Dem Ritter Theoderich von Musche (= Müsch) wird 1264 vom Kloster Himmerod ein Gut in Wirft übergeben.16)

Zur Nürburg gehörte eine größere Anzahl von Burgmannensitzen, die wohl z.T. in Nürburg, zum größeren Teil aber in der näheren Umgebung gelegen waren und bisher nicht alle lokalisiert sind. Namentlich bekannt sind etwa das Wynbacher Haus (wohl in Wimbach), das Rodenbuscher Haus und das Speicht-Haus (= Rebgen-Burglehen}.

So ließen sich noch viele mutmaßliche Adelsfamilien sowie Lehnsgüter - man denke etwa an solche des Johanniterordens (z.B. in Wirft) - im Kreisgebiet benennen, doch muß auch das den weiteren Forschungen vorbehalten bleiben.17) Hinweise dieser Art werden in Zukunft intensiv zu überprüfen sein, um so möglicherweise bislang unbekannte Burgen bzw. Burgmannensitze zu identifizieren.

In Sagen erwähnte Burgen

Vielfach sind Burgen in Sagen genannt, ohne daß es weitere Hinweise auf ihre Existenz gäbe. So schreibt Gottfried Kinkel (1849) über die Hohe Acht: "Der Platz ist unheimlich, schwanke Sagen umspielen ihn. Baldheißtes, daßhierein Schloß gestanden habe, das durch Verrat untergegangen serf".18)

Zur zwischen Dümpelfeld und Hönnigen oberhalb des Ahrtales gelegenen Teufelsley bemerkt Kinkel: 19 "Dieses höchst phantastische Gestein erhebt sich auf einem schmalen Berggrat (...). Auf der Westseite nach dem Ahrtalzu liegen zerstückt die mächtigsten Quarzmassen; auch ist die ganze Riesenmauer nach dieser Richtung hin etwas geneigt, so daß es das Ansehen hat, als ob durch einen fruchtbaren Stoß von Osten her die Masse zertrümmert worden wäre. Ohne Zweifel beruht auf dieser schon früher im Volke mit gewohntem natürlichen Scharfsinn gemachten Beobachtung die Sage von dem Schlosse, das hier der Teufel im Trotz gegen Gott himmelhoch aufgerichtet habe. (...) Diesmal, wie immer, ist's denn dem Teufel schlecht geraten: Sein halbfertiges Schloß zerschmiß ein einziger Stoß der Gotteshand, und wirklich macht der Fels den Eindruck einer zyklopischen Burgruine. "Von einer möglichen Burg auf der Teufelsley gibt es jedoch keinerlei historische Nachrichten oder gar Baureste.

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Nürburg, Feldseite des Zwingers vor 1938

Ringwälle, Burgen, Schlösser, Festungen, Adelssitze und Burgmannensitze in der Verbandsgemeinde Adenau

(Eine vorläufige Zusammenfassung nachgewiesener und möglicher Anlagen)

Adenau
- Johanniter-Ordenskommende (ehem. Hof der Grafen von Are)
- Burg der Herren von Adenau (sog. "Burghaus am Buttermarkt"): Burgmannensitz
- Burghaus zur Mühlen: Burgmannensitz

Antweiler
- Alte Burg

Aremberg
- Vorgeschichtlicher Ringwall - Burg - Schloß -Festung
- Burgmannensitz (sog. "Schwaben Thür und Pißheimer Lehen")

Barweiler
- Herrenhof

Breitscheid (Stadt Adenau)
- Burg Breitscheid (sog. "Neroburg")

Dorsel
- Befestigung im Distrikt Uckenbroich

Gilgenbach
- Gaubesburg
- Ritter von Gilgenbach genannt (Burg?)

Herscnbroich
- Alte Burg l (vorgeschichtlich)
- Alte Burg II (mittelalterlich)

Hoffeld
- Burgkopf (vorgeschichtlich)
- Hoffelder Lehen (Burgmannensitz des Albert de Holfeit im 13, Jh.?)

Hohe Acht
- ungeklärte Befestigung: vorgeschichtlich?; Burg-Sage!

Honerath
- (Burg)-Haus Hon(n)erath

Insul
- Alte Burg

Kaltenborn
- Burg Kaltenborn

Kirmutscheid
- Kirchberg (?)

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Burg/Schloß Aremberg. Aquarell von Leopold von Eltester

Leimbach
- "Die Warte"

Meuspath
- Kasselsburg (= Binnesburg)
- Krebsbacher Hof

Nürburg
- Nürburg

Reifferscheid
- Alte Burg (= Burg Reifferscheid)

Rodder
- Hof der Herren von Ahr

Schuld
- "Curtis Scouithe"

Senscheid
- Alte Burg (= Alter Burgberg): vorgeschichtlich?

Teufelsley
- Burgsage

Wershofen
- Scheilenburg: hochmittelalter!ich(?)20)
- Burgstelle nahe der Schellenburg(?): vorgeschichtlich oder frühmittelalterlich?

Wimbach
- Burgmannensitz

Anmerkungen

  1. Programmatische Erklärung der Vizepräsidenlin der DBV. Prof. Dipl-Ing. Barbara Schock-Werner: siehe: Mitteilungen - Deutsche Burgenvereinigung e.V., Nr. 58, Januar 1996, S. 5.

  2. Prof. Böhme. Vizepräsident des Wissenschaftlichen Beirates der DBV, lehrt am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Philippsuniversität in Marburg/Lahn: zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Burgenkunde und Mittelalter-Archäologie.

  3. Weiterhin werden z. Zt. die Inventarisierung der Burgen im Reider-land (Ostfriesland) durch Gabriele Nina Bode und der Burgen im Bundesland Hamburg durch Heiko Laß, beide Mitglieder des Marburger Burgen-Arbeitskreises e.V., durchgeführt. Auch die Erfassung der Burgen im Kreis Bad Kreuznach hat begonnen. In Bayern erstellt Boris Blum den ..Ruinen- und Burgstallkatalog des Aligäus". Weiterfindet eine Erfassung der Festungen in Rheinland-Pfalz statt (Initiator: Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung, hrsg. vom Verf.)

  4. Michael Losse: Burgen, Adelssitze, Schlösser und Festungen in der Verbandsgemeinde Adenau. Vorbericht über die Bestandsaufnahme der adeligen Wehr- und Wohnbauter. In: Jahrbuch Stadt Adenau 1995. S. 43-68. Diese durch Stadtüürgermeister Bernd Schiffarth unterstützten Arbeiten wurden 1996 auf das Gebiet des heutigen Kreises Ahrweiler und des Alt-Kreises Adenau ausgedehnt: der Beitrag von 1995 bildet die Grundlage dieses Berichtes, insofern finden sich mehrfach Verweise auf die Verbandsgemeinde Adenau.

  5. Die Beschreibung der Anlagen auf der Hohen Acht in: KD Kr. Mayen. l. Halbband, Düsseldorf 1941.

  6. Karl August Seel: Orts- und Flurwüstungen in der Eifel. Ein Arbeitsbericht für das Jahr 1962 zum Forschungsauftrag ..Die Altfelder der Eifel". In: Bonner Jahrbücher; Bd, 162. 1962, S, 455-479.

  7. Bei einer Ortsöegehung im Mai 1996 konnten Gabriele Nina Bode und ich eine mögliche Burgstelle im Wald der Gemarkung Obtiers, oberhalb der spatmittelalterlichen Wensburg feststellen: bereits 1995 wurde eine wohl vorgeschichtliche Befestigung nahe der gleichfalls weitgehend unbekannten mittelalterlichen Schellenburg bei Fuchshofen festgestellt. Eine Prospektion und Vermessung beider Anlagen steht aus.

  8. Otto Kleemann: Ein vorgeschichtlicher Fund aus der Gemarkung Reifferscheid, In: Festschrift 1000 Jahre Reifferscheid. hrsg. von der Pfarrgemeinde Reifferscheid, o.O. 1975, S. 39-43, hier S. 41.

  9. Ebd.S,43.

  10. Der Begriff bezeichnet eine aus einer Burg hervorgegangene Anlage, welche die geschützte Lage und die Wehranlagen der Burg übernimmt bzw. ein durch Wehranlagen geprägtes Schloß. Die Übergänge zwischen realer Wehrhaftigkeit und Wehrbauelementen im Sinne von Bedeutungsträgern ist dabei vielfach fließend.

  11. Zum Begriff siehe: Fritz Textor: Entfestigungen und Zerstörungen im Rheingebiet während des 17. Jh. als Mittel der französischen Rheinpotitik. Bonn 1937.

  12. Das gilt etwa für Hoffeld, wo ein Albert de Holfelf Im 13, Jh. erscheint, oder für Meuspath: in einer Urkunde vom 25. Mai 1216 wird ein TheodericusdeMusepaSh erwähnt, "wobei heute sicher ist. daß es nie ein "Meuspahfer RiTtergeschiecht" gegeben hat" (Alois Mayer/Erich Mertes: Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau 1994, S. 104),

  13. Paul Lehfeldt: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz. Düsseldorf 1886, S. 23 (unter Hinweis auf Wirtgen).

  14. Matthias Reuter: Beiträge zur Geschichte der Hocheifel, Land zwischen Adenau und Daun. Schieiden 1979. S. 45 und S, 94,

  15. Ebd. S. 45 (unter Verweis auf P. Schug 1956. S. 69f), Dort auch Bemerkungen zu dem 1140 genannten Ort oder Hof Lechenich in der Eifel.

  16. Hermann Joseph Koch; Die Pfarrkirche in Wirft-Kirmutscheid bei Adenau und ihre Filialkapellen in Wirft und Hoffeld (= Rheinische Kunststätten, Heft 278). Neuss 1983. S. 15.

  17. Häufig sind Höfe und Güter nicht einmal eindeutig als Adelssitze zu identifizieren.

  18. Gottfried Kinkel: Die Ahr. Eine romantischewanderung vom Rheintal in die Hohe Eifel. Neubearb.der 2.Aufl. von 1859. Köln 1976. S, 186f,

  19. Ebd. S.180ff.

  20. Eine Untersuchung der Schellenburg und ihrer Geschichte wird zur Zeit von Mitgliedern des Marburger Burgen-Arbeitskreises e.V. (Gabriele Nina Bode, Michael Losse und Gerd Strickhausen) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Brungershausen des Vorgeschichtlichen Seminars der Philipps-Universität Marburg''Lahn vorbereitet. Die ersten Ergebnisse können möglicherweise im nächsten Jahr an dieser Stelle veröffentlicht werden.

  21. Eine Bitte an die Leser und Leserinnen des Heimatjahrbuches: Sollten Ihnen in Ihrer Umgebung Flurbezeichnungen bekannt sein, die auf eine Burg oder einen historischen Wehrbau schließen lassen (Namen wie "Alte Burg", "Altenburg", "Warte". "Wehrholz". "Wehrbüsch". "Landgraben" etc.). so teilen Sie uns das doch bitte mit.

Kontaktadresse:
Marburger Burgen-Arbeitskreis e.V.
Michael Losse (1. Vorsitzender)
Am Kornacker 34
35041 Marburg-Wehrda