Der Bleiberg

Eine Geschichte aus der Ahreifel

Johannes Friedrich Luxem

Grubenlämpchen

Das kleine Anwesen lag am Ende des Dorfes, ein Fachwerkhäuschen, der Stall mit windschiefer Scheune. Die Dächer, strohgedeckt, bemoost, reichten nach Westen bis tief hinunter zur Erde, fast verwachsen mit einer Buchenhecke. Sie bot Schutz vor den Herbst- und Frühjahrsstürmen, ein dichter Mantel aus knorrigem Geäst, Blattgewirr, darüber das verfilzte Stroh mit hellgrünem Sternenmoos.

Kamen Wanderer aus dem Ahrtal die steilen Wegkehren hoch ins Land der erloschenen Vulkane, lag dort, wo sich dunkle Wälder öffneten, das Dorf. Wie hingeduckt drängten sich die Häuschen aneinander, als suchten sie Schutz vor den Naturgewalten; ein Bild grenzenloser Einsamkeit und Weltverlorenheit.

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Zeichnungen: J. F. Luxem.

Verstärkt wurde dieser Eindruck durch das kleine Gehöft hinter der Buchenhecke, beschattet von alten, mächtigen Linden, in deren Gezweig die Amseln nisteten.

Hier hauste der Hannsteffense Franz, den sie im Dörfchen den Hiob nannten. Warum dieser biblische Name? Ach, das ist eine lange Geschichte. Es sind Ereignisse, Schicksalsschläge, Fügungen, die an jene Begebenheit aus dem Alten Testament erinnern, eine Lektion, die Kinder in der Dorfschule früher noch auswendig hersagen mußten - die Geschichte des geduldigen Hiob.

Trat man durch die mit geschnörkelten Ornamenten verzierte Doppeltüre ins Haus, mußte man sich bücken, so niedrig war die Decke, gestützt von einem krummen Eichenbalken, der quer durch den Raum verlief. Hier hockte der Franz an einem klobigen Werktisch, auf dem vielerlei hölzerne Figuren standen.

Dazwischen lagen grobe, unbearbeitete Lindenholzblöcke, spitzgiebelige Miniaturställe, strohgedeckt auf gehälfteten Birkenholzstämmchen, eine Ansammlung von Krippenställen. Freche Dorfkinder riefen den Alten deshalb auch bei einem Zunamen, wenn sie sagten: »Dat ös der Fijürches Franz«.

Doch dem machte das nichts aus; er lächelte und nickte, ertrug es, wie er die schweren Schläge, die ihm das Leben versetzte mit unfaßlicher Geduld und Ergebenheit hingenommen hatte, jene Fügungen, die ihm im Dorf den Namen »Hiob« einbrachten.

Kam Kundschaft aus der Kreisstadt - meist, wenn es auf Weihnachten zuging - führte Franz seine Gäste, wenn sie sich ihre Lindenholzkrippe ausgesucht hatten in ein enges Gemach neben seiner Werkstatt, "in de joot Stuft". Er öffnete die Türen eines Eicheneckschränkchens und entnahm bedächtig eine dickbauchige Flasche mit Selbstgebranntem Kräuterschnaps. In hohe, schmale Fuhrmannsgläschen schenkte er das herbe Getränk ein, das nach den Geheimnissen der Wiesen und Eifelwälder schmeckte, köstlich besonders dann, wenn draußen ein eisiger Wind ums Haus blies.

Seltsamerweise hatte der alte Doktor aus dem Amtsort im Ahrtal am Hannsteffense Franz -wie man so sagt - einen Narren gefressen. Er klopfte jedesmal bei ihm an, wenn er Patienten in den Höhendörfern besuchte und dem Pferdchen an seiner Einspännerkutsche vor dem Abstieg ins Tal eine Ruhepause gönnte. Da er an langen Abenden kleine Geschichten schrieb, sich mit Geologie befaßte und Leitfossilien sammelte, war er stets darauf erpicht alte, längst vergessene Geschichten zu erfahren, die ihm den begehrten Stoff für seine Erzählungen boten.

Und da er dem Fijürches Franz bereits zwei seiner Krippen abgekauft hatte und dessen Kräuterschnaps über den grünen Klee lobte, hatte sich zwischen den beiden Männern eine stumme Art von Zuneigung entwickelt. Böse Zungen behaupteten, daß sein Pferdchen samt Kutsche nach solchem Besuch beim Schnitzerden Heimweg ins Ahrtal ganz alleine fände.

Besonderes Interesse des Doktors fanden zwei seltsam geformte eiserne Grubenlämpchen, die an flachem Haken und dünner Kette in Franzens Stuft vom Gebälk hingen. An einem Eifelwinterabend, eisiger Sturm jagte ums niedrige Haus, fragte er nach Herkunft und Bewandtnis. Und so kam es, daß Franz, der Wortkarge, dem Liebhaber seines Kräuterelixiers seine Geschichte erzählte. Und der schreibeifrige Doktor, Amateur der spitzen Feder, formte in seiner Ahrtalklause daraus eine Erzählung.

Magische Wunschzahl

Was sind sechs Stunden? Wie dehnen sie sich, wie nimmt man sie wahr, empfindet sie als eine Zeitspanne, die endlos erscheint, zur Qual wird auf langer Wegestrecke, auf holprigen Feldwegen, schmalen Pfädchen, Waldschneisen, bergauf und bergab vom kleinen Eifeldorf nordwärts bis hin zum großen Bleibergwerk in Mechernich?

Dort arbeitete Franz, mußte sich ein Zubrot verdienen, da der Ertrag der steinigen, kargen Äcker, der drei Ziegen, von Kuh und Schwein nicht ausreichten, die Existenz seiner Familie zu sichern. Zweimal in der Woche machte Franz diesen Sechsstundenfußweg hin zum Bergwerk, hin in der Nacht zum Montag, machte ihn zurück nach Hause am späten Samstag. In Mechernich hauste er mit Kameraden in einer Baracke, nahm sich von daheim einen Rucksack voll Speck, Schmalz, Steinofenbrot und Hafergrütze mit. Samstags brachte er dem Bäppchen, die derweil den Stall versorgte und auf dem Acker schuftete, seinen Lohn mit. Taler um Taler legten sie sorgsam in eine Eichentruhe, versteckt in einer Speicherecke unter Säcken und Gerumpel. Um diese armselige Schatzkiste rankte sich gleichsam ihr Glücksempfinden, kreisten ihre Gedanken. So wurde das Talerkistchen im tristen Alltag ihre stille Freude, ihr Ziel beim Schuften und Knausern.

Zwei Äcker wollte der Franz hinzukaufen, zwei Kühe, zwei Schweine und eine kleine Schafherde, wenn nur erst genug Geld beisammen war. Dann, so hofften Bäpp und Franz, hätten sie genug, von der Landwirtschaft zu leben; dann würde der Mann erlöst sein von der Fron endloser Wege und schwerer Knochenarbeit in den Stollen des Bleiberges.

Wie ein Geheimnis, eine wunderliche Zauberzahl zum Glück seines kümmerlichen Lebens sah Franz diese Zahl »zwei« vor sich. Er zählte bei langen Heimwegen durch die Nacht seinen künftigen Viehbestand ab, hörte das Blöken der Schafe, Schweinegrunzen, langgezogenes dumpfes Muhen der Kühe. Er sah sie vor sich; nicht mehr dürr und mager wie sein Vieh im Ställchen, sondern gesund, glatt und gemästet. Er atmete tiefer, schneller wurde sein Schritt durch das Dunkel. Nach Hause strebte er, zu Bäpp und den Kindern, wollte ihnen erzählen von seinen Zukunftsträumen. Er dachte an ihre erwartungsvollen Gesichter, wenn er die drei Rosinenwecken auspackte, auf die sie sich so freuten.

Ja, das waren seine Träume in schlimmen Zeiten; oft sprachen die Eheleute im engen Stüff-chen über ihre Zukunft. Dann zündete Bäpp eine Kerze an, stellte sie vor das Glanzbildchen der Mutter von der immerwährenden Hilfe, betete still.

»Schlimmer kann etjonet komme«, sagte Franz, stopfte sich Buchenlaub ins Tonpfeifchen, ging über den Hof hinüber zum Stall und nahm sich in seinen Vorstellungen bereits so etwas wie einen Vorschuß auf erhofftes kommendes Glück.

Holperwege

Wieder war ein Sonntag daheim für Franz vergangen. Viel zu schnell verflogen die Stunden; Kirchgang, Stallarbeit, Reparatur eines alten Pfluges, ein Gang zu den Äckerchen, auf denen Hafer und Roggen in diesem Jahr mehr als kümmerlich gediehen. Kraftlos, wie welk hing das Laub der Kartoffeln.

Ja, Dünger, Guano müßte man sich kaufen können drunten im Tal beim Landproduktenhändler; doch Schulden machen, das widerstrebte dem Franz. Niedergeschlagen stand er am Feldrain, sah nicht Schönheit und Farbenpracht von Klatschmohn, blauen Kornblumen, Leimkraut und Glockenblumen. Wütend riß er Ackerdisteln aus, die trotz Dürre und magerem Boden gut gediehen und den kümmerlichen Halmen des Getreides Platz und Nahrung streitig machten.

Gegen Abend verließ erschweren Herzens sein Haus, er mußte zurück zum Bleiberg. Hätte er nur bleiben können; wie nötig brauchten ihn seine kleine Landwirtschaft, das Vieh im Stall, die Äckerchen. Eine Scheunenwand mußte dringlich ausgebessertwerden; ganzwindschief stand sie da, als ob sie beim nächsten Unwetter einstürzen würde.

In der Dämmerung kam Franz an der Dorfwirtschaft vorbei, sah da drinnen alte Schulkameraden; beim Petroleumlicht spielten sie Siebenström. Was hätte er dafür gegeben, nur einmal, nur heute da hineinzugehen, ein Kartenspiel zu versuchen, ein Glas Bier mit ihnen zu trinken. Doch ihn rief die Fron, der Bleiberg, der Wochenlohn und so senkte er den Kopf, um nichts sehen zu müssen, schritt durchs Dorf dem Wald zu auf dem langen Holperweg. Tief sog er den Duft der Fichten ein, schaute nach oben, wo allmählich die Lichter der Sterne aufglommen am violettdunklen Firmament, schritt weiter nordwärts, über sich den großen Wagen, Orion und Kassiopeia.

Im Gehen grübelte er darüber nach, wie weit die flimmernden Sternbilder entfernt waren von der Erdkugel, ahnte etwas von den unendlichen Räumen, in denen sich Sternenscharen, Planeten, Sonnen bewegten wie ein riesiges Uhrwerk mit einer nimmermüden geheimnisvollen Mechanik. Wer mochte all dies erdacht haben, wer hielt es in Bewegung wenn nicht der Allmächtige da droben, von dem der Pfarrer damals in der Dortschule sagte, daß er gerecht und gütig sei unerforschlich in seinen Beschlüssen und ohne seinen Willen fiele kein Sperling aus seinem Nest.

Wie klein, so dachte Franz, waren gegenüber all dem sein Kummer, seine Nöte und Besorgnisse. Und doch, wenn er den Blick senkte, seine Augen löste vom Geheimnis kreisender Gestirne war er wieder erfüllt von der Last des Alltags, von der Sorge um eine unsichere Zukunft.

Höhlenrast

Endlich erreichte er seinen Rastplatz, die Kakushöhle bei Eiserfey, in der vor vielen tausend Jahren die Neandertaler hausten, bedroht von Raubtieren und dem mächtigen Mammut.

Lange konnte Franz in der Geborgenheit der Höhle nicht bleiben, denn am Montagmorgen punkt sechs Uhr begann seine Schicht in Grube Victoria, dem Bleibergwerk zu Mechernich.

Als er so dasaß in der Finsternis der Höhle kam er sich vor wie im Bauche des Walfisches, der Jonas verschlungen hatte, eingekapselt, verborgen in etwas Lastendem, Undurchdringlichem, in einer Hülle, die sich verengte, ihn zu erdrücken drohte. Es gab nur den einen Trost, sich eine Pfeife anzuzünden. Aus dem Rucksack kramte er ein Stück des kostbaren Strangtabaks, zerkrümelte es, stopfte die Pfeife, zündete den Tabak an, dachte über seine Lage nach. Ihm, der keine Furcht kannte, machte die Finsternis plötzlich zu schaffen und trübe Ahnungen, gegen die er sich nicht zu wehren vermochte, erfüllten sein Herz.

»Die Hälfte meiner Tage lebe ich ja im Dunkeln«, dachte er, »wie ein Maulwurf wühle ich im Stollen des Bleiberges.«Er seufzte, flüsterte vor sich hin: »Komme ich nach der zweiten Schicht an die Luft, ist es draußen schon dämmerig, ist die Sonne schon untergegangen. Eile ich von daheim zurück ins Bergwerk ist es Nacht, so wie jetzt. Fahre ich ein in den Schacht, beginnt der Tag zu grauen.«

In seinem Innern regte sich eine unbezwingliche Sehnsucht nach daheim, der Wunsch, nun dort zu sein, beim ersten Hahnenschrei aufzustehen, heißen Eichelkaffee zu schlürfen, Hafergrütze und einen Kanten Ofenbrot zu kauen, dann mit der Sense hinauszugehen op Jumpenoahrd, dem Hügel, auf dem seine Wiese im frühen Sonnenlicht lag.

Ein Trost bleib dem Armen in solchen Augenblicken tiefer Niedergeschlagenheit: der Gedanke an die kleine Eichentruhe, die sich langsam mit ersparten, mit am Munde abgesparten Talern füllte, der kleine Geldschatz, der ihm Schlüssel war zur Erfüllung seines Lebensplanes.

Und er erhob sich, steif von Morgenkälte und langem Marsch, stapfte Mechernich zu, sah schließlich in der Ferne den hohen Schornstein und den Förderturm des Bleibergwerkes, erblickte die sandigen Schutthalden, auf denen kümmerliche Birken, Ebereschen und Beifuß wuchsen.

Vor einer Antoniuskapelle bleib er stehen, bekreuzigte sich, sprach ein Gebet und fühlte sich aus der Wirrnis seine Niedergeschlagenheit mit einem Male in wundersamer Weise getröstet.

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Im Bleiberg

Alles geschah schnell mit unerbittlicherzwangsläufigkeit eines schrecklichen Unglücks, daß es keine Möglichkeit des Aufhaltens, einer Hilfe und Rettung mehr gab.

Franz sollte die mit Bleierz schwer beladene Lore auf leicht abfallender Strecke des Stollens abbremsen, sah plötzlich vorsieh auf den Schienen einen Felsblock, wollte ihn forträumen, rannte nach vorne. Er schätzte die Geschwindigkeit der Lore falsch ein, wurde von ihrer Wucht erfaßt, geriet mit seinem linken Bein unter die Räder. Ein schecklicher Unfall in der Tiefe des Bleiberges, an dessen Hergang er sich später nur vage erinnerte. Aus langer Bewußtlosigkeit erwachte Hannsteffense Franz im Krankenhaus des Städtchens, nur zögernd gab sein Erinnerungsvermögen den Hergang des Geschehens frei.

Aus Schmerzen und tiefen Dämmerungen vermochte er endlich zu begreifen, daß er sein linkes Bein verloren hatte, daß er nie wieder richtig würde gehen können, daß all seine Träume von neuen Äckerchen, von der magischen Zweierzahl für Kühe, Schweine, Ziegen und Schafe nunmehr null und nichtig seien.

Stumm blieb er und in sich gekehrt, sprach kaum mit seiner Umgebung, grübelte stundenlang und die Nächte hindurch über alles nach, fand endlich Auswege im Schweigen und einer stillen Ergebenheit. Er dachte an den alten Spruch, daß ein Unglück selten allein komme ohne zu ahnen, daß die Kette der Schicksalsschläge noch nicht zuende war, daß eine letzte, furchtbare Nachricht auf ihn wartete.

Die Schwester Oberin kam persönlich, setzte sich zu ihm, suchte nach Worten, die Stimme versagte ihr. Franz verstand wie von einem wuchtigen Schlag betäubt, daß Bäpp, seine Frau und das älteste Kind an einer bösartigen Grippe erkrankt waren und daß beide gestorben seien im Glauben an die Auferstehung.

In schlaflosen Nächten dachte Franz an die Geschichte des Hob, der alle Fügungen klaglos ertrug, nicht aufbegehrte, haderte, fluchte und es begann beim Hannsteffense ein langer Leidensweg der Ergebenheit und des Ertragenkönnens.

Er erinnerte sich an den Stellmacher seines Dorfe, der ihm einmal sagte: »Aus dir war bestimmt ein guter Holzschnitzer geworden« und sein Entschluß stand fest. Nicht verzweifeln würde er, arbeiten wollte er wieder, diesmal zuhause am Werktisch, hinzulernen, seineTage nutzen.

Ein Dreivierteljahr später setzte er seinen Entschluß, als er humpelnd in sein Fachwerkhäuschen zurückkehrte, in die Tat um. Nachbarn halfen ihm, der Doktor besorgte ihm Werkzeug und gutes Schnitzholz - auch einen neuen Kessel zum Kräuterschnapsbrennen und Franz begann sein neues Leben.

Nie hörten ihn die Leute klagen; den Trost des Pfarrers nahm er stumm entgegen. Wie von selbst kam schließlich im Dorf der Name auf der zu ihm paßte. Ganz ohne Spott nannten sie ihn den Hiob. Nur die Dorfrangen riefen ihm »Fijürches Franz« nach, wenn er an Sonntagnachmittagen zum Siebenström ins Wirtshaus ging.

Epilog

In seiner Klause, dem Raum der Bücher, einer Uhrensammlung und der Devon - Petrefakten saß der Doktor, alt geworden und dachte inmitten seiner Schätze über das Übel der Zeit nach. Die Zeit, die - wie es sich so rasch sagt, alle Wunden heilt, die Zeit, die seinem Holzschnitzer und Kräuterschnapsbrenner da oben im Dorf auf windiger Höhe half, seine Leiden zu überwinden. Er dachte an Medea, sagenumwobene Gestalt der Antike, die als Zauberin auf Kolchis die Kraft besessen habe, die Zeit umzukehren, ihren Ablauf zu verlangsamen und alles Lebendige zu verjüngen. Verronnene Zeit in mahnenden Uhrzeigerdrehungen, im emsig rieselnden Sand des barocken Stundenglases, im Herzklopfen eines lebenslangen Rhythmus. Zeit, beim Warten auf etwas, ein besonderes Ereignis; Zeitstrom, eingegossen in die Ungeduld aller Zeitblinden.

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Man müßte sie los sein, die Zeit, zeitlos bleiben, dachte der Doktor. Sein Blick fiel auf eine Holzfigur des Holzschnitzers aus dem Eifeldorf. Sie stand auf schmalem Podest, nach vorne geneigt in ihrer Haltung, als ob sie sich entschieden gegen etwas stemmte. Nur der Kopf bleib aufgerichtet. Der Mann blickte leicht erhobenen Hauptes nach oben, starr in Unbekanntes, gleichsam in ferne wunderbare Welten, deren Rätsel nicht lösbar sind.