Laacher See

Ernst-Edmund Keil

Das lautlose Gleiten der Segel überm See.
Frühsommerbrise über in Wasser
herabhängendes Gezweig streicht wie über Saiten
bis sie klingen. Kleine Wellen küssen seufzend
buschiges Ufer. Ente und Erpel überm Wasserspiegel
sich wiegen und tanzen. Das schnarrende Blesshuhn
sucht, eilig rudernd, die ferne Geliebte. Wo ist sie?
Halt an und stör sie nicht. Hör den Gesang
des Wassers im Licht des wolkenlosen Tags.
Der Rückweg, spät, durch den heimischen Wald
der von den Anfängen der Erdgeschichte erzählt.
Devon und Basalt. Wo die Vögel wetteifern
im vielstimmigen Chor, Brennnesseln golden erblühn.
Schön war dieser Tag, voller Sonne, die lang
zögert, eh sie untergeht. Schwer und glücklich
sinkt dein Kopf in die Kissen.