Neues Schrifttum über den Kreis Ahrweiler

Ausgewählte Neuerscheinungen und Besprechungen

Zusammengestellt von Jürgen Haffke

1. Ausgewählte Neuerscheinungen

Dieser Bericht schließt an den Bericht im Heimatjahrbuch 2002 (S. 235-238) an.

Kreis Ahrweiler / Eifel

– Vom Feindflug nicht zurückgekehrt. Fliegerschicksale in Eifel, Rhein- und Moselland. Eine Dokumentation. Aachen 2001.

– Carsten Sebastian Henn: In Vino Veritas. Köln 2002. (im Ahrtal spielender Krimi)

– Hans Naumann: Wanderführer Ahrgebirge, Osteifel. Kompass-Wanderführer. Stuttgart, 3. völlig neu bearbeitete Auflage 2002.

– Rad-Atlas Vulkaneifel. Ein original bike- line-Radtourenbuch. Rodingsdorf (A) 2000. (mit Ahrtal-Radwanderweg)

– Ulrich Siewers: Erlebnis-Wandern beiderseits des Rheins. Bonn 2001.

– Ulrich Siewers: Erlebnis-Wandern Spurensuche in der Eifel. Bonn 2002.

– Standort Kreis Ahrweiler. Wirtschaft, Lehre, Forschung. Verlagsbeilage des General-Anzeiger Bonn, 25.10.2001.

– Landkreis Ahrweiler. Blick in die Saison. Verlagsbeilage des General-Anzeiger Bonn, 22.3.2002.

– Im Tal der roten Trauben. Wein- und Ausflugsparadies Kreis Ahrweiler. Verlagsbeilage des General-Anzeiger Bonn, 17.5.2002.

Verbandsgemeinde Adenau

– Walter Cläsgens, Winfried Schubert, Franz Meyer: Rodder – früher und heute. Rodder 2001.

– Festschrift zum Doppeljubiläum: 800 Jahre Pfarrei Adenau, 125 Jahre Kirchenchor Adenau, Adenau 2002.

– Jahrb. der Stadt Adenau 2002. Adenau 2002.

– Tuya Roth: Die modernste Rennstrecke der Welt mitten in einem Notstandsgebiet. Der Bau des Nürburgrings und seine Folgen für die Eifel · In: Rheinische Heimatpflege 3/2002, S. 187 - 199.

Verbandsgemeinde Altenahr

– Horst Garbe: Der Regierungsbunker AdVB ohne Zukunft? Köln 1999.

– Sebastian Wolfgang Schmitz: Zur Geschichte der Juden in Dernau an der Ahr. Mayschoß 2001.

Verbandsgemeinde Bad Breisig

– Bürger- und Heimatverein Waldorf e.V. (Hrsg.): Streifzüge durch die Waldorfer Geschichte, Waldorf 2001.

– Lothar Alter: An den Quellen des Wortes. Evangelische Gemeinde im Breisiger Länd-chen und im Brohltal. Ahrweiler 2002.

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

– Hans-Georg Klein: Seelenbuch der St. Sebas-tianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler 1403-2003. Bad Neuenahr-Ahrweiler 2002.

– Peter Neu: Heimersheim. Rheinischer Städteatlas Lfg. XIV, Nr. 75. Köln, Weimar, Wien 2001.

– H.-J. Vollrath, H.-G. Klein: Bad Neuen-ahr-Ahrweiler. Gudensberg-Gleichen 2. Aufl. 2002

Verbandsgemeinde Brohltal

– Marcel Albert: Die Abtei Maria Laach im Dritten Reich · In: Die Benediktiner und das Dritte Reich · Maria Laach 2002, S. 49 - 65 (Weg, Wahrheit, Leben · Laacher Hefte
Nr. 7.

– Drutmar Cremer (Hrsg.): Maria Laach · Landschaft, Kunst, Geschichte, Leben · Regensburg 2000.

– Kurt Degen: Geschichte der Bodenschätze im Brohltal. Burgbrohl 2001.

– Hans-Peter Pracht: Burg Olbrück im Vulkanpark Brohltal/Laacher See. Aachen 2001.

– Joseph Steinbach: Führer zum Laacher See an der Hand der Sage und Geschichte. Neuwied/Leipzig o. J. (ca. 1880) · Nachdruck Maria Laach o. J. (1998).

– VG Brohltal u. Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen (Hrsg.): Leporello zu den Ölkreiden der Eifellandschaften von Gerhard Marcks (1889-1981). Bremen 2001.

Stadt Remagen

– Karl Beelke: Zur Geschichte von Oedingen von 853 bis 2000. Oedingen 2001.

– Horst Eckertz, Kurt Roessler (Hrsg.): Ferdi-nand Freiligrath und der Rolandsbogen. Remagen-Oberwinter 2001.

– Arno Münnich: Geplanter oder geduldeter Tod. Deutsche Soldaten in amerikanischer Gefangenschaft 1945. Autobiographische Notizen. Frankfurt/M. 2002.

Stadt Sinzig

– Carl Christian Andreae (1823-1904), ein Maler der Düsseldorfer Akademie. Ausstellungskatalog. Hrsg. v. Heimatmuseum der Stadt Sinzig. Typoskript Sinzig 2002.

– Jürgen Haffke: Träume und Alpträume? Eine Chronik des Fremdenverkehrs in Bad Bodendorf. Sinzig-Bad Bodendorf 2002.

– Agnes Menacher, Matthias Röcke: Schloss Sinzig. Köln 2002. (Rhein. Kunststätten 470)

– Rheinromantik – Grafiken des 19. Jahrhunderts. Ausstellungskatalog. Hrsg. v. Heimatmuseum der Stadt Sinzig. Typoskript Sinzig 2002.

– Das Sinziger Familienbuch. Hrsg. v. d. Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. Köln 2002.

2. Besprechungen

Peter Neu: Heimersheim. Rheinischer Städteatlas Lfg. XIV, Nr. 75. Köln, Weimar, Wien 2001.

Nach den Heften des Rheinischen Städteatlas Altenahr (1982), Adenau (1985), Bad Breisig (1989), Gelsdorf (1989), Königsfeld (1992) und Sinzig (1994), denen sich Besprechungen in den HJbAW 1991, 1994 und 1996 gewidmet haben, liegt jetzt Heimersheim vor. Schon zum

fünften Mal nimmt sich Dr. Peter Neu, Bitburg, damit einen Ort aus dem Kreis Ahrweiler vor. Den Lesern der Heimatjahrbücher ist der Autor seit langem als hervorragender Kenner der Eifel, besonders der Herrschaft Arenberg, vertraut.

Wie kommt der Stadtteil Heimersheim, zu Bad Neuenahr-Ahrweiler gehörig, in die Situation in einem Städteatlas untersucht zu werden? Auch wenn keine ausdrückliche Erhebung der Siedlung zur Stadt bekannt ist, weist der Ort einige für Städte typische Merkmale auf wie die Ummauerung und die Nennung in einer Auflis­tung jülischer Städte 1642. Schon 1939 wies Peter Zepp auf das Phänomen hin, dass gerade im unteren Ahrgebiet eine Reihe ehemals be-festigter Dörfer anzutreffen sind. Deshalb zählt auch die Bearbeitung von Oberwinter zu den künftigen Projekten des Rheinischen Städteatlas (abgesehen von Remagen, Bad Neuenahr und Ahrweiler). Dem Konzept des Atlaswerkes entsprechend finden sich darin die Umzeichnung des Urkatasters Heimersheims von 1828/29 im Vergleich mit der heutige Deutschen Grundkarte und Ausschnitte aus Topographischen Karten aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie ein aktuelles Senkrechtluftbild. Zusätzlich ist der passende farbige Ausschnitt aus der „Karte des unteren Ahrtals" von 1570/71 beigegeben, der zwar gegenüber dem Original noch immer verkleinert ist, hier aber so groß wie noch nie abgedruckt worden ist. Allein dieser Umstand macht das Heft Heimersheim des Rheinischen Städteatlas schon begehrenswert für alle an Heimatgeschichte Interessierten angefangen von Linz und Erpel über Sinzig, Remagen, Westum, Löhndorf, Bodendorf, Ehlingen, Green, Lohrsdorf, Gimmingen, Heppingen bis eben Heimersheim. Auf 15 Seiten stellt Peter Neu die Heimersheimer Daten in der üblichen Kürze des Erhebungsschemas zusammen. In seinen Text gehen auch eine Fülle Informationen über Heppingen, Green und Ehlingen ein, die zur Gemeinde Heimersheim gehörten, und Lohrsdorf, das zum Heimersheimer Pfarrbezirk zählte. Dass sich dabei der eine oder andere Fehler einschleicht, tut der Leistung des Autors keinen Abbruch: Im Abschnitt „Brücken" ist die für 1353 erwähnte Brücke natürlich nicht die von Heimersheim, sondern von Hemmessen (westlicher Teil Bad Neuenahrs); Neu übersieht die schon 1847 auf der Uraufnahme eingetragene Brücke in der Nähe des späteren Bahnhofs, deren spätere Nachfolgerin 1992 abgerissen wird. Im Abschnitt „Wüst gewordene Nachbarsiedlungen" fehlt ein Hinweis auf „Edighoven" an der Gemarkungsgrenze zwischen Neuenahr und Heimersheim, das Gerhard Knoll 1975 erforscht hat. Zu den wichtigen gedruckten Quellen im Abschnitt VI gehört unbedingt Bous / Klein: Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, 1998. Weil es bisher über Heimersheim in breiterem Umfang keine Veröffentlichungen gibt, ist Neus Arbeit für die Heimatkunde besonders wertvoll. Anlässlich der Vorstellung des Atlas-Heftes hat Peter Neu einen wichtigen Vortrag zur Geschichte Heimersheims gehalten, der auf seinen umfangreichen Studien fußt. Im nächs-ten Heimatjahrbuch soll davon eine Kurzfassung erscheinen. Heimersheim oder die Stadt Bad Neuenahr - Ahrweiler täten aber gut daran, Neu um den Nachdruck des ganzen Manuskriptes zu bitten. Bis wieder jemand kommt, der sich so gut in den Archivalien Heimersheims auskennt, können sonst Jahrzehnte vergehen. Dr. Peter Neu gebührt Anerkennung für seine Leistung und dem Amt für rheinische Landeskunde, Bonn, Dank, dass inzwischen von den 11 für die Bearbeitung vorgesehenen Städten des Kreises Ahrweiler schon 7 Atlas-Hefte vorliegen.

Jürgen Haffke