Auf den Spuren der Barbaren
Die Franken im Ahrgebiet

Dr. Arnulf Krause

Die Franken - ein germanischer Stamm der Spätantike und des frühen Mittelalters

Franken im Kreis Ahrweiler? Wer diese Bezeichnung mit den gleichnamigen Bewohnern dreier bayerischer Regierungsbezirke um Würzburg und Nürnberg verbindet, dürfte seine Zweifel haben. Aber ursprünglich gab sich ein germanischer Großstamm diesen Namen, der wahrscheinlich „die Kühnen“ bedeutet. Dessen Krieger beunruhigten seit dem 3. Jahrhundert die römischen Grenztruppen und zogen schließlich mit Kind und Kegel aus den Stammessitzen östlich des Niederrheins in das heutige Belgien. Von dort erweiterten sie ihren Machtbereich über Nordfrankreich, das Rheinland, Hessen und die Pfalz bis ins Maingebiet, das als eigentliches Ostfranken bis heute den Stammesnamen trägt. Unter den Adelsfamilien der Merowinger und Karolinger entwickelte sich seit dem 5. Jahrundert ein Reich, das seinen Höhepunkt in der Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahr 800 erlebte und für die europäische Geschichte herausragende Bedeutung gewann.1) Die Franken gehörten unter den von den Römern so genannten Barbaren Germaniens zu denen, die sich am engsten der römischen Zivilisation assimilierten und gleichwohl Teile ihrer eigenen Kultur miteinbrachten. In ihrem frühmittelalterlichen Reich verbanden sich antikes Erbe und das Christentum mit germanischenEigenarten zu einer neuen Kultur, deren Überreste auch im Kreis Ahrweiler greifbar sind.2)

Der Kreis Ahrweiler als Teil des Frankenreiches

Welchen Anteil das Ahrgebiet an der ereignisreichen Geschichte des Frankenreiches hatte, muss im Großen und Ganzen mangels schriftlicher Quellen ungewiss bleiben.3) Adlige, Krieger und Bauern der so genannten Rheinfranken und Ribuarier4) waren hier seit dem ausgehenden 5. Jahrhundert präsent; denn um 459 nahmen sie endgültig die alte Römerstadt Köln ein und etwa 15 Jahre später beherrschten sie auch Trier und das Moselland. Immerhin dürfte das Kreisgebiet von den Auseinandersetzungen zwischen Franken und Alamannen betroffen gewesen sein, die mit der Niederlage der letzteren in der Schlacht bei Zülpich 496 im Rheinland eine entscheidende Wendung erfuhren. Mit diesem Sieg festigte der Merowingerherrscher Chlodwig seine Macht und nahm den katholischen Glauben an. Darüber hinaus beseitigte er als König des salischen Teilstammes, der in Belgien und Nordfrankreich siedelte, den bis dahin selbständigen rheinfränkischen Herrscher Sigibert von Köln.5) Unsere Region gehörte seitdem zum sich trotz aller internen Machtkämpfe entwickelnden Frankenreich, wobei der Umfang des rheinfränkischen Landes Ribuarien erhalten blieb. Dessen Südgrenze deckte sich in etwa mit der altbekannten Vinxtbachgrenze, die ursprünglich die römischen Provinzen Nieder- und Obergermanien getrennt hatte.6) Eine von den Franken neu eingeführte Verwaltungseinheit war die des Gaues (lateinisch Pagus). Der größte Teil des Kreisgebiets gehörte zum Bonn- und Ahrgau, dessen Vorort Bonn war.7) Im Süden und Westen schlossen sich der Mayen- bzw. Eifelgau an. Diese Gliederung sollte zum Teil bis weit ins Mittelalter Bestand haben.

Das differenzierte Bild der fränkischen Einwanderung

Wie vollzog sich die fränkische Landnahme und welche archäologischen Spuren hinterließ sie im Kreis Ahrweiler? Als Klischee erweist sich das weit verbreitete Bild von den heranstürmenden Germanen, die mordend und plündernd die römischen Provinzen in Schutt und Asche legten. In der  - rekonstruierten - historischen Wirklichkeit erweisen sich Roms Ende und das Entstehen des Frankenreiches als ein langer Prozess, der sowohl gewaltsame Umbrüche als auch friedliche Kontinuitäten aufwies.8)Schon länger hatte man im Imperium Romanum Franken als Verbündete, Föderaten, aufgenommen, die bei allen germanischen Eigenarten und Traditionen mit der römischen Kultur vertraut waren. Insofern stürmten gegen 500 auch nicht Massen rechtsrheinischer Germanen ins Land. Man glaubt hingegen in der starken fränkischen Ansiedlung die ordnende Hand König Chlodwigs und seiner Nachfolger zu erkennen.9) Deren gewissermaßen bevölkerungspolitischen Maßnahmen richteten sich auch nicht mehr gegen Rom, desssen Herrschaftsapparat man ohnehin schon längst übernommen hatte, sondern gegen feindliche Germanenstämme wie die Alamannen. Deshalb gehörten nicht nur Franken zu den Neusiedlern, sondern auch Romanen, die sich gegenüber dem fränkischen König loyal verhielten.10)

Fränkische Siedlungen prägen das Land bis heute

Gleichwohl kam es zu erheblichen Veränderungen in der Landnutzung. Hatte in den provinzialrömischen Rheinlanden neben großen Städten und Kastellen das vom Großgrundbesitz umgebene Landhaus vom Typ der Ahrweiler Silberbergvilla das Landschaftsbild bestimmt, so siedelten sich die Franken überwiegend in Weilern und Dörfern an. Dabei mieden sie den Steinbau und griffen auf ihre traditionelle Bauweise mit Holz und Fachwerk erhalten. Wenig blieb von derartigen Bauten zurück, deren Fund und Ausgrabung noch aus einem anderen Grund verhindert werden: Aus vielen fränkischen Ansiedlungen haben sich letztendlich die Dörfer entwickelt, die noch heute unsere Region prägen. Ihre zwölf- bis fünfzehnhundertjährige Siedlungsgeschichte ließ keine Reste der Gründungsbauten überstehen. Allerdings konnte man bei Gladbach im Kreis Neuwied die Reste eines fränkischen Weilers freilegen. Seine Rekonstruktion ergab das Bild einer kleinen bescheidenen Bauernsiedlung, wie es sie auch im Ahrgebiet gab.11) Außer derartigen Dörfern existierten weiterhin größere Siedlungen aus der Römerzeit, für die im Kreis Ahrweiler das weitgehend unzerstörte Kastell Remagen (Rigomagus) steht. Trotz der fränkischen Herrschaft lebte dort nach wie vor eine romanische Bevölkerung, deren Namen sich auf christlichen Grabsteinen fanden. Im Laufe der Frankenzeit entwickelte sich allerdings mit Sinzig eine andere Siedlung zu einem Zentrum, das zwar auf eine lange Geschichte, aber auf keine vergleichbar große römische Gründung verweisen konnte. Sentiacum galt seit dem 8. Jahrhundert als Königspfalz, die im Laufe des Mittelalters an Bedeutung noch gewinnen sollte.12) Grund dafür war unter anderem ihre Lage an der wichtigen Straße von Frankfurt nach Aachen, die ihre Anfänge wohl schon zur Zeit der Franken nahm. Dort wie in Remagen und Andernach befanden sich zahlreiche Fronhöfe des Adels, von denen aus abhängige Höfe mit ihren Hörigen verwaltet wurden und wo man die geforderten Abgaben empfing. Diese Form der Grundherrschaft nahm ihren Anfang im Frankenreich und sollte zu einem entscheidenden Phänomen des Mittelalters werden.13) Hier sei nur an den reichen Landbesitz erinnert, den später das Kloster Prüm in Ahrweiler hatte und woran dort der Prümer Hof und die Zehntscheuer erinnern. Die Grundlagen dieser Art von Königs-, Adels- und Klosterbesitz legten die Franken, ohne dass sie davon greifbare Spuren hinterlassen hätten.

Fränkische Gräber als wichtigste archäologische Zeugnisse

Die ergiebigsten archäologischen Quellen jener Zeit liefert die typische Bestattungsart der Franken; denn die germanischen Neusiedler begruben ihre Toten in so genannten Reihengräberfeldern am Rande der Siedlung.14) Erst später nahmen sie die Nutzung eines Kirchenfriedhofs an. Obwohl Chlodwig 498 die christliche Taufe empfangen hatte, sollten über zwei Jahrhunderte vergehen, bis sich die Gebräuche des Christentums durchgesetzt hatten. Dies zeigte sich vor allem in der heidnischen Sitte der Grabbeigaben, an der man noch lange festhielt. Ihr verdankt man die bedeutendsten Funde der Frankenzeit.

Allerdings ist das Gebiet des Kreises Ahrweiler wie auch in anderen Epochen verhältnismäßig fundarm, was im Waldreichtum und der dadurch bedingten mangelnden Siedlungsdichte eine Erklärung findet.15) Trotzdem konnten etliche fränkische Bestattungen nachgewiesen werden. Unter ihnen ragt ein großes Reihengräberfeld heraus, das inmitten Niederbreisigs gefunden wurde.16) Dort hatte man den Frauen neben Gefäßen, Glasperlen und Messern prächtige Goldscheibenfibeln mit ins Grab gegeben, während die Männer ihre Waffen bekamen - erhalten blieben vor allem Kurzschwerter. Dem außergewöhnlichen Fund von Niederbreisig stellen sich einzelne Gräber bzw. Gräberfelder zur Seite, unter anderem in Oberbreisig, Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr und Grafschaft-Holzweiler.17) Sie alle belegen die Anwesenheit der Franken im Kreis Ahrweiler.

Die Frankenzeit - eine Epoche des Übergangs und der Kulturmischung

Die Frankenzeit prägten synkretistische Vorstellungen, also kulturelle und religiöse Mischformen. Dafür bietet die gleichzeitige Verwendung von Gräbern mit und ohne Beigaben ein sicheres Indiz. Offenkundig wird dieses Phänomen auch an Grabsteinen, die nach spätantiken Traditionen Romanen wie Franken errichteten. Ein in Remagen am Fuß des Apollinarisberges gefundener und der Meteriola („Mütterchen“) gewidmeter Stein belegt, dass im ausgehenden 5. Jahrhundert hier am Rhein christliche Romanen lebten.18) Die mehr als 200 Jahre jüngere ebendort aufgestellte Inschriftplatte für den fränkischen Knaben Deudolfus verweist auf die Übernahme und Fortführung des Brauchs unter den Germanen. Der inschriftlose Grabstein aus Niederdollendorf bei Bonn19) bietet das offensichtlichste Beispiel für die Glaubensmischung der Merowingerzeit: Eine Seite zeigt einen Krieger mit seinem Schwert, der sich das Haar kämmt und damit auf den heidnischen Glauben an dessen heilkräftige Wirkung verweist. Außerdem wurde Christus auf ungewöhnliche Weise dargestellt  - nicht als Gekreuzigter, sondern stehend mit einem Heiligenschein und einer Lanze in der Hand. Derart konnte sich ein christlicher Germane den Gottessohn besser vorstellen.

Der Siegeszug des Christentums unter den Merowingern und Karolingern

Die fortschreitende Christianisierung der Franken führte folgerichtig dazu, mit ihnenzahlreiche Überlieferungen der regionalen Kirchengeschichte zu verbinden. Die von den fränkischen Herrschern eifrig geförderte Missionierung des Rheinlandes ging dabei besonders von den Klöstern Stablo-Malmedy (um 650 gegründet), Echternach (698) und Prüm (721) aus. Letzteres ragte darunter mit seinem späteren Landbesitz im Ahrgebiet heraus worauf am Beispiel Ahrweilers bereits verwiesen wurde. Sein Name findet schon in einer Urkunde Erwähnung, die eines der ältesten fränkischen Ortsnamenzeugnisse der Region liefert: 762 erhob Karls Vater Pippin eine „Cella Casloaca“ (Kesseling) zum Kloster und unterstellte es der Abtei Prüm.20) Ebenso verweisen die Patrozinien etlicher Kirchen auf die Frankenzeit. Dabei gilt das des Kirchenvaters Petrus als besonders altertümlich und noch in die Römerzeit zurückführend (etwa in Remagen). Auf eine wahrscheinliche Gründung der Franken weist der von ihnen verehrte Heilige Martin hin, der sich im rheinischen Brauchtum noch immer großer Beliebtheit erfreut. So erhob sich auf dem heutigen Apollinarisberg in Remagen ursprünglich eine Martinskapelle und darüber hinaus erkoren ihn unter anderem auch die Kirchen in Heppingen, Holzweiler und Kirchsahr zu ihrem Schutzherrn. Jenseits der Kreisgrenzen sei beispielhaft auf die Martinskirchen von Linz, Rheinbach und Euskirchen verwiesen. Man vermutet, dass neben dem Kriegerheiligen Martin, der nach der Legende Soldat war, auch der das Martyrium erleidende Legionär Mauritius für die fränkischen Krieger besonders attraktiv war, wofür im Kreis die ihm anbefohlene Kirche von Heimersheim sprechen könnte.

Fränkische Ortsnamen im Kreis Ahrweiler

Letztendlich haben die Franken mit den Zeugnissen ihrer Sprache das dem Kundigen offensichtlichste Relikt hinterlassen. Ihre alten Ortsnamen blieben in zahlreichen Dorfbezeichnungen erhalten. Unter ihnen sind im historischen Herzogtum Ribuarien21) besonders häufig die Namen auf -dorf und -heim vertreten, die auf eine frühe Gründung bis ins 6. Jahrhundert zurück verweisen können. Dies gilt auch für die Endungen auf -hoven/-hofen, -weiler, -ingen und -ig.22) Im Kreis Ahrweiler treten solche Namen gehäuft in den Gebieten auf, die den fränkischen Siedlern fruchtbares Ackerland versprachen, so in der Grafschaft, an der unteren Ahr und in Kalkmuldenflächen der Hocheifel. (Dagegen sprechen Ortsnamen mit den Bestandteilen -bach, -rath, -scheid, -feld, oder -au für eine spätere Erschließung des Waldlandes) Als Bestimmungswort trat zu derartigen Grundwörtern der Name des Siedlungsgründers oder Besitzers, außerdem konnte sich eine nähere Bezeichnung nach einem Amt oder der Lage der Siedlung richten. Zu den urkundlich frühesten genannten Dörfern dieser Namentypen gehören Eckendorf (Eccandorphe) in der Grafschaft und Bodendorf an der unteren Ahr sowie Löhndorf bei Sinzig, die alle vor 800 erwähnt wurden. Ihnen folgen im 9. Jahrhundert unter anderem Gelsdorf (Gefwaldasthorp), Ahrweiler (Arwilre), Ringen (Ringhoven) und Oedingen.23)

Von den zahlreichen Ortsnamen im Kreisgebiet, die man in die Frankenzeit zurückführen zu können glaubt, seien im Folgenden einige Beispiele genannt: Koisdorf, Gönnersdorf, Lohrsdorf, Vettelhoven, Lantershofen, Reimerzhoven, Holzweiler, Weiler, Freisheim, Heimersheim, Walporzheim, Westum (Westheim), Jammelshofen (Jammelsheim), Häselingen, Ober- und Unterkrälingen, Hönningen, Heppingen, Kempenich.24) Einen bemerkenswerten Einzelfall stellt die Nachbarschaft der beiden Dörfer Franken und Waldorf dar: Während das erste - trotz etwas späterer schriftlicher Überlieferung - unmittelbar den Namen der fränkischen Siedler führt, wurde das zweite als ursprüngliches Walendorp nach seinen offensichtlich „welschen“, das heißt romanischen Siedlern benannt.25)

Die fränkische Sprache: bis heute in aller Munde

Was das Nachleben der germanischen Franken betrifft, sei schließlich darauf verwiesen, dass die eingesessenen Mundartsprecher im Kreis Ahrweiler fränkische Dialekte gebrauchen. Dennwährend man in der breiten Öffentlichkeit auch sprachlich diesen Begriff nur mit den modernen Franken des Maingebietes verbindet, bezeichnet die Dialektologie die rheinischen Mundarten unserer Region als Mittelfränkisch. Dabei hat das Kreisgebiet den größeren Anteil an der Untermundart des Moselfränkischen, während das stark vom Kölner Raum beeinflusste Ripuarische an und nördlich der Ahr gesprochen wird. Diese von der Mundartforschung ausgewählten Bezeichnungen verweisen deutlich auf die fränkische Herkunft der rheinischen Dialekte, auch wenn sie sich in vielen prägnanten Zügen erst im Laufe des Mittelalters entwickelten.26) Deshalb sind es neben den historischen Quellen der schriftlichen Überlieferungen und der archäologischen Funde letztendlich die lebendigen Ortsnamen und die tagtäglich verwendete Sprache, die an jene fränkischen Einwanderer erinnern, die das Rheinland und den Kreis Ahrweiler entscheidend geprägt haben.

Literatur:

Anmerkungen:

  1. Vgl. dazu allgemein den Katalog der großen Frankenausstellung 1996/97: Die Franken 1996 und Krause 2002, S. 181-232.

  2. Zu den Franken im Rheinland: Berg 1990, S. 106-116, Ewig 1980 und Steuer 1980.

  3. Eine knappe Einführung zum Thema bietet Fehr 1993, S. 42. Vgl. auch Kleemann 1971, S. 45-47.

  4. Auch Ripuarier.

  5. Von der Macht und dem Selbstbewusstsein der Nachkommen Chlodwigs künden ein Frauen- und ein Knabengrab, die neben anderen unter dem Kölner Dom gefunden wurden. Ihre reichen Beigaben, die in der Domschatzkammer zu besichtigen sind, weisen die um 540 Verstorbenen der königlichen Familie zu. Vgl. dazu Steuer 1980, S. 66-75

  6. Vgl. dazu Krause 1999, S. 59.

  7. Dort residierten die vom König eingesetzten Grafen im Umfeld des römischen Kastells, das die Franken mutmaßlich als „Bonnburg“ bezeichneten. Vgl. dazu Ennen, Höroldt 1976, S. 25-31.

  8. Vgl. zu diesem neuen Bild der Völkerwanderungszeit und ihrer Auswirkungen: Die Franken 1996 und Krause 2002.

  9. So etwa Franz Staab. Die Rheinfranken und das Reich von Köln in: Die Franken 1996, S. 237-240, bes. S. 240.

  10. Zum Beispiel  des Ortsnamens Waldorf vgl. unten.

  11. Vgl. u.a. Ewig 1980, S. 30f.

  12. Dazu Helbach 1989.

  13. Vgl. Helbach 1993, S. 44ff. und Heyen 1988, S. 10-16 sowie 22-31.

  14. Zum allgemeinen archäologischen Befund der Frankenzeit vgl. Kleemann 1971, S. 47ff.

  15. Fehr 1993 spricht von „recht spärliche(n) Bodenurkunden“ und weitgehender Bedeutungslosigkeit des Kreisgebietes (S. 42).

  16. Zur Fundgeschichte und der weltweiten Streuung der schönsten Fundstücke vgl. Hommen 1992.

  17. Nach Kleemann 1971, S. 45-46 und 75ff.

  18. Die Grabinschriften aus Remagen präsentieren Engelmann, Rüger 1991, S. 107-113

  19. Ebd. S. 140-149

  20. Dazu u.a. Kleemann 1971, S. 51-53

  21. Also im Kölner Einflussbereich, der weite Teile des Kreisgebietes umfasste.

  22. Dazu und zum Folgenden u.a. Ewig 1980, S. 32, Helbach 1993, S. 44f. und Kleemann 1971, S. 49

  23. Dazu Jungandreas 1962-63 und Helbach 1989, Karte I und Erläuterungen. Die historische Zuordnung der Ortsnamen ist häufig umstritten und ungewiss, da ihre schriftliche Überlieferung erst spät beginnt. Für Orte des Kreisgebietes bietet etwa das bekannte Prümer Urbar (Güterverzeichnis des Klosters Prüm) von 893 etlichen Nennungen. Ein vermeintlich hohes Alter eines Siedlungsnamens kann darüber hinaus ein „Ortsnamenausgleich“ vortäuschen, nach dem sich etwa jüngere Bezeichnungen der vorherrschenden Mehrzahl anpassen. Als Beispiel eines umstrittenen Falles sei Bodendorf genannt, dessen ersten Nennung „Bodo villa“ (643) sein soll.

  24. Deren geographische Verteilung veranschaulicht Helbach 1989, Karte I.

  25. Dabei sei hier dahingestellt, ob es sich bei den Waldorfer „Welschen“ um alteingesessene Treverer handelte (so Jungandreas 1962, S. 411; vgl. Krause 1999) oder um in der Merowingerzeit angesiedelte Romanen (Kleemann 1971, S. 49), was der neuesten Forschungssicht entspräche.

  26. Vgl. Krause 2001. Auch die Unterteilung des Mittelfränkischen in die zwei großen Untergruppen ist erst erheblich später im Laufe des Mittelalters greifbar.