Ahrweiler: Neues über Lederhosen

Jochen Arlt

Beim Warten auf den Haarschnitt las ich neulich in einer dieser Zeitschriften, die ich gerne auch beim Zahnarzt im Wartezimmer zur Hand nehme, dass Lederhosen in naher Zukunft teurer würden. Grund: Wegen der Seuchen BSE und MKS seien Tierhäute Mangelware geworden. Wer noch schwarze Zahlen melde aus der Branche, so der Prokurist einer Lederfabrik bei Augsburg, wäre nicht ehrlich. In Deutschland würden wegen des Rinderwahns anhaltend wenig Kühe und Ochsen geschlachtet.Überdies seien die Folgen der Maul- und Klauenseuche noch unabsehbar. Auf den Verbraucher dürfe die Lederverknappung recht bald schon durchschlagen, wusste ein Verbandssprecher aus München. “Der Nächste, bitte!“, fordert der Haarschneider auf. Prima, dachte ich. Denn ich hatte soeben den Artikel über die Lederhosen zuende gelesen, legte das nicht mehr ganz druckfrische Blatt beiseite und ging zum Barbiersessel hinüber. “Wie immer?“, fragte der Haarschneider, als er mir den Umhang anlegte. “Wie immer“, antwortete ich. “Was gibt`s Neues?“, wollte der Haarschneider wissen. “Lederhosen werden bald teurer“, sagte ich.

“Ach was ...“, meinte der Haarschneider.

Jürgen Raap zugedacht