Sommertag

Ernst-Edmund Keil

Der Blick auf die bebuschten Hügel
die überglänzt ein großes Licht:
Des Sommers brennendrotes Siegel
das durch die Morgenfrühe bricht.

Es bricht die Stille. Vögel fahren
aus ihrem Schlaf. Hörst du das Lied
vom Gartenstrauch, die wilden Scharen
der Mücken tanzen überm Ried.

Erfreu dich einmal mehr des Sommers.
Es kann dein allerletzter sein.
Streif übers Feld, das Los des Stromers
der auf dem Schober schläft, ist dein.

Des Nachts siehst heller du die Sterne
im Traum gehst du auf große Fahrt.
Und immer näher rückt die Ferne
bis Nah und Fern von gleicher Art.