AM RHEIN

VON WILLY LEY

Schattenkühle Berge ruhen
über einen langen Tag,
und der Wind auf Silberschuhen
rührt den leisen Wellenschlag.

Schiffe werfen spitze Fahnen
in das wolkenlose Glas
eines Himmels, der die Bahnen
nie erdachter Fernen maß.

Stunden lauschen in den Bäumen
ihren stillen Wegen nach.
Kleine Strudelkreise schäumen
in das dunkle Stromgemach.

Doch, da singen helle Stimmen:
Glück der Heimat, Brot und Wein.
Und bekränzte Kähne schwimmen
in die blaue Nacht hinein.