WILHELM KNIPPLER:

Die Heppinger Abtei

Es war gar keine, aber das Volk nannte so den Pantaleonshof. Der gehörte dem Benediktinerkloster St. Pantaleon in Köln seit dem Jahre 965 (s. u. 1) durch die Schenkung des Erzbischofs Bruno von Köln. Er lag unten im Tal, angeschmiegt an die Terrassen der Landskron, die Niederung ausfüllend bis zu den Grienden der Ahr und bis zum Leimersdorfer Bach, wasserumspült, geschützt durch einen dichten Hag von Weißdorngestrüpp, aber noch stärker behütet durch die Unantastbarkeit geistlichen Besitztums.

Es waren ernste Zeiten, und die vielen Lehen und Pachtgüter, die derrt Konvent gehörten, brachten damals nur Sorgen und Ärgernis. Es war im August 1693. Dazumal saß vor den geöffneten Butzenscheiben seiner Amtsstube der Subprior des Klosters, den inan als Hofschultheiß an die Ahr geschickt hatte, Pater Albert Adam.

Wenn auch seinem gestrengen Herrn, dein Abt Konrad Kochern, die geringen Erträge nicht angenehm sein mochten - seit Jahren kamen von Heppingen die immer gleich bleibenden Meldungen „nichts" oder „rein gar nichts" -, so konnte man sich trösten mit den mageren Lieferungen der übrigen Weingüter St. Pantaleons in Loef an der Mosel und in Camp bei Boppard am Rhein.

Die Wingerte, Wiesen und Felder des Klosters mochten jetzt in einem jämmerlichen Zustand sein. Sicher waren sie nicht vernachlässigter als damals 1606, als Abt Spichernagel (1606-41) die Führung des Konvents mit 17000 Gulden Schulden übernommen hatte. Und was hatte dieser innerhalb weniger Jahre und später trotz des Krieges daraus gemacht! Allerdings, wer nichts taugte, wie der unfähige Schultheiß in Heppingen, der die Weinberge „unkultiviert und zugrundegerichtet" hinterlassen hatte, der mußte halt gehen.

Als Abt folgte, beinahe vierzig Jahre verantwortlich, Agidius Romanus (1646-84). Dieser berühmte Theologe baute 1650 die Heppinger Kapelle, die wahrscheinlich dem Brande von 1643 zum Opfer gefallen war, wieder auf. Zehn Jahre später schickte er den Bruder Petrus an die Ahr und ließ trotz Pest und Türkenkrieg das altersschwache Kelterhaus erneuern. Die stolze Landskron wurde 1682 geschleift, der Klosterbesitz aber blieb erhalten.

Das größte Grauen der Verwüstungen erlebte erst der jetzige Abt Konrad Kochern. Seit 1689 gab es kein Recht und keine Ordnung mehr, kein Hofgericht, keine sinnvolle Arbeit und keine Ernte, nur Raub, Plünderung, Brand und Zerstörung.

In den letzten Wochen hatte der Subprior das alte große Register der Klostergüter überarbeitet und ein neues angelegt. Jetzt hatte er Überblick, und das bekam gleich der Gerichtsschreiber Johannes Dahmen zu hören, denn er mußte eine Reihe von Pächtern und Halbwirmern auffordern, zum nächsten Hofgericht zu erscheinen.

In Ermangelung des guten Roten vom Landskroner Berg mußte der Ordensmann zum klaren Säuerling des Heppinger Brunnens greifen, um seinen Durst zu stillen.

Das Werk aber, das in diesen Sommerwochen entstanden war, präsentierte sich also:

Hebregister aller kurmütiger Pacht- und Zinsgüter (s. u. 2)

wie auch aller und jeder Teilweingärten, so dein Gotteshaus zu St. Pantaleon in Köln zuständig und auf der Ahr gelegen sind, darob die jährliche census zu Heppingen empfangen und hingebracht muß werden. Allhier der Ordnung nach alles beschrieben durch Albertum Adami, oben genannten Klosters St. Pantaleon Professum und Subprioren.

NB. Was an nötiger Information allhier ermangelt und geliebter Kürze halber der Länge nach nicht beschrieben ist, findest du zur Genüge in Bruder Henderichs wie auch anderen alten Registern, vornehmlich aber in seinem großen Register, auch bei allen Orten, allwo wir Güter haben, ein Landkärtlien.

Lehngüter zu Ahrweiler:

Weylerlehn, 16 Pint Weing. hinter Weyler, kurmütiger Mann: Peter Kastenholz, Zollschreiber zu Linz, gibt 9/4 Wein und 9 Pfennig.

Küppenlehn, 9 Pint Weing. in der Kupp, Inhaber Görgen Krupp, gibt l Sester Hafer, 4 Pfennig, dem Vogt ein Huhn als kurmüt. Mann.

1/4 Land „hinter Weyler", Inhaber früher Pastor Senis zu Koblenz, Kurmut bez. mit 5 Reichstalern; Erben geben 3 Mühlf. Hafer, 1 Huhn.

Wolfgasser Lehn, Hofstatt in der Wolfsgassen, Inh. Henderich Bleyalf, gibt 2 Sester Hafer, 4 Heller, dem Vogt 1/2 Huhn.

Gisemer Lehn, 3 Pint Garten v. d. Gisemer Portzen, kurm. Mann Emund Löhcr Olligschläger, gibt 1/2 Malter Hafer, 9 Pfennig, l Huhn.

5/4 Land zu Büllesheim, kurm. Mann Thönis Richertz, gibt 2 Sester Hafer und dem Vogt ein Huhn. (Schreiberslehen?)

Pachtgüter zu Ahrweiler:

1/4 Weing. an St. Johans Born, gibt 14 Quart Wein dem Kloster, Rodolf Zilles und Bruder Henderich je zur Halbscheid.

1/4 Weing. hinter Weyler, gibt 1/4 Wein, Thönis Heintzen und sein Schwager der Müller zur Halbscheid, 1 Morgen Weing. auf und ober d. Mühlpfad, gibt 5/4 Wein. Anteil haben Herr Johann v. Harff, Herr zu Trimborn, Christian Schlag, Peter Wershofen, Hermann Schlag, Göddert Gorrus u. Peter Effelsberg. 5 Pint Weing. auf und an Rahmershecken, gibt 3/4 Wein. Anteil haben: Anton Kardt und Herr Herrnstorf. 1 Weing. hinter Kalvarienberg, 31 Pint, gibt 26 Albus, 6 Heller. Anteil haben: Martin Grönendahl, Laurentz Fith, Theis Portz, Anton Karth, Steffan Remagen, Michel Pützfeld.

Teilweingärten zu Ahrweiler:

7 Pint hinter Weyler, gibt 1/3 Trauben; Peter Kastenholz 1 1/2 Viertel im Duffhaus, gibt 1/3 Trauben; Michel Heintz und Michel Löher.

1/2 Morgen im Daufhaus, gibt 1/3 Trauben.

Lehngüter zu Hemmessen:

Rottenlehn, 1 Morgen Land am Busch, Haus u. Hof zu Hcmmessen ober der Kapcll, geben 4/4 Wein und 1 Sester Hafer. Davon gibt Görg Lingen, kurmüt. Mann und Schöffe am. Hofgericht 2/4 Wein und 2 Mühlf. Hafer, dessen Schwager ebensoviel. 1/2 Morgen Land am hohen Weg, gibt 6 Quart Wein, 2 Mühlf. Hafer. Anteil haben Johannes Koutt u. Henrich Rüttgers zu Ahrweiler.

Lehngüter zu Wadenheim:

Lindenlehen, 2 1/2 Viertel Land an der Linde, gibt 1/2 Ohm Wein, 1/2 Malter Hafer; kurm. Mann Peter Steinborn u. Schwager zur Halbsch2id.

Junker Nagelslehen zu Heppingen in der Engemanns Hellen 8/4 Land. Davon hat Nicklas Kickel 3/4, gibt 4/4 Wein; Joh. Krewel, Korbmacher zu Heppingen gibt 5 1/2 Quart Wein. Wilbert Scheut gibt 23/4 Quart Wein, Jos. Pensgen und Stcinborns Erben geben 2/4 Wein, ein Gärtchen oder Wies nach Gimmigen zu gibt 2/4 Wein.

Lehngut zu Wadenheim, Franz Schont und Gertrud Schout, 2 Ohm Wein.

Sybertzgartenlehen, ein Gut zu Beul unter der Kirche nach Wadenheim zu, gibt zusammen 1 1/2 Sester Weizen. Anteil haben: Meiß Jeux, Peter Steinborn, Wierich Faßbender, Wilbert Göddertz, Heinr. Steinborn, Göddert Beckers und Theis Steinborn.

1/4 Land zu Beuel am Kirchhof, Heinr. Stöllgens Erben, geben 1/4 Wein. 1 Pint Garten, gibt 2 2/2 Heller; Anna Osterjans Witwe. 1 Garten zu Beuel, gibt 2 1/2 Albus; Niklas Pützfeld. 1/2 Viertel Land unter Wadenheim, gibt 8 Albus.

Lehnsgüter zu Heppingen:

Unser Hof = 8 Stücke geben 4 Malter Roggen, l Malter Hafer, 3 Mark. Haus und Hof zu Heppingen ober der Straß längs die Bach an der Kapell. Dazu gehören: 3 Pint Land im Hasenbalg, 3/4 Land am Dorfgraben, 2 1/2 Morgen Land im Aucl, l Morgen Land im Kesselberg, 4 1/2 Viertel Land am Blankarts Baum, l Morgen oder 5/4 Land am Speß, 3/4 Wies am alten Born. Inhaber: Engel Schäfer, früher Peter Schüller.

Heppingen

Wolfenlehn, l Morgen Land und Wiese zusammen in den Wölfen. Inhaber: Wilbert Steinborn u. Jan Lindweiler Erben; geben je 3 Mühlf. Weizen.

Ein Leim gibt jährlich dem Vogt 2 Sester Weizen.

Ein ander Stück hinter Pantaleonshof am gemeinen Weg, Inhaber unser Hofmami Engel Schäfer, gibt 2 Mühlf. Weizen.

Conventlehn, besteht aus 7 Stücken; sie geben 1/2 Ohm Wein u. 2 Drittling Weizen. 1/4 Wein g. im Speß, Inhaber Wilbert Steinborn u. Jan Ott. 1 1/2 Viertel Weing. im Pauß, Inhaber Mathias Wandel. 4 Pint im Pauß, Inhaber Franz Schout. l Morgen Land im Speß. 3/4 Land im Auen, gab nach alten Registern Wein, jetzt Weizen, Inhaber Andreas Voß, Jan Kraus, Niklas Kickel. 1 Morgen Busch auf Kesselberg, Inhaber Cornelius Pfaffenholz, Jan Kraus u. Wilb. Steinborn.

Das Lehen ist von rechts wegen verfallen gewesen nach Absterben des Jans Kraus, ist aber durch guten Vergleich getätigt worden ad 10 Reichstaler.

1/4 Weing. im Gimmiger Berg, Inhaber Jan Kraus, Hans Henderich u. Mattcis Fabritius, Theis Eich.

Gartenlehn, 1/4 Garten hinter der Abtei oder Kelterhaus, tut 2 Sester Korn, 2 1/2 Sester Hafer u. 7 Quart Wein. 1688 im Herbst nach Absterben Corneli Pfaffenholz, kurmütigen Manns, hat sich anstatt seiner qualifiziert sein Sohn Thönis und die Kurmut getätigt ad 6 Reichstaler.

2 Morgen Land, Schimmdfeld genannt im Heppinger Auel, tut 2 Sester Korn, Inhaber Wilbert Steinborn, Hermann Scholtes zu Gimmenich, Korst Hartmann Erben, Thönis Stahl, Marx Eyseler u. Thönis Kelter zu Wadenheim.

1/4 Weing. hinten am Berg tut 16 Pfennig für Curst Hartmann Erben.

4 1/2 Viertel Land auf Heppinger Berg tut 6 Quarten Wein. Inhaber Wilbert Steinborn und Jan Kraus Erben.

1 Morgen Land in der Bockshelten tut 3/4 Wein, Inhaber Nelles Pfaffenholz, Engel Schäfer, Thönis und Meis Münch, Niklas Kickel, Meis und Thönis Kraus.

1 Weing. im Gimmiger Berg tut 6 Albus, hat der Herr zu Landskron. 1 Pint Garten hinterm Propsthaus tut 1 Quart Wein, Joh. Schout Erben, l Garten gegenüber der Kapelle u. unserm Hof ober der Bach, tut 1 Huhn u. 7 Heller, Inh. Engel Schäfer und Thönis Kraus.

1 Garten hinter der Abtei, genannt am Stegh, die Bach fließt dadurch tut 5 Schilling, Inhaber Engel Schäfer, Jost Reinard und Jacob Freisheim, tut jedem 10 Heller oder 5 Fwttmenger.

1 Garten nach dem reyn zu tut 6 Heller, Inhaber Meis Schmickeler. 1 Wiese in den Wölfen; Jan Ott und Wilh. Beckers Erben. 1/4 Weing. am Kalkstein oder Sauerbrunnen; 1/4 Wiese am Kalkstein.

Lehngüter zu Ehlingen : (Von hier ab gekürzte Aufzählung!)

Hofsbottenlehn gilt als Gehalt des Hofbotten, ist darob Geschworener in dem Hof zu Heppingen.

Ein Lehn 2 1/2 Viertel Land im Rosenthal oder auf der Bach entgegen der Hart ober dem Capaunenfeld.

Das Schreiberslehn zu Ehlingen: 1/4 Wiesen zu Wadenheim aufem Wegstein, J/4 Land unter dem Grindel, 1 1/2 Morgen Land in und auf der Höllen, 3/4 Land auf Alber, 1/4 Garten zu Heppingen neben Grausen Jans Behausung, 5/4 Wiesen unter Wadenheim auf dem Rechtstein, 1/2 Morgen Busch auf dem Kesselberg neben dem Conventlehn.

Ein anderes Lehen zu Ehlingen hat 2 Stücke Stadelgut.

Pachten und Zinsen zu Ehlingen :

1/2 Viertel Weingarten am Mörepfad, Mittelpfad oder Römerhecke.

1/4 Weingarten in der Hardt, Inhaber: Jan Schreiber der Müller, Jan Steinheuer Hofbott und Hilger Becker Landmesser.

10 Pint Land im Roßenthal oder auf der Bach, l Stück Land auf dem Berg, 1 Stück Land auf Bahre entgegen der Haard, 41/2 Pint haben Jacob Kraus Erben, 5 Pint nach der Bach zu, 4 1/2 bis 5 Pint Weingarten in der Leymen, 41/2 Pint Weingarten und Land, Inhaber Thomas Steinheuer Erben; J/2 Morgen und 5 Ruthen Land auf Ramershecken, Inhaber Junker Metternich von Mullenarck; 5 Pint Land auf Ramershecken mit Weith; 9 Pint Land und Weingarten im Riesenberg oder im Strang; 3 Pint Land im Riesenberg; 9 Pint Land auf der Ötgenbach; 1 Pint Wiese am Bohren; 2 Pint Weingarten im Leichen; 19 Pint Land auf der Grube; 2 1/2  Viertel Feld auf der Ramershecken.

Pacht- und Lehngüter zu Heimersheim:

Rosenthallehen, 1/2 Viertel Land im Rosenthal; 6 1/2 Viertel Land im Rosenthal. 7 bis 8 Finten Weingarten in der Adamshöllen, ist der letzte Weingarten von der Ahr nach Propsteihof. 13 Pint Land auf dem Giersberg, 1 Garten zu Heimersheim in der Ahrgassen.

Außerdem Land am Griender Weg, 1 1/4 Land am Griender Weg hat der Herr Landdechant; 1 Feld im Kessel; 1 Feldchen auf der Erckelsgasse; 1 Feldchen auf Ruhrsberg; 1 Pint Land im Pauß; 1/2 Morgen Land an der Vehnder Weyden; daneben 1/2 Morgen Land; 3 1/2 Pint Land am Goldberg; 1/4 Land an der Hengstpforten; Land an der Leyen zu Heppingen. Es folgen noch weitere Parzellen, von denen der Schreiber nicht genau weiß, wo sie liegen:

2 Morgen am Griender Weg, 3 Pint, 1 Weingarten, 1/4 Weingarten, 1 Pint Land zu Heimersheim und etliche Ruthen.

Lehngüter zu Lohrsdorf:

Steinerlehn, ein Stück Stadelgut 3/4 Weingarten am Stein, 1 Morgen Land und Weingarten nach. Kühlerhof gelegen.

Ein ander Lehen: 5 Stücke Stadelgut, 5 Pint Weingarten an der Steinbrücke, 3 Pint Land, 3/4 Land vorher Weingarten im Berg, 1/2 Pint Weingarten am Stein, 1 Garten zu Grien.

Schifferleylehn, nur 1 Stück Stadelgut, 21 Pint Weingarten und Land in der Schifferley unter Lohrsdorf.

1/2 Morgen Land zu Heimersheim vor der Hengstpforten; ein Lehngut zu Lohrsdorf und Grien hat 6 Stücke Stadelgut, 1 Morgen Land zu Dahlem die Bach hinauf bald an Kühler, 3/4 Wiesen zu Grien; 3/4 Weingarten an der Steinbrücke; a/4 Weingarten an der Steinbrücke; 2 Morgen Busch, die weiß der John Becker; 1 Morgen Busch zu Wadem.

Heidnisch Maurenlehn, 2 Stück Stadelgut, 1/2 Morgen Land in der Propstei, 1 1/2 Viertel Land und Wiesen unter dem Dorf am Freyweg an der Heydnischen Mauer.

Eine Hofstatt auf der Eck an der Bach mit Steinbrücke auf der Schmitt genannt; 1/4 Weingarten auf Cieser oder auf Stock; 1 Pint Weingarten im Stein.

Lehngüter in Westumb : Das Mirgellehn und das Konventslehn.

Lehngüter zu Löendorf:

Das Schreiberslehen, das Heilenlehn, das Kirchenlehn, das Konventlehn, das Weingartenlehn, das Hausser Lehn, das Heidenlehn.

Schließlich ein Lehn zu Ramersbach.

Dieses Heberegister von 1693 dürfte uns auf verschiedene Tatsachen verweisen:

1. Die „Urbare" (Grundbücher) von St. Pantaleon von B. Hilliger geben keinen Überblick über den Pantaleonsbesitz an der Ahr. Zwei dicke Foliobände im Stadtarchiv von Köln sind wohl die ausführlichsten Quellen.

2. St. Pantaleon in Köln hatte an der Ahr einen ansehnlichen Besitz.

3. Dieses Eigentum erstreckte sich von Westum über Löhndorf, Ehlingen, Lohrsdorf, Heppingen nach Wadenheim, Hemmessen und bis nach Ahrweiler. Alle diese Orte liegen nördlich der Vinxtbachgrenzlinie, die Erzbischof Bruno im Jahre 959 zwischen Ober- und Niederlothringen erneuert hatte.

4. Die Schwerpunkte des Besitzes bildeten die Besitzungen in Heppingen — früher Heppinghoven oder Eppinghoven und Ehlingen — früher Ethelinghoven.

5. Indem Erzbischof Bruno diese Besitztümer an sein Kloster St. Pantaleon in Köln vergab, band er sie natürlich an das Erzbistum Köln. Hier begann demnach bereits eine Politik, die später über die Gütererwerbungen des Erzbischofs Philipp von Heinsberg (1167—1191) in die Are-Hochstadensche Schenkung 1246 einmündete, die bekanntlich Ahrweiler und Altenahr kölnisch werden ließ, während durch die Eingriffe der Staufen, durch die Erbauung der Landskron und die Taktik der Herzöge von Jülich nach 1288 (Worringen) die Kölner Territorialherrschaft an der Unterahr vereitelt wurde.

Man vergleiche in diesem Zusammenhang die Klosterbesitze von St. Cassius Bonn, der Abteien Siegburg und Deutz, von St. Gereon, St. Maria im Kapitol und Mariengraden in Köln im Bereich der Unterahr, und man findet bestätigt, daß vom 10. Jahrhundert ab bis ins 13. Jahrhundert ostwärts Ahrweiler eine Menge Bodenbesitz in kölnisches Klostereigentum übergegangen ist, während in Ahrweiler selbst westliche Convente größeren Einfluß ausübten, so Prüm, Münstereifel, Maastricht, Steinfeld und Klosterrath.

1) Deshalb begeht Heppingen am 25. Juli 1965 seine Jahrtausendfeier

2) Original im Stadtarchiv Remagen