Firma Boge GmbH, in Ahrweiler

Der Weg der Firma Boge GmbH, beginnt, obwohl das Jahr 1931 als Gründungsjahr angegeben ist, bereits Anfang dieses Jahrhunderts.

Im Jahre 1903 gründete Herr Boge sen. mit seinem Mitunternehmer Kasten die Firma Boge & Kasten in Solingen (abgekürzt BKS), die mit ihren BKS-Erzeugnissen bald weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt wurde.

Im Jahre 1928 verkaufte Herr Boge das Solinger Werk an die bekannte amerikanische Gesellschaft „The Yale & Thowne", um sich zur Ruhe zu setzen.

Firma Boge GmbH, auch in Ahrweiler
Foto: Kreisbildstelle

Dieses Vorhaben sollte nicht Wirklichkeit werden, denn bereits 1929 beteiligte er sich an einer Werkzeugfabrik in Godesberg, und als diese in finanzielle Schwierigkeiten geriet, kaufte er 1930 das Werk auf und gründete Anfang 1931 mit seinem Sohn Adolf Boge jun. die Firma Boge & Sohn KG.

Die Werkzeugfabrik wurde unter diesem Namen weitergeführt und gleichzeitig die Produktion eines Hebelstoßdämpfers aufgenommen. Letztere wurde dann Fundament und Ausgangspunkt für das grundsätzliche Programm des neuen Werkes.

Die Versuche mit dem Boge-Stoßdämpfer bestätigten schnell dessen Güte und Zuverlässigkeit, so daß dem Werk bald die ersten Serienaufträge erteilt wurden.

Im Jahre 1934 wurde als neuer Artikel ein Gummigelenk in das Fertigungsprogramm aufgenommen, das zwischenzeitlich als „Silentbloc" weltbekannt geworden ist.

Bereits 1934 nahmen die eingehenden Aufträge ein solches Ausmaß an, daß die Fabrikationsräume in Godesberg nicht mehr ausreichten. Die Gelegenheit, in Eitorf eine leerstehende Fabrik zu kaufen, wurde sofort wahrgenommen und die Fabrikation der Automobilzubehörteile nach hier verlegt.

Nachdem Ende des Krieges ein Drittel des Eitorfer Werkes einem Bombenangriff zum Opfer gefallen war, begann mit der Währungsreform der Wiederaufbau und die Produktion. Im Vordergrund des neuen Programms bestimmte jetzt der Teleskopstoßdämpfer die Fertigung, während vorher der Hebelstoßdämpfer den Markt beherrscht hatte.

Mit dem Bedarf der deutschen Automobilindustrie stiegen die Produktionsziffern stetig, denen überdies die Exportentwicklung nachdrücklich entgegenkam. Bedingt durch den stetigen Anstieg der Produktionsziffern wurde — abgesehen von dem erheblichen Investitionsbedarf — der Modernisierung und Rationalisierung des Betriebes größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt gewidmet. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die ständige Verbesserung der Qualität und die technische Weiterentwicklung gerichtet.

Das alles führte dazu, daß sich die Produkte der Boge GmbH, immer mehr den in- und ausländischen Markt eroberten, und die Firma die größte Stoßdämpferfabrik Europas und eine der größten der Welt wurde.

Seit einigen Jahren befaßt sich das Unternehmen mit der Entwicklung von niveauregulierenden hydropneumatischen Federbeinen. Das erste Erzeugnis dieser Art wird unter der Bezeichnung „Hydromat" bereits serienmäßig in den Daimler-Benz-Typen 230 S bis 300 SE eingebaut. Zur Produktion dieser Erzeugnisse wurde 1965 ein weiteres Werk in München errichtet.

Im Jahre 1963 kam es zur Gründung der Werke Kempenich und Ahrweiler. Während Kempenich sich ausschließlich mit der Montage von Silentbloc befaßt, werden im Werk Ahrweiler hauptsächlich Federbeine und Gummi-Metallteile hergestellt. Auf Grund der Tatsache, daß die Federbeine in zunehmendem Maße bei der Automobilindustrie Anwendung gefunden haben — bis heute werden in Ahrweiler über drei Millionen Federbeine hergestellt — hat sich das Werk Ahrweiler zum zweitgrößten Unternehmen der Boge-Gruppe entwickelt. Das Werk beschäftigt z. Z. rund 350 Mitarbeiter, das sind etwa 15% aller in der Boge GmbH, beschäftigten Arbeitnehmer. Im Zuge der ständigen Ausweitung der Federbein- und Silentbloc-Fertigung wurden von der Hauptverwaltung aus die für diese Produkte zuständigen Konstruktions-, Planungs- und Verkaufsgruppen nach Ahrweiler verlegt, so daß das Werk Ahrweiler damit zum Zentralwerk der drei linksrheinischen Boge-Werke wurde.