Auf dem Weg zum Weltall

Ein weiteres Forschungsinstitut in der Eifel

Etwas geheimnisvoll mutet dieser überdimensionale Fußball schon an. Weithin sichtbar erhebt er sich auf einer Bergkuppe zwischen Bonn und dem Ahrtal inmitten weiter Felder und Wälder, silbrig glänzend und die Sonne reflektierend. Der Neugierige wird vermutlich auf irgend etwas Technisches schließen — und liegt damit haargenau richtig.

Die Erforschung des Weltalls, in den letzten Jahren von Amerikanern und Russen gleichermaßen mit ständig wachsendem Erfolg vorangetrieben, hat auch außerhalb dieser Supermächte ein immer größer werdendes Interesse wach werden lassen. Und eben hier, am Rande der Ortschaft Werthhoven, errichtete die Ge-Seilschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung e. V. ein Forschungsinstitut für Hochfrequenztechnik und ein Forschungsinstitut für Funk und Mathematik. Die, etwa 300 Mitarbeiter arbeiten an speziellen Aufgaben der Radartechnik und Datenverarbeitung, die sich bereits im praktischen Einsatz zur Flugsicherung und der Nachrichtenübermittlung bewährten. Ebenfalls erwachsen der deutschen Industrie und Wirtschaft aus den wissenschaftlichen Ergebnissen der Forschung immer wieder Erkenntnisse, die sie verwerten kann, und die ihrer Arbeit zugute kommen.

Und so wird es nicht weiter verwundern, wenn man erfährt, daß sich unter der Fußballhülle, dem RADOM (Radar-Dom), das Prunkstück des Forschungsinstituts, eine bewegliche Parabolantenne mit 50 Meter Durchmesser verbirgt. Die Höhe der Gesamtantennenanlage beträgt 60 Meter und das Gewicht der beweglichen Teile allein — im wesentlichen die Stahlkonstruktion des Parabolspiegels oder Reflektors zum Senden und Empfangen elektromagnetischer Wellen — immerhin genau 220 Tonnen.

Entnommen der Zeitschrift „Die Eifel" Heft 6/1970

Forschungsinstitut Werthhoven
Foto: Kreisbildstelle

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