Der Liebe wegen
Ein Blümlein duftet zart und
fein
An einer Hecke ganz allein
Und von der Blüte angezogen,
Kam schnell ein Schmetterling geflogen.
Doch einem Bienchen nicht
entging,
Wie kosend er am Blümchen hing;
Umstimmt den Falter, der umflattert
Die Schöne, die er sich ergattert.
Die Biene bös: Was suchst du
hier,
Der Blütenseim gehört nur mir,
Die Blume darf nur ich bestäuben,
Dagegen wirst du dich nicht sträuben.
Der Falter sprach: Ich such'
kein' Streit
Und bin zu weichen gern bereit,
Doch mag das Blümlein selbst entscheiden,
Wen es am liebsten von uns beiden.
Die Blume tief ihr Köpfchen
senkt,
Weiß, wem sie ihre Liebe schenkt,
Doch ließ der beiden heiß Bemühen
Die Rote noch viel roter blühen.
Sie sagt dem Bieniein zum
Verdruß:
Du liebst mich wegen dem Genuß,
Mein Freund, der Schmetterling dagegen,
Der fliegt zu mir der Liebe wegen.
Decker