Aus Kreis und Gemeinden — Aktuelle Chronik

Bundesautobahn 61 fertiggestellt

Mit der Freigabe der beiden letzten Teilstücke, darunter der Abschnitt Bad Neuenahr-Ahrweiler — Mendig, wurde am 18. Dezember 1975 die Bundesautobahn 61 durchgehend befahrbar.

Hunderte von Zuschauern und Bauarbeitern bildeten nördlich der Talbrücke Bad Neuenahr-Ahrweiler, die mit 1,5 km das längste Brückenbauwerk im Verlauf dieser Autobahn ist, eine imposante Kulisse, als der Wirtschafts- und Verkehrsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Heinrich Holkenbrink, den Ministerpräsidenten Dr. Helmut Kohl, den Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle, Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie viele Vertreter des öffentlichen Lebens begrüßte. In seinen weiteren Ausführungen unterstrich Staatsminister Holkenbrink die Bedeutung der BAB 61, die insgesamt 2,5 Milliarden DM kostete, 325 km lang ist (davon 112 km in Nordrhein-Westfalen, 206 km in Rheinland-Pfalz und 7 km in Baden-Württemberg) und den Bau von 275 Brücken erforderte. Die linksrheinische Bundesautobahn Krefeld — Ludwigshafen ist nicht nur das größte zusammenhängende Straßenbauwerk, das je in Rheinland-Pfalz errichtet wurde, sondern als Nord-Süd-Verkehrsachse von europäischem Format ein entscheidender Beitrag zur Verkehrserschließung des linksrheinischen Raumes.

Freigabe der A 61 durch Bundesverkehrsminister Gscheidle, dahinter Staatsminister Holkenbrink und (r) Ministerpräsident Dr. Kohl.
Foto: Vollrath

Wagenkolonne mit den Ehrengästen auf der zur Hälfte fertiggestellten Ahrtalbrücke
Foto: .Vollrath

Der Bundesverkehrsminister ging auf die Verkehrs- und strukturpolitische Bedeutung der BAB 61 ein, die die am Rhein verlaufenden Bundesstraßen spürbar entlasten werde und so die Verkehrsverhältnisse 'der in Rheinnähe gelegenen Orte verbessere. Für die Förderung der Wirtschaftsstruktur sei bedeutsam, daß durch die neue Fernstraße die Anreisewege aus den Ballungsräumen Rhein — Ruhr und Rhein — Main in die Erholungsgebiete der Eifel und des Hunsrücks verkürzt und somit günstige Voraussetzungen für die Entwicklung des Fremdenverkehrs geschaffen werden.

Ministerpräsident Dr. Helmut Kohl unterstrich, daß dieses neue Straßenbauwerk das weite Gebiet im Westen der Bundesrepublik von Nqrdrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz bis nach Baden-Württemberg völlig neu erschließe und sichtbarer Ausdruck des Endes einer langen Zeit schwerer Geschichte sei, in der Investitionen im Westen Deutschlands von. hauptsächlich militärisch-strategischen Überlegungen bestimmt wurden. Mit den Dankesworten an alle am Bau Beteiligten verband der Ministerpräsident den Wunsch, daß „diese linksrheinische Straße Europas" in vielen friedlichen Jahren die Menschen aus dem In- und Ausland zusammenführt und daß alle für die Schaffung von Infrastruktur-, Erholungs- und Fremdenverkehrseinrichtungen Verantwortlichen das Angebot und die Chance, die ihnen mit der Autobahn geboten werde, nutzten.