Schulrat a. D. Heinrich O. Olbrich +

Ignaz Görtz

Am 4. September 1983 verstarb Schulrat a. D. Heinrich O. Olbrich in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Über zwei Jahrzehnte war der Verstorbene Mitarbeiter und engagiertes Redaktionsmitglied dieses Heimatjahrbuches. Dabei bestimmte die enge Verbundenheit zur schlesischen Heimat seine Arbeit. In mehr als 40 Beiträgen wurden die ostdeutschen Landschaften, ihre Geschichte und ihr Kulturleben vorgestellt. Dabei wurden nicht nur Erinnerungen an diese Gebiete wachgehalten und Verständnis für die Probleme der Heimatvertriebenen geweckt, sondern Brücken geschlagen zwischen der alten und neuen Heimat.

Geboren war Heinrich O. Olbrich am 3. Juni 1887 in Lenschütz/Oberschlesien. Der erste Weltkrieg sah ihn 1914 als Kriegsfreiwilligen, ab 1916 war er in der Verwaltung der polnischen Schulen tätig.

Nach der Aufteilung seiner oberschlesischen Heimat wirkte er von Kattowitz aus an der Neuordnung des Deutschtums im abgetrennten Teil Oberschlesiens, wurde Geschäftsführer der »Deutschen katholischen Volkspartei« und ein Jahr später Generalsekretär des von ihm aufgebauten »Verbandes der deutschen Katholiken in Polen«.

Schulrat a. D. Heinrich O. Olbrich t

Ab 1. April 1928 wurde Heinrich O. Olbrich wieder im preußischen Schuldienst tätig, ab 15. Mai 1945 war er Schulrat in Brilon/Westfalen, wo er das zerschlagene Schulwesen neu organisierte.

Als Ruheständler, seit Ende 1950 in Bad Neuenahr wohnhaft, übernahm er im Kreis Ahrweiler die Führung des Verbandes der Heimatvertriebenen und war während zwei Perioden Mitglied des Kreistages.

Heinrich O. Olbrich hat sich stets mit Sachkenntnis und Tatkraft für seine Mitarbeiter eingesetzt. Dabei werden seine vielseitigen Aktivitäten um die Wiedereingliederung seiner vertriebenen Landsleute, die durch die Verleihung des Verdienstkreuzes l. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurden, in besonderer Erinnerung bleiben.