Bad Neuenahr feierte sein 125jähriges Bestehen

»Wir wollen jubeln, haben aber keinen Grund zum Jubilieren«. Unter dieses Motto stellte Kurdirektor Herbert Rütten die Feiern zum 125jähri-gen Bestehen des Heilbades. Der Grund lag nahe. Der Geburtstag fiel gerade in eine Zeit, in der Bad Neuenahr, eines der letzten namhaften privaten Heilbäder in der Bundesrepublik Deutschland, besonders unter den Auswirkungen der Rezession und den Kostendämpfungsmaßnahmen zu leiden hatte. Trotz dieser schlechten Voraussetzungen präsentierte das Heilbad seinen Gästen, aber auch den Bürgern der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler ein interessantes und umfangreiches Geburtstagsprogramm. Eine ganze Festwoche wurde daraus, die sich um den 28. Juli 1983 erstreckte, auf den Tag genau, als vor 125 Jahren Prinzessin Augusta von Preußen, die spätere erste deutsche Kaiserin, die feierliche Eröffnung der Heilquelle vornahm. Der Höhepunkt der Geburtstagswoche war sicherlich der Festball im Saal des Kurhauses am eigentlichen Jubiläumstag, dessen Erlös der Multiple-Sklerose-Gesellschaft zufloß. Aber auch das übrige Programm konnte sich sehen lassen. Eine Ausstellung »125 Jahre Heilbad« gehörte ebenso dazu wie Jubiläumswanderungen in die nähere Umgebung, ein Kunsthandwerkmarkt, ein Sonderpostamt und immer wieder Musik, Musik, Musik an den verschiedensten Orten und mit den unterschiedlichsten Interpreten. Ein Feuerwerk verlieh dem Fest den besonderen Glanz.

Aus Anlaß des Geburtstages schenkte die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für ihre Stadtbibliothek eine Faksimileausgabe des »Codex Aureus Epternacensis«.

Kurdirektor Herbert Rütten (r.) überreicht Bürgermeister Rudolf Weltken als Jubiläumsgeschenk den "Codex Aureus"
Foto: Görgler