Viele Mühlräder stehen still!

Erinnerungen an frühere Mühlen im oberen Ahrtal

Peter Weber

Das Mühlensterben in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bereitete vielen Mühlen ein jähes Ende.

Die Eßgewohnheiten hatten sich geändert, frisches Brot wurde gegen Getreide eingetauscht und immer weniger Familien buken noch das Brot selber. Es kamen viele Städter aufs Land, die vom Brotbacken nichts verstanden und auch keine Gelegenheit dazu gehabt hätten. Waren die Mühlen in der Zeit der knappen Nahrungsmittel noch ein begehrter Anlaufplatz, änderten sich diese Verhältnisse sehr schnell. Hinzu kamen der Einfluß der Großmühlen und die gestiegenen Ansprüche der Verbraucher an die Backwaren, aber auch der Mehl verarbeitenden Betriebe. Sie brauchten Standardmehl in größeren Mengen, um stets gleiche Qualität liefern zu können. Die Nutzung des elektrischen Stromes machte außerdem das Betreiben einer Mühle überall möglich, und zwar unmittelbar bei den Kunden. So ging manche Tradition vorschnell zu Ende.

Wennefelder Mühle 1906: in der Tür zur Mühle (r.) der alte Müller und sein Enkel

Die Wennefelder Mühle

Vor mehr als hundert Jahren war Peter Schneider von Münstereifel nach Fuchshofen unterwegs, wo er zu Hause war. Im Armutsbachtal, in der Nähe der Abzweigung nach Marthel, fand er eine Stelle, die für die Errichtung einer Mühle geeignet war. Er faßte den Entschluß, eine Mühle dort zu bauen. Dies fiel ihm deshalb leicht, weil er einen Onkel hatte, der Mühlenbauer war. Aber zunächst mußten die Ländereien gekauft werden. Schließlich entstand dann in unmittelbarer Nähe der Landstraße und der Armutsbachbrücke eine Mühle, die nach dem dortigen Distrikt »Wennefeld« Wennefelder Mühle genannt wurde. Das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude sind in Fachwerkbauweise errichtet. Das oberschlächtige Mühlrad war innen angebracht und von außen nicht sichtbar. Ein paar hundert Meter oberhalb war ein Wehr errichtet. Dort staute man das Wasser und leitete es nach Bedarf durch den Mühlengraben zum Mühlrad. Über einen sogenannten Abschlag konnte das nicht benötigte Wasser in den nahegelegenen Armutsbach geleitet werden. Das Getreide mußte mit einem Pferdefuhrwerk in den Dörfern abgeholt und das Mahlgut wieder zurück gebracht werden. Der alte Müller, Peter Josef Schneider, der Nachfolger des Erbauers, kannte seine Kundschaft ganz genau. Er wußte um die Qualität des Getreides von den einzelnen Lieferanten, wer moltern ließ oder das Mahlen bezahlte. Er kannte die, welche jedes Jahr knapp mit Getreide versorgt waren und schließlich viele Speicher rundum im Land. Bei manchen füllte er die Säcke auf dem Speicher selber, wenn die Bewohner auf dem Felde beschäftigt waren. Schließlich bestand ein Vertrauensverhältnis zwischen Müller und Kundschaft. Schwierigkeiten gab es in trockenen Sommern, wenn das Wasser knapp war und in kalten Wintern, wenn der Mühlengraben zufror. Dann wurde das Getreide aufgeladen und nach Fuchshofen zur Mühle Landen gebracht und ia der Nacht dort gemahlen. Am Tage benötigte der Müller Landen die Mühle für seine eigene Kundschaft.

Sehr oft hat der Wennefelder Müller auch selbst nachts in der eigenen M'ühle gemahlen, um disj Wasserkraft nach schweren Regen- oder Gewittergüssen zu nutzen.

Dreisbachmühle 1911: damals schon unbewohnt und nur noch Ziel des Sonntagsspaziergangs

Die Dreisbachmühle

Die Dreisbachmühle war eine herzogliche Zwangsmühle. Die Bewohner der umliegenden Dörfer und Weiler mußten dort ihr Getreide mahlen lassen. Als Entgelt wurde »gemöllert«, d. h. ein Teil des Getreides wurde einbehalten. Aus der Pfarrchronik von Wershofen ist bekannt, daß Johannes Helten gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Dreisbachmühle pachtete. Die jährlichen Pachtkosten betrugen: 9 Malter Korn, ein fettes Schwein und ein Huhn. Anstelle des Schweines, das 150 Pfund wiegen mußte, konnten auch 3V2 Reichstaler zu je 23 Silbergroschen gezahlt werden. Zudem waren aus dem zweigeteilten Mühlenteich die Forellen für die herzogliche Tafel zu liefern. Im Jahre 1784 wurde die Mühle vom Hochwasser beschädigt und im Jahre 1804 durch ein Hochwasser vernichtet.

Michel Prämaßing l, der Anfang des 19. Jahrhunderts die Müscher Mühlen kaufte, hatte mit seiner Mutter jahrelang auf der Dreisbachmühle gearbeitet. Er heiratete 1812 Anna Margareta Mertens aus Müsch.

Das Foto — aus dem Jahre 1911 — zeigt den damaligen Zustand. Heute erinnern nur noch die erhaltene Scheune (rechts) und Reste der Mühlenteiche an diese Zwangsmühle, die für die umliegenden Dörfer eine große Bedeutung hatte.

Die Daubiansmühle

In »alten« Zeiten war die Daubiansmühle — in der Tranchotkarte heißt sie noch »Tauben Johanns Mühle« — eine Ölmühle. Damals bauten die Bauern relativ viele Ölpflanzen an, um die Versorgung mit Speiseöl, aber auch mit Brennstoff für die Öllampen zu sichern. Für das Pressen des ölhaltigen Samens gab es besonders eingerichtete Mühlen. Bei kalt gepreßten Ölsa-men war die Ausbeute geringer, jedoch die Preßrückstände wertvoller, weil sie mehr Öl enthielten als bei erhitzt gepreßtem Öl. Diese Ölkuchen waren ein sehr begehrtes und leistungs-steigerndes Milchviehfutter. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren drei Brüder aus Ohlerat ihre Besitzer. Nach dem Zerfall kaufte Pfarrer Theodor Keuten aus Mutscheid diese Mühle für 365 Taler und ließ sie neu aufbauen. Beim Abriß — das Jahr ist nicht bekannt — fand man einen Türsturz mit der Jahreszahl 1660.

Der heutige Mühlenbesitzer hat in der romantisch gelegenen Mühle einen Fremdenverkehrsbetrieb eingerichtet.

Die Pitscheider Mühle

Diese ehemalige kleine Ölmühle wurde im Jahre 1802 von Hubert Kratz gekauft. Er ließ sie in eine »Fruchtmahlmühle« umbauen. Sie stand auf der Pitscheider Seite des Armutsbachtales, wo in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch Mahl- und Mauersteine gefunden wurden, wie der Chronist, Pfarrer Schauppmeier aus Wershofen, berichtet. Nach einer weiteren Notiz ist die Mühle abgebrannt; ein Zeitpunkt ist nicht angegeben.

Die Fuchshofener Mühle — Mühle Landen

Eine Inschrift über der im Jahre 1944 durch Bomben zerstörten Mühle trug die Jahreszahl 1804. Sie war nach dem Hochwasser des gleichen Jahres an dem jetzigen Standort neu errichtet worden. Die dem Hochwasser zum Opfer gefallene älteste Fuchshofener Mühle stand oberhalb der jetzigen Eisenbahnbrücke.

Der letzte Müller, Hubert Landen, war 1885 geboren, und hatte die Mühle von seinem Vater Johann Michel Landen übernommen. Sie hatte zwei unterschlächtige Wasserräder und zwei Mahlgänge. Ein Mahlgang wurde überwiegend für das Mahlen von Weizen, Roggen und Buchweizen verwandt. Die Feinheit des Mehles erreichte man durch die unterschiedliche Bespannung der Zylinder bzw. ein- oder mehrmaliges »Aufschütten«, d. h. Durchgänge. Wer es sich leisten konnte, ließ sich sogenanntes »Blütenmehl« aus Weizen mahlen. Diese beste Mehlqualität erzielte man bei einem Durchgang und feinster Zylinderbespannung. Dadurch wurde nur das beste des Mehlkörpers ausgemahlen und davon durch das feine Tuch nur ein Teil des Mahlgutes durchgelassen und getrennt aufgefangen. Das durch die Zylinderbespannung in einem Kasten gesammelte Mehl wurde mit einer Schaufel entnommen und in den Mehlsack gefüllt. Beim getrennten zweiten Durchgang erhielt man das Nachmehl, das eine geringere Güte hatte. Bei ganz starkem Ausmahlen wurde die Kleie drei- bis viermal aufgeschüttet und das letzte Mehl herausgemahlen. Der Kleieanteil war dann entsprechend geringer. Wer wenig Getreide hatte, aber viele hungrige Mäuler stopfen mußte, erhöhte dadurch den Umfang der Selbstversorgung. Beim Mahlen von Roggen gab es nur eine Mehlqualität. Der andere Mahlgang diente der Ölgewinnung,

und zwar auf kaltem Wege. Auf einem liegenden großen Mühlstein drehten sich zwei Steine mit der Schmalseite und zerquetschten dabei Raps oder Rübensamen und in manchen Jahren auch Bucheckern. Diese zerquetschten Öl-saaten wurden in Säcke gefüllt und mit zwei großen Balken gestampft. Alle Vorrichtungen wurden mit Wasserkraft angetrieben. Das durch die Säcke austretende Öl wurde mit einem Trichter aufgefangen und in Kannen gefüllt. Der Rest wurde als Ölkuchen verfüttert oder verbrannt. Sofern die Mühle nicht ausgelastet war, wurden mit Hilfe der Wasserkraft auch eine Dreschmaschine und eine Kreissäge betrieben, was natürlich eine große Beschleunigung und Erleichterung der Arbeit mit sich brachte.

Mühle Landen in Fuchshofen 1910: Hochwasserschäden werden beseitigt

Das Ende der Mühle brachte ein Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, der der Eisenbahnbrücke galt, die in unmittelbarer Nähe lag. Die Mühle wurde durch drei Bomben zerstört. Ein Aufbau war zunächst nicht möglich und wurde dann infolge der sich anbahnenden Entwicklung unterlassen.

Forsthaus, ehemals Mühle, Laufenbach 1907

Der Laufenbacherhof

Der Laufenbacherhof war ehemals herzogliche Zwangsmühle. Das Mühlengebäude wurdespäter als Wohnung für den Förster umgebaut. Auf das hohe Alter deutet eine Urkunde aus dem Jahre 1488 hin, in der ein Contzen von Laufenbach als Schöffe des Gerichts Roire (Rohr) genannt wird. 1602 werden Retter Jacklen und Klas Mulner »auf der Laufenbach« erwähnt. Auf dem Wershofener Friedhof und an der Pfarrkirche steht noch je ein Grabstein aus Basaltlava von 1719 bzw. 1721, die an frühere Bewohner von Laufenbach erinnern. Laufenbach gehörte stets zur Gemeinde und Pfarrei Wershofen. Deshalb lieferte früher der Müller von Laufenbach, wie auch der Müller der Dreisbachsmühle, zu Ostern Forellen statt Eier an den Pfarrer in Wershofen.

Die Dorseler Mühle

Bei der Dorseler Mühle handelt es sich um die einzige Mühle des Rheinlandes, die drei Wasserräder hatte. Das haben Landesdenkmalpflegeexperten dem letzten Müller Hubert Klasen in den 30er Jahren bestätigt. Aber auch diese Besonderheit konnte ihre Stillegung nicht aufhalten.

Die Dorseler Mühle entstand wahrscheinlich um die Mitte des 17. Jahrhunderts. In den Anfängen gehörte sie zur Stahlhütte und diese wiederum den Herzögen von Arenberg. Deshalb kann man davon ausgehen, daß es sich um eine Zwangsmühle handelte, wie sie damals üblich waren. Was dies bedeutete, ist hinlänglich bekannt. Der Großvater des Hubert Klasen, Josef Klasen, hatte die Dorseler Mühle im Jahre 1843 gepachtet. Da waren die herzoglichen Zeiten längst vorbei. Es galt hart zu arbeiten und etwas auf die hohe Kante zu legen. Man fuhr das Getreide aus vielen Dörfern zusammen und hatte zeitweise vier Pferde im Einsatz. Das ist auch verständlich, wenn man bedenkt, daß von Hüngersdorf, Ripsdorf, Hoffeld, Pomster, Dorsel und Aremberg Getreide herbei gefahren wurde. So konnte die Mühle bereits nach 50 Jahren käuflich erworben werden. Für den letzten Müller gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Probleme. Aus den erwähnten drei Wasserrädern waren mittlerweile zwei geworden, und zwar wurde der Mahlgang, der zum Schälen von Spelz benutzt wurde, nicht mehr benötigt. Der Spelz, ein Vorläufer des Weizens, aber im Anbau anspruchsloser, mußte erst geschält werden, ehe das Korn gemahlen wurde. Mit der Einführung und Verbreitung des Weizenanbaues in den Höhengebieten verschwand schließlich der Spelzanbau gänzlich. Durch die Reparaturanfälligkeit, den Zeitbedarf für das Mahlen und die wachsenden Ansprüche, z. B. Mahlaufträge für Bäckereien, entsprach die mit Wasserrädern angetriebene Mühle nicht mehr den Anforderungen. Anstelle der Wasserräder wurde eine Turbine eingebaut. Doch auch diese konnte die Stillegung im Zuge des Mühlensterbens nicht mehr verhindern.

Die Müscher Mühle

Vergebens sucht man heute in Müsch eine Mühle. Doch der Hausname »Müllesch« erinnert noch an die Zeit, als es in Müsch zwei Mühlen gab. Das war zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Michel Prämaßing II berichtet darüber in seiner Familienchronik aus dem Jahre 1895. Der Großvater des Chronisten, Michel Prämaßing l, kaufte zu Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden Müscher Mühlen. Er ließ beide Mühlen 1829 abreißen. Die untere Mühle wurde vergrößert und massiv wieder aufgebaut, und zwar dort, wo der Trierbach in die Ahr mündet. Diese »neue« Müscher Mühle wurde im Jahre 1850 von seinem Sohn, Matthias Prämaßing, von dessen Geschwistern für 2 400 Taler bzw. 7 200 Mark abgekauft.

Dorseler Mühle: von den früheren drei Mühlrädern sind noch zwei verblieben

Müscher Mühle 1910 (L): sie mußte dem Eisenbahnbau weichen

Nach seinem frühen Tod übernahm der Vater des Chronisten, Johann Prämaßing, zum »selben« Preis die halbe Mühle. Er wohnte in Hoffeld und starb 1878. Sein Vetter Michel, Sohn von-Matthias Prämaßing, erwarb die Mühle im Jahre 1878, verkaufte sie aber 1888 an den Chronisten Michel Prämaßing II. Dieser wurde 1849 geboren, heiratete 1880 Gertrud Knecht-ges, die 1858 geboren war. Anfang Februar 1888 zog er mit seiner Familie nach Müsch und baute sogleich Wirtschafts- und Wohngebäude. Letzteres wurde noch im gleichen Jahre bezogen. Der Chronist war der erste Müller, der die Mühle mit seiner Familie bewohnte. Zum Schluß seiner Aufzeichnungen, bevor die Mitglieder der einzelnen Seitenlinien aufgezeichnet sind, beklagt er die starke Entwicklung der Dampfkraft, wodurch die Müllerei, die mit Wasserkraft betrieben wurde, an Wert verloren hätte. Leider wurde nach der Jahrhundertwende diese Chronik nicht fortgeführt, wie es der Chronist erbeten hatte.

,Über die weitere Entwicklung konnten nur mündliche Aussagen berichten. Danach wurde die Mühle 1910 beim Eisenbahnbau abgerissen. Eine Folge des vermeintlichen Fortschritts — mittlerweile ist die Eisenbahnstrecke auch stillgelegt — ersparte ihr so das Schicksal vieler anderer Mühlen, die Jahrzehnte später dem Mühlensterben zum Opfer fielen.

Die Antweiler Mühle

Von den vielen ehemaligen Mühlen an der Oberahr existieren heute nur noch ganz wenige. Eine dieser noch intakten Mühlen ist die Mühle Gillig in Antweiler.

Das Alter der Mühle und der Name des ersten Eigentümers sind in einem Türsturz festgehalten, der sich heute über der Eingangstür befindet. Dieser Balken trägt die Jahreszahl 1686 und das Wappen des Herzogs von Arenberg. Es handelte sich also ursprünglich um eine herzogliche Zwangsmühle, die jeweils für bestimmte Zeiten verpachtet wurde.

Arenberger Wappen und Jahreszahl 1686 an der Mühle Gillig in Antweiler
Fotos: Peter Weber

Nach der Auflösung des Herzogtums Arenberg gelangte die Mühle zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Privatbesitz. Die Namen der ersten Besitzer sind wahrscheinlich Koll und Blum, Zuletzt, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, war die Mühle im Besitz der Familie Ramers. Nach dem Tode des Herrn Ramers war der Bruder des damals in Antweiler amtierenden Pfarrers Gillig, Nikolaus Gillig, in der Mühle als Müller beschäftigt. Durch die Eheschließung des Nikolaus Gillig mit Frau Ramers im Jahre 1892 kam die Mühle in den Besitz der Familie Gillig. Der jetzige Müller, Ewald Gillig, der die Mühle von seinem Vater Peter Gillig übernahm, hat sich den heutigen Verhältnissen angepaßt und einen modernen Mühlenbetrieb mit Landwarenhandel eingerichtet. Es war ein weiter Weg von der herzoglichen Zwangsmühle bis zum modernen Betrieb von heute. Dabei waren die Gilligs schon immer fortschrittlich eingestellt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg, im Jahre 1913, wurde die damalige alte Mühle abgerissen. Damit verschwanden auch die alten Wasserräder. Sie wurden durch eine Turbine ersetzt, und mit dieser gleichzeitig Strom erzeugt. Es handelte sich um Gleichstrom, mit dem die Bürger der Gemeinde Antweiler versorgt wurden. Zu diesem Zweck war eine Genossenschaft gegründet worden, der mehrere Antweiler Bürger angehörten. Nach dem Zweiten Weltkrieg bahnte sich eine Wende an. Die Haushalte erhielten mehr Elektrogeräte, die für Wechselstrom eingerichtet waren. Zudem stieg der Bedarf an elektrischem Strom durch den verstärkten Einsatz von Schrotmühlen, Kreissägen und Elektromotoren.

In den Hauptbedarfszeiten kam es zu starken Schwankungen in der Maschinenleistung und der Helligkeit des künstlichen Lichts. Es mußten Bedarfstäler abgewartet werden, aber dann waren Männer bei der Feldarbeit oder als Pendler auswärts tätig. — Im Jahre 1948 wurde deshalb die Stromversorgung der Gemeinde Antweiler aufgegeben und nur im eigenen Betrieb der Strom genutzt. Der Überschuß wurde und wird in das öffentliche Leitungsnetz geleitet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Mühlen unterhielt die Antweiler Mühle kein Fuhrwerk, um Getreide herbeizufahren, wohl aber betrieb man eine Landwirtschaft. In ein paar Jahren kann die Antweiler Mühle auf eine 300jährige Geschichte zurückblicken.

Quellen

Pfarrchronik Wershofen 1847 ff.
Familienchronik Prämaßing 1895.
Im übrigen dankt der Verfasser für mündliche Auskünfte
Agnes Gilles, Hubert Klasen, Josef Landen, Hildegard Weber.