Kreisbevölkerung ging zur Wahlurne

Am 17. Juni 1984 war die Kreisbevölkerung zur Kommunalwahl aufgerufen. Gleichzeitig fanden an diesem Tage auch die Wahlen zum Europäischen Parlament statt.

Das Besondere bei der Wahl der Ratsmitglieder in den Ortsgemeinden, Verbandsgemeinden und Städten sowie für den Kreistag brachte eine Änderung des Kommunalwahlgesetzes. Der Wähler hatte erstmals eine größere Mitwirkungsmöglichkeit. Nach wie vor konnte er die Partei oder Wählergruppe wählen, der er sein Vertrauen schenken wollte. Darüber hinaus, und das war neu, hatte er aber auch zusätzlich noch 6 Personenstimmen, mit denen er mitbestimmen konnte, welcher Bewerber der von ihm gewählten Partei oder Wählergruppe in den Rat einziehen sollte. »Die Bürger haben von der neuen und erweiterten Form der Mitwirkung bei der Besetzung der kommunalen Parlamente regen Gebrauch gemacht.« Dies stellte Landrat Dr. Plümer bei der Kreiswahlausschußsitzung fest. Bei der Wahl zum Kreistag hatten im Durchschnitt 50,7 % aller Wähler die Personenlisten mit den ihnen zur Verfügung stehenden 6 Stimmen verändert.

Der Kreiswahlausschuß stellte auch das endgültige Wahlergebnis für die Kreistagswahl fest. Die Sitze im neuen Kreistag verteilen sich danach wie folgt (in Klammern die Prozentzahlen):

CDU 26 Sitze (62,7 %) 
SPD 11 Sitze (25,9 %) 
FDP 2 Sitze (5,3 %) 
Grüne 2 Sitze (6,1 %)

Gegenüber der vorherigen Besetzung des Kreistages haben damit CDU und SPD jeweils einen Sitz abgegeben, der den Grünen zugute kommt. Diese sind damit erstmals im Kreistag vertreten. Wahlberechtigt waren insgesamt 86 927 Wähler, davon gaben 65 898 ihre Stimme ab. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 75,8 %.