Thema eins : Fremdenverkehr Für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel war es trotz seiner mehr als 70 Kreisbereisungen in Rheinland-Pfalz eine Premiere: Zum Auftakt seiner dritten Kreisbereisung im Landkreis Ahrweiler am 19. November 1984 bekannte der Mainzer Regierungschef: »Es ist das erste Mal, daß im Zuge einer Kreisbereisung eine Autobahnraststätte besucht wird.«

In der Autobahnraststätte »Brohltal Ost« an der Autobahn 61, der ersten Station seines Besuches, erwarteten den Ministerpräsidenten Vertreter des heimischen Fremdenverkehrs, um mit ihm Möglichkeiten und Perspektiven der Gästewerbung für die Region zu diskutieren.

Radwegebau, Trierbachtalsperre und kreisumfassende Fremdenverkehrsorganisation waren ebenso Gesprächsgegenstand wie die Situation von Bad Neuenahr-Ahrweiler als Kur- und Badestadt. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs unterstrich der Ministerpräsident mit dem Hinweis, daß die »weiße Industrie« in Rheinland-Pfalz mehr Menschen beschäftige als der Chemieriese BASF.

Die höchste Vertreterin des Weinbaus in Deutschland durfte bei der Gesprächsrunde natürlich nicht fehlen. Ursula Maur, Deutsche Weinkönigin aus Mayschoß an der Ahr, hieß den Mainzer Gast herzlich willkommen. Beide gemeinsam eröffneten die Wanderausstellung »Eifel, Ahr und Rhein«, die in den kommenden Wochen und Monaten für die Ferienregion werben soll - in belgischen und niederländischen Autobahnraststätten.

Ausstellung »Sakrale Kunst« »Schatzkammer - Sakrale Kunst aus dem Landkreis Ahrweiler« hieß die Ausstellung wertvoller Kleinodien aus kirchlichem Besitz, die Ministerpräsident Dr. Vogel in der Schalterhalle der Kreissparkasse Bad Breisig, der zweiten Station seines Landkreisbesuches, eröffnete. 46 sakrale Kostbarkeiten hatten die Organisatoren der in die 2. Kulturtage eingebundenen Ausstellung zusammengetragen. Glanz und kirchlicher Machtanspruch vieler Jahrhunderte spiegelte sich in den Monstranzen, Kelchen und Kreuzen wider. Der Ministerpräsident zeigte sich sichtlich beeindruckt von den ausgestellten Exponaten und brachte dies auch bei seiner Eröffnungsansprache zum Ausdruck. Die Ausstellung, so Dr. Vogel, trage einem aktuellen Trend Rechnung. Die Menschen verwendeten nämlich mehr Zeit darauf, Vergangenes zu bewahren und sich mit der Tradition auseinanderzusetzen. Der eigentliche Lohn der Initiatoren und Helfer liege in dem Erlebnis, das die Ausstellung dem Betrachter vermittle.

Fachgespräche im Mittelpunkt Den Nachmittag seines Besuchstages widmete Bernhard Vogel den Fachgesprächen mit hauptamtlichen Bürgermeistern und Beigeordneten sowie Vertretern von Handwerk, Handel und Industrie. In Remagen stellte er sich zunächst den Fragen der kommunalen Verwaltungschefs zum Thema »Entwicklungschancen des Ahrkreises in den 80er Jahren«. Anschließend ging es im städtischen Sitzungssaal in Bad Neuenahr-Ahrweiler um die Ausbildungsplatzsituation im Landkreis. Von beiden Gesprächen nahm der Ministerpräsident eine Vielzahl von Anregungen, Meinungen und Fragen mit in die Landeshauptstadt.