Bahnhöfe im Kreis Ahrweiler

Matthias Röcke

Bahnhöfe von früher sind nicht wie die aus unserer Zeit stammenden Gebäude moderne Zweckbauten, ausgerichtet auf Leistungsangebot und Effektivität. Früher waren die Bahnhöfe mehr. In der Gründerzeit der Eisenbahn (in Deutschland wurde die Bahn 1835 eingeführt, die Rheinstrecke wurde zwischen 1856 und 1858 gebaut, die Ahrtalstrecke im Jahre 1880 und die Brohltalbahn 1900/1901) zeigten die Bahnhofsbauten an, für wie großartig diese neue technische Errungenschaft gehalten wurde. Ein Bahnhof wie beispielsweise der von Remagen in seinem klassizistischen Stil sollte ausdrücken: hier steht etwas Großartiges, Bedeutendes, so prächtig (und so wichtig!) wie in der Antike der Tempel. Nicht nur Bahnhöfe entstanden nach diesem Muster, sondern auch andere öffentliche Gebäude, etwa Rathäuser, Gerichtsgebäude und Parlamente. Bahnhöfe sollten zu dieser Zeit auch etwas über die neue Strecke aussagen. Während die Bahnhöfe im Ahrtal - 20 Jahre nach dem Remagener gebaut - romantisch verspielt sind und so die Landschaft widerspiegeln, in der sie stehen, wirkt der Remagener Bahnhof herrschaftlich: hier ist die Magistrale, die große, zentrale Nord-Süd-Verbindung, nicht irgendeine Nebenstrecke, hier ist das Tor zur Welt! Später erbaute neugotische Bahnhöfe großer Städte sollten an Kathedralen erinnern. Im Stil der neuen Sachlichkeit (zum Beispiel der Stuttgarter Hauptbahnhof aus den zwanziger Jahren) errichtete Gebäude standen an städtebaulich wichtigen Plätzen mit markanten Bauelementen (Turm), die für den Bahnbetrieb überhaupt nicht nötig waren. Die neue Welt der Technik unterstrich damit ihren Anspruch, in das tägliche Leben der Menschen einzuwirken.

Während für den Eisenbahner der Bahnhof eine komplexe Einrichtung mit vielen technischen Funktionen ist und er den gemeinhin als »Bahnhof« bezeichneten Teil »Empfangsgebäude« nennt, ist in diesem Beitrag der Einfachheit halber immer nur vom »Bahnhof« die Rede, wobei die Empfangsgebäude und einige Nebengebäude gemeint sind, nicht aber die eisenbahntechnische Einrichtung. Erfaßt sind nur Bahnhöfe an noch benutzten Eisenbahnstrecken, also nicht die Bahnhöfe an der Oberahrstrecke (abgebrochen 1975) und die zwischen Kreuzberg und Adenau (Strecke stillgelegt 1985) sowie der Bahnhof Kempenich der Brohltalbahn.

Straßenseite des Bahnhofs Rolandseck mit dem prächtigen Aufgang

Bahnhöfe an der Rheinstrecke

Rolandseck

Das Glanzstück der Bahnhofsbauten im Kreis Ahrweiler erreicht der Besucher, von der Metropole Köln kommend, bereits im ersten Bahnhof auf Kreisgebiet, nämlich in Rolandseck. Als Glanzstück war er auch geplant, als Repräsentationsbahnhof der Bonn-Cölner-Eisenbahn, Endstation für Ausflugsgäste und Sommerfrischler. Die kaiserliche Familie war oft zu Gast hier bei Veranstaltungen in den Ballsälen, in den Restaurants.

Am 7. Januar 1856 wurde der Bahnhof eröffnet, nach zwei Jahren war er nicht mehr Endstation, sondern Durchgangsbahnhof, nachdem die Rheinische Eisenbahn, wie die Gesellschaft jetzt hieß, die Strecke bis Remagen weitergebaut hatte.

Die großzügige und repräsentative Bauweise lud zu allen Zeiten dazu ein, hier glanzvolle Veranstaltungen anzusetzen. Nach dem Krieg war es der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR), der im Bahnhof Rolandseck residierte und auch Konzerte veranstaltete und die bis in die letzten Kriegstage hier ausgelagerte Betriebstechnische Leitung der Reichsbahndirektion Köln abgelöst hatte. Seit 1964 schließlich ist die Stiftung Bahnhof Rolandseck in diesen Räumen. Als Künstlerbahnhof Rolandseck wurde der Bahnhof nun weltberühmt, Musiker, Maler und Bildhauer wirken seitdem im Repräsentationsbahnhof, der für die Bahnbenutzer nur noch Haltepunkt im Nahverkehr ist.

Das äußere Bild des Bahnhofs Rolandseck beherrschen die zwei Giebel an den Endpunkten, die 13 Fensterbögen und auf der Straßenseite der aufwendige Zugang über je 30 Stufen von jeder Seite. Der Mittelteil des prächtigen klassizistischen Baus in zwei Geschossen hat sieben Achsen in großen, rundbogigen Fenstern, die drei zentralen Fenster sind im Obergeschoß durch besondere Einfassungen betont. Die Giebel sind leicht hervorspringend angelegt und durch klassizistische Zierelemente zusätzlich hervorgehoben. Das eigene Gepräge gibt dem Bahnhof die aufwendige, der Symmetrie entsprechende gußeiserne Trägerkonstruktion, die zweigeschossig um das ganze Gebäude herumgeführt ist. Dieser Vorbau wirkt wie ein besonders stattlicher und festlicher Mantel des Gebäudes.

Das von der Straße her gesehen erste Geschoß liegt auf Gleishöhe. Die Bahn verläuft hier am Hang oberhalb von Straße und Vorplatz. Daher liegen die Kellergewölbe zur Straße hin zu ebener Erde. Sie haben hier, umrahmt von den beiden Treppenaufgängen, einen Zugang durch drei große Pforten. Während der ganze Bahnhof weiß getüncht ist, betont hier sichtbar gelassenes Mauerwerk auch optisch das Fundament des Baus.

Die Fassade der Bahnseite ist entsprechend der Straßenseite aufgeteilt, aber nicht so aufwendig gestaltet. Die Stirnseite des Gebäudes hat drei einfache Achsen. An der Nordseite ist die einzige nachträgliche Veränderung durchgeführt worden: der mit Spiegeln beschlagene Lastenaufzug ist eine Zutat aus der Zeit des Künstlerbahnhofs. Im Süden wurde beim Neubau der benachbarten Straßenunterführung der Zugang zu den Bahnsteigen in Beton erneuert. Unverändert blieb dagegen das Treppenhaus zu der Gleisüberführung. Hier sind die im ursprünglichen Bauzustand belassenen Toilettenanlagen mit aus heutiger Sicht origineller Ausschmückung bemerkenswert. Selbst die einstigen Säle wie etwa der Rolandssaal sind noch erhalten. Die Kellergewölbe sind heute ausgebaut.

Der Vorplatz, in seiner Gestaltung auf den heutigen Verwendungszweck abgestimmt, ist eine einfühlsame Ergänzung der ganzen Anlage.

Oberwinter

Oberwinter brauchte lange, ehe es zum eigenen Bahnhof kam: erst 1913, 55 Jahre nach Inbetriebnahme der Strecke, entstand der heutige Bau. Vorher hatte es dort einen Haltepunkt gegeben (seit 1898) und in den ersten Jahrzehnten mußten die Oberwinterer zur Bahn nach Rolandseck. Der Oberwinterer Bahnhof liegt unterhalb des Gleiskörpers und ist mit einem Tunnel und zwei Aufgängen zu den Bahnsteigen mit den Gleisen verbunden. Im Tunnel und in den Aufgängen fallen alte Hinweisschilder und alte Platten an den Wänden auf. Das Bahnhofsgebäude selbst ist eine bunte Mischung verschiedener romantischer Gestaltungselemente: als »optisches Fundament« ist das Gebäude am Boden mit Bruchstein aufgemauert, teilweise sind auch die Fenster mit diesem Stein umrahmt. Das Obergeschoß ist zum Teil mit Fachwerk geschmückt, ein kleiner, schieferverkleideter Giebel schließt die Fassade nach Norden ab. Nach Süden ist ein Fachwerkschuppen mit einem kurzen, zurückgesetzten Verbindungsstück angesetzt. Der Überwinterer Bahnhof ist eine freundliche, positive Erscheinung, der Zustand ist noch gut, es sieht aber so aus, als ob bald etwas geschehen müßte, wenn dies so bleiben soll.

Eine Besonderheit des Bahnhofs Remagen: Die Halle über Bahnsteig 1

Remagen

Remagen ist verkehrsmäßig der wichtigste Bahnhof im Kreis Ahrweiler. Im Gegensatz zum weit prächtigeren Bahnhof Rolandseck spielt sich in Remagen auch im Eisenbahnbereich Bedeutendes ab. Immerhin halten fast alle D-und FD-Züge (leider kein Intercity), außerdem mündet die Ahrtalstrecke hier in die linksrheinische Strecke. In den Gründerjahren der Bahn hatte sich übrigens Sinzig vergeblich darum bemüht, die Ahrstrecke in seinem Bahnhof in die Rheinstrecke einmünden zu lassen. Der Bahnhof Remagen, 1860 erbaut, ist wie der von Rolandseck vom Klassizismus geprägt. Allerdings ist dieser Baustil, im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eigentlich schon im Abklingen, beim Remagener Bahnhof verwässert. Das ursprüngliche (heute das mittlere) Gebäude mit dem leicht hervorspringenden Portal, der typischen Giebelform des Daches, dem Fries und der Symmetrie in der Aufteilung (drei Achsen) entsprechen durchaus noch dem Ideal des an klassischen griechischen und römischen Formen orientierten Baustils. Auch der Anbau nach Norden dürfte den alten Maßen noch entsprechen, zwei große Um- und Anbauphasen veränderten dann aber das Bild des Bahnhofs nachhaltig. Nach Norden schmückte das Gebäude ursprünglich ein Erker, Spuren von ihm sind in der heutigen Gepäckaufbewahrung noch zu erkennen. In der ersten großen Umbauphase Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde der südliche Anbau erweitert und störte die Symmetrie der ursprünglichen Anlage. Folgen des zweiten Weltkrieges galt es 1952 zu reparieren. Erst damals, so ist es Unterlagen des Katasteramtes Sinzig zu entnehmen, wurde der weit vorspringende Abschluß nach Süden (der heutigen Gaststätte) gebaut. Ob man den Eindruck einer zweiflügeligen Anlage schaffen wollte und dabei als zweiten Flügel das Portal ansah?

Zusammen mit den zerklüfteten Anbauten zwischen den »Flügeln« macht dieser Teil des Bahnhofs einen unorganischen Eindruck. Zur Bahn ist die Fassade klarer gegliedert und lebt vor allem von der sehr interessanten gußeisernen Vorhalle an Bahnsteig eins. Sie stammt vom alten Bonner Bahnhof und ist älter als das Bahnhofsgebäude. Sie steht auf eigenen »Beinen«, ist also nicht an der Wand des Hauses verankert.

Zum Jubiläum wurde der Bahnhof Remagen renoviert und kurz vorher auf Antrag der Bundesbahn unter Denkmalschutz gestellt. Bei der Farbgebung - sandsteinrot für Umrandungen und Zierelemente und gelb für die Flächen -leistete das Landesamt für Denkmalpflege Hilfestellung. Der Bahnhof Remagen macht einen guten Eindruck, trotz der Umbauten, und ist heute ein positiver Akzent im Stadtbild Remagens. Im Rahmen einer größeren Verkehrsneuordnung soll in absehbarer Zeit auch der heute noch häßliche und für Fußgänger gefährliche Vorplatz umgestaltet werden. Früher gehörten zum Bahnhof Remagen unter anderen eine 1970 abgerissene Pumpstation an der Strecke nach Norden und der 1952 gesprengte Wasserturm, beide aus dem Jahre 1890 und beide wichtige Beispiele von Industriearchitektur. Ein modernes Stellwerk südlich des Bahnhofs wurde 1981 in Betrieb genommen. Daß der Bahnhof Remagen früher noch wichtiger war, zeigt auch die Existenz einer Drehscheibe. Einzelne Gleise davon sind im Süden des Bahnhofs noch zu erkennen.

Sinzig

Der Sinziger Bahnhof erinnert an den Remagener, ist aber in den Dimensionen kleiner. Er wurde mehrfach umgebaut und hat kaum etwas von seiner ursprünglichen Ausstrahlungskraft behalten. Die stilistische Verwandtschaft mit dem Bahnhof Remagen spricht für die These, daß er 1859, also kurz nach Eröffnung der Bahnstrecke am 15. November 1858, erbaut wurde. So beschreibt es auch Hans Kleinpass in »Sinzig und seine Stadtteile«. Die Unterlagen der Bundesbahn weisen allerdings das Jahr 1880 als Erbauungsjahr aus, eine Information, die vermutlich falsch ist. Klassizistische Grundformen sind noch erkennbar: Symmetrie, Portal mit drei Achsen, Fenstereinfassungen mit Säulenelementen und andere Schmuckteile. Auffällig sind die verspielten Holzarbeiten am Dach, sie passen eher zu den romantischen Bahnhöfen im Ahrtal.

Dem zweigeschossigen Haus wurden später zwei eingeschossige einfache Bauten angefügt. Zur Straße hin wurde dieser Teil offensichtlich noch einmal umgebaut. Das Stellwärterhäuschen ist ein moderner, kioskartiger Vorbau, die Bahnsteigüberdachungen, auch die an Bahnsteig 2/3, sind ebenfalls neu. Im Jahre 1934 wurde der Bahnhof zum ersten Mal umfassend umgebaut, 1961/62, im Zuge der Elektrizifierung, zum zweiten Mal. Übrigens wurde erst dann die Unterführung zu Bahnsteig 2/3 gebaut, bis dahin mußten die Reisenden Gleis eins und zwei überqueren, um zu diesem Bahnsteig zu kommen. Ein Schild »Vorsicht, schnell fahrende Züge« warnt heute den wartenden Reisenden und sagt damit auch alles aus über die Bedeutung des fast nur noch im Nahverkehr angefahrenen Bahnhofs.

Bad Breisig

Auch für den Bahnhof von Bad Breisig weisen die Unterlagen der Bundesbahn 1880 als Erbauungsjahr aus. Hier könnte dies durchaus zutreffen, denn im Stil erinnert das Gebäude an die um diese Zeit im Ahrtal errichteten Bahnhöfe. Auch wird berichtet, daß Niederbreisig zunächst keinen eigenen Bahnhof hatte, dann mit einem Haltepunkt versorgt wurde und erst lange Zeit nach dem Bau der Strecke seinen Bahnhof erhielt. (Carl Bertram Hommen, Das Breisiger Ländchen).

Im Gegensatz zu den Ahrtalbahnhöfen wurde in Breisig für die Fassadengestaltung gelber  Klinker verwendet. Die Umrandungen sind in Rot gehalten. Das Gebäude wird beherrscht von einem zweigeschossigen Portalbau mit großem Giebel zur Straße und zur Bahn. Dieser Teil hat drei Fensterachsen. Die Treppe zum früheren Eingang an der Straßenseite ist noch erkennbar, ebenso eine Schwelle an der alten Tür. Heute ist der Eingang um eine Achse nach Süden verlegt. Wahrscheinlich führten früher Treppen von beiden Seiten zum damals zentralen Eingang.

Nach Süden schließt sich ein fünfachsiger, eingeschossiger Bau an, nach Norden ein kurzer Anbau mit nur einer Achse. Möglicherweise kamen diese Bauten später hinzu. An der Nordseite steht außerdem ein Fachwerkgüterschuppen. Wie die seitlichen Giebel des sehr ansehnlichen und gut gepflegten Bahnhofs ist auch die Überdachung von Bahnsteig 1 eine romantisch verspielte Holzkonstruktion und paßt gut zum Gesamteindruck. Der mittlere Bahnsteig hat eine einfache, kleine Überdachung aus Holz.

Brohl

Etwas unförmig mutet der Brohler Bahnhof den Betrachter an. Zwar lassen sich klassizistische Tendenzen wie ein (zur Straße nur angedeuteter) zentraler Giebel und Rundbögen im Erdgeschoß sowie Friese und Gesimse erkennen. Ein geschachtelter Anbau nach Norden, ungleiche Anzahl der Fensterachsen auf Bahn- und Straßenseite und vor allem der unglückliche Anstrich des mit Ziegeln verkleideten Baus (gelb und grün, darunter drei verschiedene Grüntöne an der Straßenseite) nehmen dem Gebäude aber viel von seiner ursprünglich gedachten Wirkung. Die Bundesbahn gibt 1892 als Erbauungsjahr an, dem Stil nach müßte er aber viel älter sein und wie anderen Unterlagen zu entnehmen ist, von 1861 stammen. Auf der Bahnseite ist der zentrale Giebel durch ein mittleres Fenster unter dem Dach und vier Fenster im Obergeschoß des Hauses stark betont und gibt dem Gebäude hier optischen Halt. Die Überdachung des Bahnsteigs ist aus Holz, das Stellwerkhäuschen ist eine moderne, pavillonartige Ergänzung.

Bahnhöfe an der Ahrstrecke

Bad Bodendorf

Der Bahnhof Bad Bodendorf steht stilistisch in einer Reihe mit den großen Gebäuden der Bahnhöfe Ahrweiler und Bad Neuenahr, ist aber einfacher gestaltet. Deutlich unterscheidet er sich von den Ahrtalbahnhöfen Heimersheim, Dernau und Mayschoß, die verspielter und noch romantischer wirken. Der Bodendorfer Bahnhof ist ein zweigeschossiges Haus aus Bruchstein mit ausgebautem Dach. Das Dach ist an den freien Flächen mit Fachwerk verkleidet. Das Gebäude steht quer zur Strecke und hat zur Bahn und zum Vorplatz zwei Fensterachsen. Für die Fenster der beiden Hauptgeschosse wurden neugotische Formen verwendet. Die Neugotik ist aber nicht so stark betont wie in Bad Neuenahr und Ahrweiler. Allerdings ist die Bahnseite durch eine Dachgaube und den stilgerechten Schriftzug »Bodendorf« (»Bad« ist Bodendorf erst seit 1972) verziert.

In der kleinen Wartehalle ist noch altes Mobiliar erhalten, wie überhaupt das Erscheinungsbild des Bad Bodendorfer Bahnhofs innen und außen vorbildlich ist. Das Stellwärterhäuschen ist ein moderner Bau. Nach Westen schließt sich ein Güterschuppen in Fachwerk an, auch die alte Holzrampe ist noch erhalten. Eine Besonderheit ist das Tor zum Areal der Bodendorfer Burg. Die Familie von Groote hatte der Bahn Grundstücke verkauft, die für den Bau sehr wichtig waren. Eine der Verkaufsbedingungen war eine eigene Pforte zur Burg der von Grootes, um den Güterschuppen bequemer zu erreichen. Auch der Bau der Güterschuppen geht auf die Familie von Groote und ihre Verhandlungskunst zurück.

Heimersheim

Der Bahnhof Heimersheim ist der Typ des romantisch verspielten Ahrtalbahnhofs wie er außerdem in Dernau und Mayschoß baugleich zu finden ist: Ein schmaler Bau in Längsrichtung zu den Gleisen gelegen mit einem Stockwerk und ausgebautem Dach. Das Erdgeschoß ist aus Bruchstein, die Wände des Dachgeschosses sind in Fachwerk ausgeführt. Große Giebel zur Bahn und zur Straße betonen die Fassaden, wobei dieser Teil nicht zentral angeordnet, sondern von der Mittelachse etwas nach Westen verschoben ist. Sehr interessant ist das aufwendige Schnitzwerk der beiden Giebel, ein typisches Merkmal der Ahrtalbahnhöfe. Im Gegensatz zu Dernau und Mayschoß sind die Flächen im Fachwerk mit Klinkersteinen aufgefüllt und nicht, wie an der Mittelahr, verputzt. Der Zugang zu den Gleisen ist etwas hervorgehoben, zur Straße ist die Gestaltung einfacher. Nach Osten schließt sich ein einfacher Schuppen in Fachwerk an, dessen große Fensterflächen auffallend sind. Der ganze Bahnhof macht einen erbärmlichen Eindruck. Eine Tür zu den Gleisen ist bereits zugemauert, die Wohnung im Dachgeschoß ist inzwischen leer und wenn die Schranken am östlich vom Bahnhof gelegenen Bahnübergang überflüssig sind, wird kein Bahnbeamter hier mehr Dienst tun. Der Bahnhof Heimersheim ist in seiner Existenz gefährdet.

Bad Neuenahr

Repräsentativ in zweifacher Hinsicht ist der Bahnhof Bad Neuenahr ebenso wie der in Ahrweiler: dem Fahrgast signalisiert der Bau, daß der Zug in einen Ort eingefahren war, der, bei einem solchen Bahnhof, nicht unbedeutend sein konnte, und dem Besucher zeigte das Empfangsgebäude an: hier ist das Tor zur Welt, hier steht die neueste technische Errungenschaft bereit.

Eine spätere Erweiterung macht das Erscheinungsbild des heutigen Bahnhofs Bad Neuenahr etwas unorganisch. Zur Einweihung der Ahrtalbahn im Jahre 1880 stand nur der westliche Teil im neugotischen Stil mit (zur Straßenseite) vorspringendem Portal und zwei Fensterachsen rechts und links davon. Ein Giebel betont die Front des zweistöckigen Hauses mit ausgebautem Dach. Auf der Bahnseite ist dieser Giebel kleiner ausgefallen. Ende der zwanziger Jahre wurde der Bahnhof wesentlich erweitert. An der Bahnseite gelang eine relativ harmonische Einbindung des neuen Baukörpers, die Front ist in zehn Achsen aufgeteilt, die noch betont werden durch die hölzernen, neugotisch gestaltete Bahnsteighalle. Es gab einen kleinen Anbau nach Westen und einen großen Anbau nach Osten. Hier fallen die sechs großen Fenster des Saales der Gaststätte auf.

Zur Straße hin ist die Zäsur durch den Anbau deutlicher zu erkennen. Nach Osten gibt es einen eingeschossigen mittleren Erweiterungsbau und als Abschluß einen zweigeschossigen Bau mit ausgebautem Dach und einem großen, zur Straße gewandten Giebel. Der mittlere Anbau hat ein zurückspringendes Dachgeschoß und ein weit heruntergezogenes, kleines Vordach im Erdgeschoß. Terrasse und Balkon des Abschlußgebäudes zerklüften die Fassade. Für Kontinuität zwischen alt und neu sorgt allerdings das Baumaterial, nämlich der einheimische Bruchstein.

Der ursprüngliche Eingang wurde vom alten Gebäude in den mittleren Anbau verlegt. Am alten Gebäude mahnt der Spruch »Immer heiter, Gott hilft weiter«, am Anbau, auch ein Stück Kontinuität, »Froher Mut, gesundes Blut«.

Trotz des Anbaus macht der Neuenahrer Bahnhof einen guten Eindruck, da die Dimensionen des alten Bahnhofes im großen und ganzen nicht gestört wurden.

Ein großer, klar gegliederter Fachwerkschuppen nach Osten gehört ebenso zu den Nebengebäuden wie ein modernes Stellwerkhäuschen an den Gleisen.

Ahrweiler

Neugotik in Reinkultur präsentiert der Ahrweiler Bahnhof. Sieht man von der Kleinigkeit unpassender Transparente und der Uhr ab, kann der Betrachter hier studieren, worauf es den Erbauern ankam: von großzügigen Dimensionen bis ins kleine Schmuckdetail soll das Gebäude Größe und Pracht dokumentieren. Es ist kein Zufall, daß sich die Architekten und Bauherren der Neugotik an Gestaltungselementen der Kirchen, einst die wichtigsten Bauwerke in einer Stadt, orientierten. Das Ahrweiler Bahnhofsgebäude, natürlich ganz in Stein, teilt sich auf in das eigentliche Empfangsgebäude und die westlich davon liegende Gaststätte. Der Eingang wird durch die zwei bis in den zweiten Stock reichenden Giebel des Empfangsgebäudes betont. Im ersten Stock über der Tür befindet sich ein Balkon. Diese Giebel sind in je einer Fensterachse geführt, nach Osten allerdings schließt sich im Erdgeschoß ein sicherlich nachträglich angefügter Raum mit einem weiteren Fenster an. Einzige Ähnlichkeit mit dem Fachwerktyp der Ahrbahnhöfe von Heimersheim, Dernau und Mayschoß ist die prachtvolle Holzverzierung der Giebel.

Guter Rat für Jedermann, Guter Rat für Jedermann, abzulesen am Ahrweiler Bahnhof

Neugotik in Reinkultur präsentiert der Bahnhof Ahrweiler

 Ein solcher Giebel schließt auch das Gaststättengebäude nach Westen ab. Der eingeschossige Saal der Gaststätte hat vier Achsen. Unmittelbar unter der ausladenden Dachkonstruktion sind zwölf (nicht ausgefüllte) Wappenflächen angebracht. An allen drei Giebeln zur Straße hin stehen sinnige Sprüche: »Wie das Geld, so die Welt«, »Erst besinns, dann beginns«. Den Bogen der Eingangstür »halten« zwei Figuren. Sie haben eine Hand am Ohr und halten einen Spiegel hoch, offensichtlich eine Anleihe an Till Eulenspiegel. Vielleicht eine Warnung an die Reisenden, vorsichtig zu sein? Gotische Formen bei den Fenstergesimsen, ein Fries um das ganze Gebäude, dieser Bahnhof ist ein Baukomplex aus einem Guß. Nachdem vor einigen Jahren auch der Vorplatz städtisch und ansprechend gestaltet worden ist, macht der Ahrweiler Bahnhof einen rundherum positiven Eindruck. Auch an der Bahnseite bietet er ein harmonisches Bild. Das Empfangsgebäude ist durch drei Achsen im zurückgesetzten Mittelteil betont. »Fest steh immer, still steh nimmer« ist der gute Rat für die ankommenden Reisenden ebenso wie (an der Gaststätte) der Hinweis »Stein, nicht Schein«. Die Fenster zur Bahnseite mußten sich leichte Eingriffe gefallen lassen, der logische Aufbau ist aber erhalten geblieben. Auch der schlichte moderne Anbau der Gaststätte stört nicht. Der Bahnhof Ahrweiler steht weit weg von den Gleisen. Das hat seinen Grund. Bei der Einweihung der Ahrtalstrecke 1880 verliefen die Gleise vom Bahnhof im großen Bogen östlich der Stadtmauern am Ahrtor vorbei in Richtung Walporzheim. Erst 1910/12 wurde die heutige Trasse gebaut am Nordrand der Stadt vorbei. (Bei diesen Bauarbeiten wurden übrigens wertvolle Rest des römischen Bades rücksichtslos zerstört, ein Vorgehen der damaligen Reichsbahn, das heute undenkbar wäre). Deshalb schwenken die Gleise heute vom Bahnhofsgebäude weg. An den Gleisen ist ein einfaches, im Baumaterial dem Empfangsgebäude entsprechendes Bahnwärterhäuschen mit Unterstellmöglichkeit gebaut. Der Schuppen östlich vom Hauptgebäude erfuhr eine moderne Erweiterung. Zu den Bahngebäuden zählt auch der frühere Lokschuppen im Zuge der alten Strecke, heute als Busdepot genutzt.

Abseits der Bahn ein besonderes Schmuckstück: Der alte Walporzheimer Bahnhof

Bis jetzt noch in relativ gutem Zustand: Bahnhof Dernau

Walporzheim

Auch am Bahnhof Walporzheim läßt sich die ursprüngliche Streckenführung ablesen: der erste Bahnhof steht abseits der Gleise nah an der Bundesstraße. Um zum heutigen Bahnhof zu kommen, muß man an dem schmucken Haus vorbei. Es ist ein kleines Gebäude, im Erdgeschoß aus Bruchstein und im ersten Stock mit Fachwerk verkleidet. Der Dachstuhl ist ausgebaut, zur Straße hat das Haus drei Fensterachsen, zur »Bahn« vier. Auch hier ist das Dach mit Holzschnitzwerk reich verziert. Nach Osten schließt sich ein einfacher Fachwerkschuppen an. Das Haus, in Privatbesitz, ist in gutem Zustand und wird offensichtlich liebevoll gepflegt. Der heutige Bahnhof wurde beim Umbau der Strecke 1910/12 zwischen die zwei Gleise gelegt. Da die Trasse an dieser Stelle hoch über der Straße liegt, kann man den Bahnsteig nur über einen Treppenaufgang erreichen. Der pavillonartige Bau mit spitzem Dach überspannt den Aufgang und einen an den Seiten offenen Warteraum und wird durch zwei ausgebaute Endpunkte betont. Der östliche Endpunkt springt aus der Front leicht hervor und hat einen Anbau, der westliche ist einfacher gestaltet. Alles ist in Fachwerk angelegt. Der eingeschossige Bau gibt ein interessantes Bild ab, macht vom baulichen Zustand her aber einen schlechten Eindruck. Zum Bahnhof Walporzheim gehört auch ein Güterschuppen an der Bergseite.

Dernau

Im Gegensatz zum Bahnhof Heimersheim ist der Dernauer Bahnhof in einem ganz ordentlichen Zustand. Hier, im engen Ahrtal, ist die Beziehung von Architektur zu Landschaft besser zu spüren als an der Unterahr in Heimersheim. Rundherum bizarre und romantische Landschaft, dazu passen spitze, mit Schnitzwerk verzierte Dächer, Fachwerkwände und Dachgauben eines romantisch verspielten Gebäudes.

Der Eingang führt auch hier inzwischen seitlich am Haus vorbei. Seltsam muten bei diesem Bautyp die optisch schweren Schornsteine an. Einer der beiden Dachreiter trägt als Symbol für Handel und Verkehr das Hermesrad. Noch macht der Dernauer Bahnhof keinen schlechten Eindruck, auf Dauer muß hier aber wohl etwas geschehen, wenn das positive Bild erhalten bleiben soll.

Der Schuppen hat hier ein kleines Vordach und eine Rampe aus Stein.

Rech

Ungewöhnlich ist die Lage des Bahnhofs von Rech. Da die Strecke (beim Weiterbau von Ahrweiler bis Altenahr im Jahre 1886) an dieser Stelle durch sehr felsiges Gebiet führt, mußte das Empfangsgebäude oberhalb der Gleise auf einem Felsplateau angelegt werden. Es ist ein langgestreckter eingeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach und hat den Charakter eines Wohnhauses. Heute gehört es einem Eisenbahner. Auf seinen Antrag hin wurde es unter Denkmalschutz gestellt, er hat es auch restauriert. Mehrfach war es gefährdet und in so schlechtem Zustand, daß es abgerissen werden sollte. Nun ist es gerettet und der Wartesaal ist zum Wohnzimmer geworden.

Mayschoß

Auch hier steht der Typ des romantisch-verspielten Ahrtalbahnhofs. Zur Straße entspricht er noch den Originalen wie in Heimersheim und Dernau, zur Bahnseite haben brutale Eingriffe das Bild des nicht mehr für Bahnzwecke genutzten Gebäudes nachhaltig verändert: Fenster und Türen sowohl des Hauptgebäudes als auch des Stellwerkhäuschens wurden zugemauert, Reklameschilder rücksichtslos angebracht. Da helfen auch die Blumenkübel nichts, die man hier aufstellte.

Der romantischen Landschaft angepaßt: Bahnhof Altenahr

Von der baulichen Substanz her macht das Gebäude durchaus einen guten Eindruck, um so bedauerlicher sind die Eingriffe auf der Bahnseite.

Altenahr

Ähnlich wie in Heimersheim, Dernau und Mayschoß, aber, der Bedeutung des Ortes entsprechend, größer angelegt wurde der Altenahrer Bahnhof. Vor hundert Jahren endete hier die Ahrtalbahn, ehe sie zwei Jahre später bis nach Adenau weitergebaut wurde. Bruchstein im Erdgeschoß und Fachwerk im ersten Stock weist auch der Altenahrer Bahnhof auf. Dank seiner größeren Dimensionen erhielt er aber in der Front einen Mittelgiebel, der den jeweiligen Eingang und Ausgang betont. Zur Bahnseite hat der Eingang sogar eine kleine Überdachung. Trotz der längeren Fronten gibt es auch in Altenahr nur drei Fensterachsen.

Was macht die Fernsehantenne auf dem Dachreiter des Bahnhofs Altenahr?

Das Haus ist in einem guten Zustand, das Erdgeschoß wurde für den neuen Verwendungszweck (Haus des Gastes) renoviert (auf der Bahnseite wurde dabei der Zugang an den Rand verlegt). Gedankenlos handelte allerdings derjenige, der die Fernsehantenne optisch völlig unpassend am Dachreiter befestigte. Überhaupt nicht gelungen ist der kleine Verbindungsbau der Gaststätte zu einem vorher separaten Haus im Bahnhofsbereich. An der Straßenfront stören etwas die zu vielen und zu großen Transparente, ansonsten ist das Empfangsgebäude auch hier unversehrt. Wie der ganze Bahnhof ist auch der Schuppen in Altenahr größer als bei den erwähnten anderen Ahrbahnhöfen und außerdem ganz aus Stein.

Kreuzberg

Mehrfach umgebaut wurde der Bahnhof Kreuzberg, der nach den Unterlagen der Deutschen Bundesbahn aus dem Jahre 1888 stammt, im Baustil aber eher an die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts erinnert. Möglicherweise ist er in der großen Bauphase 1910/12 umgebaut und nach dem zweiten Weltkrieg erneuert worden. Das Empfangsgebäude ist ein größeres, schlichtes Haus von städtischem Charakter, teils in Bruchstein ausgeführt, teils verputzt. Originell ist ein turmartiger Anbau in Fachwerk an der Straßenseite.

Das Hauptgebäude steht quer, der Anbau nach Osten längs zu den Gleisen. Nach Westen schließt sich ein kleiner Fachwerkschuppen an. Viel eindrucksvoller als der Bahnhof ist der große Lokschuppen westlich davon. Neun Gleise, teilweise noch benutzt - zwei Dieselloks »übernachten« hier - laufen in das halbrunde Gebäude, große Tore und Fenster machen die Dimensionen des fast leerstehenden Schuppens deutlich. Es ist ein schaurig-eindrucksvolles Erlebnis, in dieser Halle zu stehen, einem Zeugnis vergangener Eisenbahnblüte in der Eifel (immerhin hatte Kreuzberg lange Zeit ein Betriebswerk). Funktionsfähig ist auch noch die Drehscheibe vor der Halle, Verfallserscheinungen aber auch hier.

Bahnhöfe an der Brohltalstrecke

Im Januar 1901 wurde auf der Brohltalstrecke der Betrieb aufgenommen. Aus dieser Zeit stammen auch die Bahnhöfe Brohl, Burgbrohl, Niederzissen und der heute nicht mehr an einem Gleis gelegene Bahnhof Kempenich. Der Bahnhof Oberzissen wurde in den 30er Jahren gebaut und löste behelfsmäßige Bauten ab. Nach Einstellung des Personenverkehrs auf den Schienen im Jahre 1961 wurden mehrere Haltepunkte auf der Strecke abgebaut. Für den Güterverkehr wird die Strecke hauptsächlich von Brohl bis Brenk genutzt, der Vulkan-Express, ein Zug für Touristen, fährt im Sommer an Samstagen von Brohl bis Engeln. Im Jahre 1964 wurde der Dampfbetrieb auf der Strecke eingestellt.

Brohl

Der Bahnhof Brohl ist ein einfacher, schuppenartiger Fachwerkbau mit einer Unterstellmöglichkeit für die Fahrgäste und einem kleinen Stellwerk. Außerdem stehen auf dem Gebäude des Brohler Bahnhofs Schuppen für Fahrzeuge der Schmalspurbahn (1 000 Millimeter Spurbreite anstatt der Normalspur von 1 435 Millimeter).

Burgbrohl

Der schönste Bahnhof im Brohltal ist in Burgbrohl. Ein quer zum Gleis stehender zweigeschossiger Hauptbau mit einem eingeschossigen Anbau längs zum Gleis. Das Obergeschoß des Hauptgebäudes und die Giebel des Anbaus sind mit Schiefer verkleidet, das Erdgeschoß in Tuffstein gehalten, wie er in dieser Gegend anzutreffen ist. Die Fenster sind in dunklem Stein eingefaßt. Glanzpunkt des Hauses ist ein kleiner Fachwerkturm am Hauptgebäude. Das Dach ist eine aufwendige, reich verzierte Holzkonstruktion. Das ganze Anwesen ist in sehr gutem Zustand und wird als Gaststätte und Wohnhaus genutzt. Nach Osten steht ein größerer Schuppen, zum Teil aus Fachwerk, zum Teil aus Stein, etwas abseits ein weiterer Fachwerkschuppen.

Niederzissen

Der Bahnhof Niederzissen ist wie der in Burgbrohl mit Tuffstein (in Niederzissen hellerer Art) gebaut. Die Anordnung des Niederzissener Bahnhofs ist wie die des Burgbrohlers, allerdings ist der Niederzissener kleiner und weniger schmuck. Dennoch macht er einen guten Eindruck und soll im Rahmen der Dorferneuerung weiter verschönert werden. In der Breite hat der Bahnhof, heute als Wohnhaus genutzt, zwei Achsen. Eine Tür zur Bahnseite wurde vor kurzer Zeit zugemauert. Eine kleine Besonderheit ist an der Außenwand angebracht: ein Feuermelder, heute eine seltene Erscheinung geworden.

Oberzissen

Kaum als solcher erkennbar ist der Oberzissener Bahnhof. Er wirkt wie ein Wohnhaus im Bungalowstil und wird auch als Wohnhaus genutzt.

Fast kein Zugverkehr, aber ein schöner Bahnhof: Burgbrohl 
Fotos: Kreisbildstelle

Engeln

In Engeln endet der Personenverkehr der Brohltalbahn. Der winzige Rest eines Bahnsteiges und die letzte Umsetzmöglichkeit für die Lok der hier endenden Strecke zeigt an, warum hier an Sommersamstagen scheinbar »unmotiviert« ein Zug auf der grünen Wiese steht.

Quellen

Hans Atzler (Heinz Wilms), 1100 Jahre Oberwinter, Remagen-Rolandseck, 1986.
Carl Bertram Hommsn, Das Breisiger Ländchen, Köln, 1985.
Klaus Kemp, Die Ahrtalbahnen, Freiburg, 1983.
Hans Kleinpass in: Sinzig und seine Stadtteile, Sinzig, 1983.
Matthias Röcke, Burgen und Schlösser zwischen Ahr und Brohlbach,
Köln, 1984.
125 Jahre Bahnhof Remagen, Festschrift, Remagen, 1985.
Auskünfte Bahnhof Remagen, Deutsche Bundesbahn Koblenz.