Es war ein Anfang und was für ein Anfang: Der Kreis hatte gerufen und alle, alle kamen. Es kamen die Weiberner Fidele Möhnen, es kamen die Sinziger Närrischen Buben, die Zesse Jecke, die Närrischen Landskroner und viele andere — es kamen Karnevalsabordnungen aus allen Teilen des Kreises zum ersten Karnevalsempfang in die Kreisverwaltung Ahrweiler.

Dort, wo ansonsten die Kreistagspolitiker sich heiße Redeschlachten liefern, hatten sich am 25. Januar 1986 die Karnevalisten aus 29 närrischen Hochburgen im Kreis Ahrweiler breitgemacht. Urheber des närrischen Auflaufs mit kunterbunten Kostümen, Prinzenroben, Dreigestirnen und Majoretten war der Ahrweiler Landrat Dr. Egon Plümer, der unter dem Motto »Karneval an Rhein, Ahr und in der Eifel« das närrische Volk eingeladen hatte. Der Amtsschimmel vor den Toren des Kreis-Verwaltungsgebäudes, zur Feier des Tages mit Narrenkappe, Luftschlangen und Luftballons drapiert, blickte wohlgemut auf das närrische Gipfeltreffen — manche meinten sogar, er wiehere vor Freude.

Freude und gute Laune — das war Trumpf an diesem Samstagvormittag in der Kreisverwaltung. Lachsalven und Applaus erntete schon zu Anfang Hausherr Dr. Plümer, der in humoriger Art und Weise die Beamtenschaft auf die Schippe nahm. Lokalkolorit besonderer Art verbreitete ein just vom Olymp herabgestiegenes Mannsbild. Mit Lakenleibchen, Laute und Lorbeerkranz ausstaffiert, nahm »Luki der Spötter« alias Luki Scheuer kommunale Größen in humorvoller Weise und mit salbungsvollen Versen aufs Korn. Ebenfalls mit dabei und Stimmungskanonen par excellence waren die Remagener Stadtsoldaten, die den ganzen Saal zum Schunkeln und Mitsingen brachten.