Die Hümmeler Mühle

Peter Weber

Wenn man von der Landstraße an der Wennefelder Mühle entlang des Armutsbaches aufwärts geht, gelangt man bald zur Hümmeler Mühle.

Nach mündlichen Angaben war diese Mühle ursprünglich eine Ölmühle. Der Anbau von Raps oder Rübsen war früher weit verbreitet und Ölmühlen notwendig. Das aus den Samen gewonnene Raps- oder Rüböl war nicht nur ein wertvolles Nahrungsmittel, das zum Fetten und Backen verwandt wurde. Es konnte auch in Öllampen oder Tranfunseln verbrannt werden. Mit Zusätzen, z. B. Johanniskrautblüten wurde und wird es auch in der Volksmedizin als wirksames Mittel gegen Verbrennungen der Haut verwendet.

In früheren Zeiten mußte wegen Getreide- und Geldknappheit morgens und abends Brei gegessen werden. Deshalb gab es Breimühlen, die das Getreide für die Breibereitung zerkleinerten. Die normalen Getreidemahlgänge konnten aber auch für die Breimehlherstellung umgestellt werden, und der Müller mahlte an bestimmten Tagen Mehl für die Breibereitung. Wie aus den Beiträgen zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diözese Trier aus dem Jahr 1887 zu ersehen ist, handelte es sich bei der Hümmeler Mühle anfangs um ein Curmedial-gut. Der Besitzer war zur Abgabe der Kurmut an den Grundherren verpflichtet. Es heißt in den vorgenannten Beiträgen »gemäß Vertrag vom 15. März 1791 hat die Fabrik (Kirchengut der Pfarrei Hummel) von der Gemeinde 18 Malter Hafer und von der Hümmeler Mühle anstatt der alten »Kurmiete« 1 Malter Hafer zu ziehen«.

Hümmeler Mühle heute
Foto: Peter Weber jun.

Im Jahre 1953 wurden die Mühlräder der Hümmeler Mühle stillgelegt. Die Zeit der kleinen wassergetriebenen Mühlen war vorbei. Das Mühlrad wurde demontiert, die Gebäude erneuert. Das noch vorhandene Mühlenlager wird später dem Freilichtmuseum in Kommern geschenkt. Ein neues Wasserrad, oberhalb der Mühle angebracht, kann noch mit dem Wasser aus dem ehemaligen Mühlenteich angetrieben werden, aber es vermittelt nur einen schwachen Abglanz der alten Mühlenidylle. Von den Wirtschaftsgebäuden, die zur alten Mühle gehörten, ist noch eine Mauer vorhanden, die den Hofraum zur angrenzenden Böschung abgrenzt. Das Gebäude war so am Hang gelegen, daß man von dem Wege, der oberhalb vorbeiführte, Heu und Stroh direkt in das Gebäude abladen konnte.

Auch wenn kein Mühlrad mehr rauscht, die Hümmeler Mühle bietet immer noch ein Stück Erinnerung an die vergangene Mühlenromantik.