Es war nicht irgendein Jubiläum, das am 16. Oktober 1986 im Rittersaal des Sinziger Zehnthofes gefeiert wurde. Es war die Feier zum 100jährigen Bestehen des Katasteramtes Sinzig und zugleich das Bekenntnis zum Standort Sinzig, das die zahlreichen Festgäste gleichsam als Geburtstagsgeschenk abgaben. Grund dafür gab es allemal: Im Jahre 1985 hatte die Nachricht für Aufregung gesorgt, daß die Landesregierung das Katasteramt Sinzig auflösen wolle. Noch ist darüber nicht endgültig entschieden; ihren Willen, für eine dauerhafte Bleibe der Landvermesser einzutreten, bekundeten aber alle Gäste, an ihrer Spitze Regierungspräsident Heinz Korbach.
Seit 1886 gibt es das Katasteramt in Sinzig. Der Einzugsbereich der Behörde erstreckt sich heute auf das östliche Kreisgebiet mit nahezu 55 000 Einwohnern. Begriffe wie Flurkarte und Flurbuch, Liegenschaftsbuch und Baulandumlegung verdeutlichen den Aufgabenumfang der Behörde mit ihren 37 Mitarbeitern. In Sinzig kommt ein weiteres, wichtiges Merkmal hinzu:
Die Bürgernähe. In unmittelbarer Nähe befinden sich Amtsgericht, Notariat und eben Katasteramt, die alle drei bei Grundstücksangelegenheiten mitwirken.
Mit dem Jubiläum zum 100jährigen Bestehen des Katasteramtes Sinzig war eine Ausstellung unter dem Titel "160 Jahre Katasterverwaltung im Rheinland« verbunden. Sie vermittelte einen Eindruck von der Entwicklung des Vermessungswesens über viele Jahrzehnte hinweg.