Neues Nürburgring-Flaggschiff sticht in See

Als "Tüpfelchen auf dem i" bezeichnete Staatssekretär Karl Hoppe aus dem Mainzer Finanzministerium das im November '89 fertiggestellte Hotel am Nürburgring. Die hochmoderne Dorint-Herberge entstand in 20 Monaten Bauzeit und kostete 28 Millionen Mark. Aufgebracht wurde das Geld zu je einem Drittel von privaten Investoren und aus Mitteln des Kapitalmarkts. Den Rest steuern Bund und Land mit je etwa 3 bis 3,5 Millionen Mark bei. Auf vier Etagen stehen 140 Betten zur Verfügung. Das "Flaggschiff am Eifelkurs" wird allen Ansprüchen gerecht. Sieben Suiten bieten höchsten Komfort: Schwimmbad, Sauna, Kegelbahn, Restaurant, Konferenz- und Tagungsräume runden das Angebot ab. Der Clou: Die zur Piste gelegenen Zimmer bieten eine optimale Sicht bei Rennen auf dem "Ring" und setzen mit der tribünenartigen Anordnung der einzelnen Stockwerke zugleich einen interessanten architektonischen Akzent. Fürdie Region stelltder Hotelkomplex mit rund 70 Arbeits- und Ausbildungsplätzen einen bedeutenden strukturpolitischen Faktor dar.

Otto_Flimm-Strasse.gif (88106 Byte)

Otto-Flimm-Straße heißt seit April 1990 die Zufahrt zum Alten Fahrerlager am Nürgburgring. Dazu gratulierten Geschäftsführer Rainer Mörtel (v. r.) und Staatssekretär Peter Basten dem ADAC-Präsidenten und Vorsitzenden des ADAC-Nordrhein, Otto Flimm.

Auch ansonsten - High-Life am "Ring": Truck-Grand-Prix und Countrymusik brachten locker 150.000 Zuschauer auf die Beine. Das Oldtimer-Rennen ließ die Herzen der automobilen Nostalgiker höher schlagen. Die ADAC-Deutschland-Rallye führte rund um den Eifelkurs, das nördliche Rheinland-Pfalz kam dadurch auf volle Touren. Das 24-Stunden-Rennen bot beste Gelegenheit, die wohl auf allen Rennstrecken der Welt einzigartige Lagerfeuer-Romantik erneut aufflammen zu lassen. Und: Die Mercedes-Silberpfeile lehrten ihre Sportwagen-Konkurrenz das Fürchten und gewannen souverän den diesjährigen Weltmeisterschaftslauf auf dem Nürburgring.

Solche Erfolge mögen die Enttäuschung über das endgültige Aus des Niederzissener Formel-1-Teams von Erich Zakowski lindern. Der Rennstallbesitzer zog die Notbremse, als sich trotz verzweifelter Hilferufe kein Sponsor fand. "Ohne einen Geldgeber im Rücken ist es unternehmerisch nicht zu verantworten, in eine Formel-1 -Saison zu starten", hakte Zakowski das Kapitel "Höchste Rennsportklasse" ab.

Oldtimer.gif (80454 Byte)

Traditionelle Autos vor futuristischem Design: Beim Oldtimer-Grand-Prix lebten verschiedene Generationen Nürburgring miteinander. Im Hintergrund das neue Dorint-Hotel.

Adenauer Marktplatz.gif (103064 Byte)

Am Adenauer Marktplatz fiel der Startschuß für die Neunte Internationale ADAC-Deutschland-Rallye.

Sportwagen.gif (85587 Byte)

Harte Positionskämpfe lieferten sich die Fahrer beim Rennen um die Sportwagen-Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring.

Frischen Wind hingegen für das Unternehmen Nürburgring erhofft sich nicht nur Geschäftsführer Rainer Mertel vom geplanten Projekt Motorland. Vor der Haupttribüne soll in den nächsten fünf Jahren ein Freizeitpark unter dem Thema Hightech und Automobil entstehen. Während das Für und Wider von Motorland in der Bevölkerung zum Teil kontrovers diskutiertwird, begrüßen viele politisch Verantwortliche das 530-Millionen-Mark-Projekt als einen bedeutenden wirtschaftlichen Impulsgeber für die stark vom Fremdenverkehr abhängige Eifel. In seiner Resolution vom 29. Juni 1990 bekräftigte auch der Kreistag Ahrweiler ausdrücklich seine positive Haltung zu Motorland. Er betrachtet Motorland als Teil der 1984 erstellten touristischen Gesamtkonzeption rund um den neuen Nürburgring mit positiven Auswirkungen für die dort lebende Bevölkerung.