Weinberge als Denkmal

Sie sind das Wahrzeichen des Ahrtals, 1000 Jahre alt; sie verliehen dem Kreis Ahrweiler den Titel „Toskana Deutschlands" und ziehen die Gäste magisch an. Für ihre Besitzer jedoch, die Winzer, bedeuten sie Mühe und viele Arbeitsstunden. Wie es weitergehen soll mit den historischen Weinbergsterrassen an der Ahr, das wird seit Jahren diskutiert. Sollen sie, als bedeutender Lebensraum für Tiere und Pflanzen und als Fremdenverkehrsattraktion, erhalten bleiben? Oder sollen sie, wie bereits mehrfach geschehen, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit für die Winzer flurbereinigt und plattgemacht werden? Immerhin brauchen die Weinbauern in Steillagen pro Hektar und Jahr 2.500 Arbeitsstunden, in Flachlagen kommen sie auf höchstens 500 Stunden.

Eine Expertenrunde beschäftigte sich im März 1993 mit diesen Fragen. Wenn es nach dem Willen des Landesamtes für Denkmalpflege geht, dann werden drei dieser Weinbergslagen unter Denkmalschutz gestellt. Dann würden „Kulturlandschafts-Schutzgebiete" eingerichtet, und die alten, jetzt noch vorhandenen Mauern müßten so bleiben wie sie sind. Das wären die Steillagen im Gebiet der Burg Are bis Reimerzhoven, der Burg Saffenburg, um die Bunte Kuh bei Walporzheim und in Teilen von Ahrweiler. Die Ausweisung eines solchen flächendeckenden Denkmals wäre ein Novum für Rheinland-Pfalz und in dieserAusdehnung auch in ganz Deutschland einzigartig. Die Ahrwinzer könnten dafür wahrscheinlich eine Finanzhilfe erhalten. Die endgültige Entscheidung trifft die Kreisverwaltung zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und in enger Abstimmung mit dem Kulturamt Mayen.