...und danach?

Siegbert Dittmann +

Wenn Sterben Abschied nehmen ist,
ein Abschied ohne Wiederkehr -
dann ordnet eures Lebens Zwist -
denn dann bleibt keinem ein „nachher"

Was jetzt versäumt ist, bleibt vertan,
selbst Reue sühnt die Sünden nicht!
Denn Wort und Werk, ob Tat, ob Plan,
wägt nun ein höheres Gericht!

Doch tief in unsrer Seele brennt
die Hoffnung auf ein andres Sein -
der Tod, der uns auf Erden trennt -
wird uns nur äußerlich entzwei'n.

Mit unsrem letzten Atemzug
entfliehn wir aus der Welt des Scheins -
und in äonenhaftem Flug
wird Gott und Seele wieder eins!

(aus Siegbert Dittmann: Erinnerung, Traum und Wirklichkeil. Eine meist lyrische Lebensschau. Ernst Knoth Verlag. Meile 1993).