Der Eine-Welt-Laden in Ahrweiler

Marlene Glodowski

Träger des Eine-Welt-Laden ist der „Verein für entwicklungspolitische Bildung und fairen Handel", der 1995 auf sein fünfzehnjähriges Bestehen zurückblicken kann. 15 Jahre - ist das auch schon was? Nun, wir wollen kein Jubiläum daraus machen, aber ein wenig Anlaß zum „Jubeln" gibt es trotzdem, wenn man bedenkt, daß der Verein ausschließlich von ehrenamtlichen und unentgeltlich arbeitenden Mitgliedern getragen wird. Von immer wieder neuen Mitarbeitern wurde der Eine-Welt-Laden gewissermaßen durch die Jahre „weitergereicht". Und - o Wunder - er funktioniert immer noch!

Am 30. Oktober 1980 wurde der Eine-Welt-Laden e.V. von einer Gruppe junger Menschen gegründet. Die meisten von ihnen waren damals Schüler der gymnasialen Oberstufe oder Auszubildende. Bis ein Ladenlokal gefunden und in der Ahrhutstraße der Laden eröffnet wurde, verging allerdings noch mehr als ein Jahr. Solange verkauften die Vereinsgründer an Ständen, z.B. bei Veranstaltungen, die Produkte aus der sogenannten 3. Welt. Warum eigentlich 3. Welt? Und - sind wir dann die erste? Und warum? Diese Fragen beschäftigten die jungen Leute. Eine der möglichen Antworten war die Namensgebung des Vereins:

„Eine-Welt-Laden e.V.". Wir gehören alle zu der Einen Welt. Soll sich in den armen Ländern etwas ändern, so müssen wir hier einiges bewegen. Sie wollten etwas bewegen, indem sie sich bewegten und nicht nur Waren, sondern auch Informationen anboten. So ist es geblieben bis heute, obwohl die Mitarbeiter längst nicht mehr dieselben sind. Gerade die jungen Leute müssen immer wieder die Arbeit im Eine-Welt-Laden aufgeben, bedingt durch Ausbildung, Studium und Beruf. Seit ein paar Jahren haben nun auch einige „ältere" Erwachsene zum Eine-Welt-Laden-Team gefunden. Das Miteinander der Generationen gestaltet sich gut:

Alle sind eingebunden in die gleiche Zielsetzung, angetrieben von der gleichen Motivation, nämlich mit ihrer Arbeitfür den fairen Handel ein Zeichen zu setzen. Was heißt überhaupt „Fairer Handel" und wie gestaltet er sich? Der Eine-Welt-Laden bezieht den größten Teil seiner Waren von der „Gepa"-Gesellschaft zur Förderung der Partnerschart mit der 3. Welt. In den Gremien der „Gepa" sitzen Vertreter der Entwicklungsorganisationen der ev. und der kath. Kirche, der kirchlichen Jugendverbände, der „Welt-Läden" und entwicklungspolitischen Aktionsgruppen. Die Handelspartner der „Gepa" sind Selbsthilfegruppen und Genossenschaften von Kleinbauern und Handwerkern in der 3. Welt. Die „Gepa"

Das wären - ganz kurz umrissen - die Prinzipien, wonach die „Gepa" arbeitet. Sie schafft somit die Verbindung zwischen den Partnern in der 3. Welt und den Läden und Aktionsgruppen hier bei uns.

Jeder, der sich dafür interessiert, kann sich umfassend informieren in den Eine-Welt-Laden von Ahrweiler in der Ahrhutstraße 37 und in Remagen im evangelischen Gemeindehaus. Wir - die Mitarbeiter des Eine-Welt-Ladens in Ahrweiler, zu denen ich gehöre - verfolgen die gleichen Ziele wie die „Gepa". Wir sind froh darüber, daß wir mit unserem Einsatz einen winzigen Beitrag zu einem Stückchen mehr Gerechtigkeit in der Welt leisten können. Wem unsere Arbeit vielleicht wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein erscheinen mag, der sollte sich sagen lassen, daß es der stete Tropfen ist, der den Stein höhlt! Und der tropft nun im Kreis Ahrweiler schon seit 15 Jahren.