Das Jahr der Jubiläen und Premieren

Die aktuelle Chronik aus Kreis und Gemeinden

Jürgen Kempenich

Es war ein Jahr der Premieren, der neuen Ideen und der Jubiläen. Die Gesundheits- und Fitneßregion, ein Mega-Projekt, wurde „erfunden" und, einige Nummern kleiner, aber dennoch erwähnenswert, der umweltfreundliche Friedhof. Der Kreis Ahrweiler begrüßte seinen ersten Ökomarkt, den ersten Ausländerbeirat und den ersten Waldorfkindergarten. Die Ver-bandsgemeinden Bad Breisig und Brohltal sowie die Familienbildungsstätte wurden 25 Jahre jung.

Und es war ein Jahr der Wiederkehr: Die Formel 1 kehrte zurück an den Nürburgring, die Fußballerinnen des SC 07 Bad Neuenahr in die Bundesliga und die Lachse wieder in die Ahr. Dies sind nur einige Beispiele. Der folgende Bericht versucht, wesentliche Schlaglichter im bunten Leben des Kreises Ahrweiler einzufangen. Der Zeitraum reicht dabei - aus redaktionellen Gründen des Heimatjahrbuchs - von den letzten Monaten des Jahres 1994 bis in den Herbst '95.

Ignatz Bubis und 100 Jahre Synagoge

„Aktive Toleranz" forderte Ignatz Bubis als Vorsitzender des Direktoriums des Zentralrates der Juden in Deutschland, als er im Oktober '94 in der vollbesetzten Synagoge Ahrweiler sprach. Der Anlaß: Das Gotteshaus in der Altenbaustraße wurde 1894 erbaut. Der Bürgerverein Synagoge hatte zum 10Ojährigen Jubiläum eingeladen, um an die Geschichte der Juden und ihres Gebetshauses zu erinnern. Welches unbeschreibliche Leid die Juden auch im Kreis Ahrweiler zu ertragen hatten, rief Pfarrer Hans Warnecke in die Erinnerung: Am „27. Juli 1942 wurden die damals noch lebenden jüdischen Mitbürger mit ihren tragbaren Habseligkeiten zum Ahrweiler Bahnhof geführt, um dann in die Vernichtungslager transportiert zu werden".

Bubis.gif (60820 Byte)

Ignatz Bubis (2. v. r.) sprach in der vollbsetzten ahrweiler Synagoge. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Klaus Liewald (links), begrüßte ihn.