Planerisches Großprojekt für die „Zukunft AW 21“

Ein breit angelegtes Analyse- und Strategiepaket soll die Richtschnur für den Kreis Ahrweiler auf seinem Weg in das 21. Jahrhundert spannen. Kreisentwicklungsprogramm (KEPR) - so lautet die Bezeichnung für das planerische Großprojekt unter dem Motto „Zukunft AW 21“. Dahinter verbirgt sich der Blick auf alle wesentlichen öffentlichen Lebensbereiche in allen Kommunen, angefangen von der Bevölkerungsentwicklung und der wirtschaftlichen Zukunft bis hin zu Fragen des Verkehrs und der sozialen Infrastruktur.

Dieses Programm - dessen bisherige, 250-seitige Fassung stammt aus dem Jahr 1977 und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen - versteht sich als Leitlinie und Orientierungshilfe für zukünftige politische Entscheidungen in Kreis und Gemeinden. Das KEPR verfolgt einen übergreifenden Planungsansatz. Das konzeptionelle Grundgerüst für die Neufassung sieht folgende Schritte vor: Bestandsaufnahme, Analyse, Bewertung, Zielformulierung, Handlungsempfehlungen und Maßnahmenprogramm. Als Schwerpunkt hat der Plan den bevorstehenden Strukturwandel vor dem Hintergrund des Berlin/Bonn-Beschlusses ebenso im Visier wie die Folgen der Gesundheitsreform und Entwicklungen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft.

Der Blick richtet sich auf das gesamte Kreisgebiet mit Ahr, Rhein, Eifel und dem Brohltal. Mit ins Boot sollen neben den Kommunen auch Verbände und Organisationen beispielsweise aus Gewerbe, Handwerk, Landwirtschaft, Fremdenverkehr sowie dem Natur- und Umweltschutz. Das Leistungsverzeichnis nennt insgesamt zwölf Sachbereiche: Die „Rahmenbedingungen“ fragen unter anderem nach der Lage im Raum und Stand-ortqualitäten und untersuchen die Aspekte „Wettbewerb der Regionen“ und „Regionale Kooperation“; nach der Bevölkerungsprognose unterteilt sich die „wirtschaftliche Entwicklung“ in Einzelfragen wie beispielsweise Arbeitsmarktverflechtungen und Pendlerströme, Landwirtschaft oder die Nutzung neuer Medien im ländlichen Raum; beim „Fremdenverkehr“ werden allgemeine Themen wie die Entwicklung der Gäste- und Übernachtungsstrukturen angesprochen, aber auch spezielle Bereiche wie die Tourismusschwerpunkte Nürburgring, Ahrtal und Vulkanpark Brohltal/Laacher See oder das Projekt „Gesundheits- und Fit-nessregion“ analysiert.

Das „Humankapital“ als fünfter Themenschwerpunkt des KEPR erörtert den Stellenwert von Ausbildung und Qualifizierung sowie die Synergieeffekte durch die neue Fachhochschule RheinAhrCampus. Das Kapitel „Natur- und Umweltschutz“ befasst sich mit den vier Teilbereichen Landespflege, Landschafts- und Naturschutz im Verhältnis zu Gewerbe und Fremdenverkehr, Wasserwirtschaft und Abfallbeseitigung. Die weiteren Einzelfelder: Städtebau- und Siedlungswesen, Verkehr, Technische Infrastruktur (Versorgung mit Wasser, Energie und Abwasser sowie regenerative Energien), Schulen und Kultur und schließlich die soziale Infrastruktur mit Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen, Einrichtungen für ältere Menschen oder dem Sektor Sport und Freizeit. Bei der Auftaktveranstaltung am 20. Mai 1999 in Dümpelfeld fiel der Startschuß für die Entwicklung des „Zukunftsprogramms AW 21“.