Von Ziegelfeldern und Backsteinbauten in der Grafschaft

Ottmar Prothmann

Erste Ziegelverwendung in römischer Zeit

Die Anfänge des Ziegelsteins reichen weit in die Geschichte der menschlichen Kultur zurück. Schon um 7500 vor Christus sind luftgetrocknete Lehmziegel im südöstlichen Anatolien belegt, gebrannte Ziegel finden sich erstmals um 4000 in Knossos auf Kreta.1) Mit der römischen Besatzung gelangte die Kunst des Ziegelbrennens auch ins Rheinland und erlebte hier in der Zeit bis um 400 nach Christus eine erste Blüte. Während dieser Zeit wurden auch auf der Grafschaft Dach- und Mauerziegel zum Bau von Gutshöfen, die verstreut über das ganze Gemeindegebiet lagen, verwendet. Durch den Untergang des Römischen Reiches am Rhein ging auch die Kenntnis des Ziegelbrennens verloren. Die neuen Bewohner errichteten ihre Häuser mit Holz, Lehm und Stroh und entwickelten diese Technik zu dem Fachwerkbaustil, der 1500 Jahre lang bis ins 19. Jahrhundert das Aussehen der hiesigen Dörfer prägte. Die römischen Gebäude zerfielen, ihre Reste wurden nach und nach abgeräumt. Doch noch heute liegen dort, wo einst römische Villen oder andere Gebäude standen, Bruchstücke von Mauerziegeln und vor allem von dickwandigen roten Dachplatten. Eine besonders dichte Streuung solcher Ziegelbruchstücke auf den Feldern am westlichen Dorfrand von Oeverich ließ den Hobbyarchäologen Carl Albrecht an dieser Stelle den Standort einer römischen Ziegelei vermuten.2) Zwar wäre denkbar, dass hier eine private Ziegelei von einem aus der Armee entlassenen Legionär betrieben wurde, doch wahrscheinlicher ist, dass auf diesem Platz nur ein größeres Landhaus stand. Von dieser Stelle dürften auch die vielen Bruchstücke stammen, die im Mauerwerk der nahe gelegenen alten Dorfkapelle vermauert waren.3) Noch in den siebziger Jahren fanden sich in dem genannten Feldbereich Bruchstücke in der Größe von zwei Handflächen. Inzwischen sind sie jedoch durch die modernen Ackergeräte zu kleinen Splittern zerschlagen und kaum noch zu erkennen.

Wiederentdeckung der Kunst des Ziegelbrennens

Die nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches in Deutschland lange vergessene Ziegelbaukunst taucht erst wieder mit der um 1150 aus Backstein errichteten Kirche in Verden an der Aller auf4) und erreicht in der Folgezeit vor allem in Norddeutschland einen ersten Höhepunkt. Dome, Klöster und Rathäuser der Backsteingotik prägen dort das historische Stadtbild. Viel später erst finden sich in der Umgebung der Grafschaft die ersten Spuren des Ziegelsteins. Ab 1306 wird Burg Lechenich südwestlich von Köln aus Ziegelsteinen errichtet,5) 1411 beschließt der Stadtrat von Köln, die Maße der Ziegelsteine zu normen, woraus sich auf eine zunehmende Verwendung des Ziegels schließen lässt. 1415 brennt das Kloster Walberberg im Vorgebirge Ziegel, 1435 vermauert das Kloster Dietkirchen bei Bonn an seinen Gebäuden Ziegelsteine, 1536 betreibt die Stadt Rheinbach einen „tzeilloven” (Ziegelofen), 1552 besteht an der Burg Lüftelberg ein Ziegelofen, 1602 wird im Weistum von Witterschlick ein „teckelloch” (Ziegelgrube) aufgeführt, 1661 arbeiten Lütticher Ziegelbäcker am Ziegelofen in Poppelsdorf bei Bonn und 1691 verkauft der Herr von Bornheim von seinem Ofen Ziegelsteine.6) Diese zufällig gefundenen Quellen zeigen eine bereits starke Verbreitung des Ziegels in der Kölner Bucht nördlich der Grafschaft. Adelige und Klöster brennen und verwenden ihn, Städte betreiben eine eigene Ziegelei.

Im 18. Jahrhundert erreichte die Ziegelbauweise schließlich den unmittelbar an die Gemeinde Grafschaft angrenzenden Ort Fritzdorf. Dort ließ um 1705 der Abt von Steinfeld einen Ziegelofen anlegen, um Steine für den Neubau der baufälligen Kirche brennen zu lassen. Wegen Streitigkeiten innerhalb der Pfarrei stockten die Arbeiten jedoch und wurden erst zehn Jahre später durch Anlegen eines weiteren Ziegelofens von 24 Münden fortgeführt. Am 10. Mai 1718 konnte schließlich der Grundstein zur Kirche gelegt werden. Mit Ziegelsteinen wurde jedoch nur das Schiff erbaut, während man für den Turm das herkömmliche Baumaterial Bruchstein wählte.7)

Wie ungewöhnlich damals auf der Grafschaft noch die Ziegelbauweise war, zeigt die Tatsache, dass nur drei Jahre vorher der Pastor von Karweiler in einer Festschrift, die zur Weihe der neuerbauten Kirche gedruckt worden war, mit bewegten Worten schildert, wie viele Sorgen man sich gemacht habe, Steine und Sand für den Kirchenbau zu finden und wie sich endlich durch göttliche Fügung ein Steinbruch und eine Sandgrube ganz in der Nähe der Kirche gefunden hätten.8) Von Überlegungen, Ziegel zu brennen, ist nicht die Rede. Und doch finden sich auch an dieser Kirche einige Ziegel verarbeitet. Zumindest zeigt ein Foto, das 1923 beim Abbruch des Kirche gemacht wurde,9) an den beiden Nahtstellen von Schiff und Chor deutlich zwei aus Ziegelsteinen errichtete Strebepfeiler. Sie können allerdings auch erst später zur Verstärkung angefügt worden sein.

Im selben Jahr 1718, als man in Fritzdorf den Grundstein für eine neue Kirche legte, wurde auch in Gelsdorf ein neuer Kirchenbau begonnen. Den Turm errichtete man in Bruchstein, nur die Rundbogenfenster und die Schallarkaden erhielten Ziegelwände. Wegen Erbauung des Schiffs kam es zu Streitigkeiten mit den Zehntherren, und erst nach einem Prozess im Jahre 1738 fand Familie Hallberg, Zehntinhaberin und Eigentümerin der Burg, sich bereit, das Kirchenschiff zu bauen.10) Über einem mannshohen Sockel aus Bruchstein, zu dem sicher das Abbruchmaterial der alten Kirche verwandt wurde, besteht das Mauerwerk aus Feldbrandziegeln. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese Steine vom Ziegelofen in Fritzdorf angekauft wurden. Eine Materialanalyse könnte das klären.

Drei Jahrzehnte später entstand, wiederum in Gelsdorf, das erste vollständig aus Feldbrandziegeln errichtete Gebäude der Grafschaft. Im Jahre 1763 kaufte der Geheime Rat und Staatssekretär Konstantin Gruben die mittelalterliche Burg in Gelsdorf und ließ sie noch im gleichen Jahr vollständig abbrechen, um Platz für ein neues standesgemäßes Schloss im Stil eines französischen Palais zu schaffen. Dieses mit Vorgebäuden, Wasserflächen, Alleen, und Gartenanlagen ausgestattete neue Schloss begeisterte einen späteren Besucher derart, dass er überschwänglich schrieb, es sei „ohnstreitig das schönste, was in der dasigen Gegend, vielleicht auf 30 Stunden weit, gelegen ist. Ein Lob, was ihm jeder beilegt, der es einmal sahe.”11)

Doch dieser Schlossbau, der wie ein Paukenschlag den Ziegelstein als neues Baumaterial in der Grafschaft einführte, blieb ohne Nachfolger. Zu teuer war offensichtlich diese neue Bauweise, auch wenn Lehm und Sand als Grundmaterial zur Verfügung standen und nur Kalk für den Mörtel von auswärts bezogen werden musste. Zu teuer war auch noch die Entlohnung eines fremden Ziegelmeisters und seiner Helfer. Auch der Berufsstand des Maurers war in den hiesigen Dörfern noch nicht ausgebildet, denn noch 1826 gab es in der Bürger-meisterei lediglich zwei Vertreter dieses Handwerks.12) Dementsprechend wurden in den folgenden Jahrzehnten alle Neubauten weiterhin in der herkömmlichen Weise aufgeführt. Bei den Kirchen bedeutete das die Verwendung von Bruchsteinen (Ringen 1773, Leimersdorf 1790/92) und bei allen übrigen Gebäuden Fachwerk.

Ziegelbauten verändern das Dorfbild 

Der Siegeszug des Ziegels begann auf der Grafschaft in den 1830er Jahren, zuerst sehr zögernd, um dann dreißig Jahre später zum fast alleinigen Baumaterial zu werden. Anfangs wurden Ziegelsteine nur für Reparaturen an bestehenden Gebäuden und für den Neubau kleiner Gebäude eingesetzt. Der älteste Nachweis ist das Heiligenhäuschen an der Bungartenstraße in Vettelhoven, das wohl 1830 entstand.13) 1833 folgte das erste Spritzenhäuschen der Bürgermeisterei in Ringen,14) 1834 wurden beim Ausbau der Schule in Nierendorf Ziegel verwandt,15) ebenso 1835 bei einer Reparatur des Giebels an der Schule in Bengen,16) und 1836 mauerte man beschädigte Gefache an der Kirche zu Holzweiler mit Ziegeln aus.17) Als 1834 Max Joseph Schäfer in Leimersdorf sein Haus Landskroner Straße 133 aus Fachwerk neu erbaute, verwendete er unter anderen Steinen auch 1200 Ziegelsteine.18)

Bauernhof in Leimersdorf, Landskroner Straße 108, erbaut 1886/87, Zustand 1975

Noch waren die Ziegel teuer, weshalb das Spritzenhaus in Niederich 1838/39 aus Fachwerk und nicht aus Feldbrandziegeln errichtet wurde, denn nach dem Kostenanschlag sollte der Massivbau 260 Taler, der Fachwerkbau jedoch nur 120 Taler kosten.19) In Eckendorf sollte 1842 die dringend benötigte Schule anfangs in Bruchstein errichtet werden, weil aber die Entscheidung der Gemeinde sich verzögerte und diese außerdem Fachwerk mit Ziegelausmauerung wünschte, entschied die Regierung, dass wegen der Eile die Außenmauern in Ziegel aufgeführt werden sollten, auch wenn dies teurer als Bruchstein sei.20)

Ein typischer Vertreter der Übergangszeit ist das Haus Landskroner Straße 15 (Schmitt) in Oeverich, das in den Jahren von 1842 bis 1846 errichtet wurde. Nachdem das Fachwerkgerüst am 22. August 1842 aufgeschlagen worden war, wurden die Gefache nicht mehr mit Lehm, sondern mit rund 5300 Ziegelsteinen ausgemauert. Außerdem fanden 525 Tuffsteine und 400 Schwemmsteine Verwendung.21) Auffallend ist auch die Abkehr von der herkömmlichen Raumaufteilung. Bei allen bisher gebauten Fachwerkhäusern musste man zuerst das Hoftor durchschreiten, um zur Haustür zu kommen, die immer sofort in die Küche führte. Dieses Fachwerkhaus hat jedoch eine Eingangstür in der Straßenfront, die nicht in einen Raum sondern auf einen Korridor führt. Er läuft durch die Mitte des Gebäudes zu einer weiteren Tür, durch die man in den Hof gelangt. Rechts und links des Flurs grenzen die Zimmer an. Diese neue Raumaufteilung weisen auch fast alle späteren Ziegelsteinbauten auf.

Die Entstehung des Hauses fällt in eine Zeit, in der sich überall im weiten Umkreis der Städte Köln und Bonn der Ziegel als Baumaterial durchsetzte.22) Zwanzig Jahre später hatte die Ziegelbauweise auch die ärmeren Gegenden des Kreises Ahrweiler erreicht, so dass auch dort die Häuser massiv oder doch zumindest mit einem Untergeschoss aus Ziegelsteinen errichtet wurden.23)

Auf der Grafschaft begannen nun in allen Dörfern die braunen Ziegelsteinhäuser sich in die Reihen der Fachwerkbauten zu schieben und bewirkten bald eine auffallende Veränderung des Straßenbilds. Am eindrucksvollsten zeigt sich dieses neue Baumaterial noch heute in Eckendorf, wo Backsteinbauten besonders entlang der Graf-Otto-Straße das Straßenbild prägen, auch wenn der Eindruck inzwischen durch Verputzen mancher Fassaden gemindert wird. Alle Eckendorfer Wohnhäuser sind zweigeschossige Traufenhäuser und von der Straße aus zu betreten. Die Häuser sind in der Regel großvolumiger als die alten Fachwerkgebäude, die Zimmerdecken erheblich höher. Die Fassaden sind manchmal glatt und nur durch die Tür und die Fenster gegliedert. Bei anderen finden sich über dem Erdgeschoss und unter der Dachrinne Friese aus hervorstehenden Steinen. Eine besonders ansprechende Fassade trägt das Haus Lappsgasse 4, das nach dem Inschriftenstein 1889 erbaut wurde und als erstes Haus im Dorf schon eingebaute Toiletten besessen haben soll.24)

Aus allen zu dieser Zeit entstandenen Wohnhäusern ragt eine Villa in Vettelhoven heraus, die sich im Jahre 1890 Dr. Guido de Weerth im Wilhelminischen Stil errichten ließ. Dieses in der Bevölkerung als Schloss bezeichnete repräsentative Gebäude fällt durch eine reiche Gliederung der Fassade und die Verwendung von vielen Hausteinen als Dekorationsmittel auf, während die Fassaden der Bauernhäuser behauene Natursteine nur an den Tür- und Fensterlaibungen aufweisen.

Die Jahrzehnte der Ziegelbauperiode gingen einher mit einem langsam steigenden Wohlstand der Dorfbevölkerung, der sich besonders während der Gründerjahre im letzten Drittel des Jahrhunderts beschleunigte. Gefördert wurde die bauliche Entwicklung durch die preußische Regierung, die sich bemühte, mit einem groß angelegten Bauprogramm für Schulen, Verwaltungssitze und Kirchen die Infrastruktur zu verbessern.25) Dazu mussten selbst solche kleinen Bauvorhaben wie die Vettelhovener Kapelle in Berlin zur Genehmigung vorgelegt werden.26)

Als erstes Gotteshaus wurde 1868/69 die Kapelle in Beller von dem kinderlosen Ehepaar Johann Joseph Kohlhaas und Helena geb. Kaiser errichtet, nachdem sich die beiden 1864 ein Wohnhaus (Heppinger Straße 70) aus Ziegelsteinen erbaut hatten. Während in Beller ein neues Gotteshaus ohne Vorgängerbau entstand, wurden in Eckendorf (1893/94), Nierendorf (1898/99) und Ringen (neues Schiff 1900) bereits bestehende Kirchen abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. In Vettelhoven entstand 1906/07 eine neue Kapelle, nachdem der Vorgängerbau hundert Jahre vorher abgebrochen worden war. Für Bruchstein entschied man sich jedoch beim Bau der Kapelle in Lantershofen 1881/82 und der Kirche in Holzweiler 1898/99.

Neu erbaut wurden die Pfarr- bzw. Vikariegebäude Eckendorf (1857), Leimersdorf (Vikarie, 1868/70), Nierendorf (Vikarie 1890) und Holzweiler (1908). Ganz aus Ziegelsteinen erbaut wurde auch das 1886 von Waldbreitbacher Schwestern neben der Kirche in Gelsdorf gegründete Kloster. Zur Gruppe der kirchlichen Bauten zählen ebenfalls die kleinen begehbaren Heiligenhäuschen in den Dörfern und Feldgemarkungen. Vor der Ziegelbauperiode waren wahrscheinlich nur zwei vorhanden (auf der Heide bei Karweiler und das Josefshäuschen bei Holzweiler), jetzt wuchs ihre Zahl auf zehn an.

Durch Ziegelbauten ersetzt wurden die Schulgebäude in Eckendorf (1842), Ringen (erster Bau 1844, Knabenschule 1880), Lantershofen (1848),27) Karweiler (1851/52), Vettelhoven (Neubau 1851, Neubau 1929), Niederesch (1895), Bengen (1897) und Nierendorf (1897). Die beiden 1911 nach Plänen des Bauinspektors Scheepers in Karweiler und Lantershofen erbauten Schulen zeigen im Obergeschoss Fachwerk. Dabei handelt es sich jedoch um Schaufachwerk, denn alle Außenmauern bestehen aus Ziegeln, auch die Gefache sind mit Ziegeln ausgefüllt und haben zusätzlich eine Hintermauerung mit Ziegeln.28) Die Schule in Leimersdorf wurde 1834 noch im Fachwerkstil errichtet. In Gelsdorf fand kein Neubau statt, vielmehr wurden 1847 Räume des Schlosses für schulische Zwecke umgebaut.

Die Verwaltung der Bürgermeisterei, bislang ebenso wie die Gelsdorfer Schule im dortigen Schloss untergebracht, wurde nun in den Mittelpunkt des Verwaltungsbezirks nach Ringen verlegt und erhielt 1884 ein neues Gebäude an der Ahrtalstraße. Ein schon im Jahre 1859 erstellter Kostenanschlag sah vor, dass die erforderlichen 78700 Ziegelsteine auf der Baustelle gebrannt werden sollten.29) Wahrscheinlich war dazu der Erdaushub aus der Baugrube vorgesehen, denn so geschah es auch anderswo. Welch eine bestechende und zugleich umweltschonende Bauweise, ein Haus aus dem Material, das auf dem Bauplatz vorhanden ist, entstehen zu lassen.

Fachwerkhaus mit vorgesetzter Ziegelfassade, Gelsdorf, Bonner Straße 58, 1985

Im 19. Jahrhundert wurde das Feuerlöschwesen zum ersten Mal organisiert, Löschteiche gebaut und Feuerspritzen gekauft. Die Einfassungsmauern dieser Brandweiher wurden ebenso aus Ziegelsteinen gebaut30) wie die Gebäude zum Unterstellen der Feuerspritzen. Nachdem das erste Spritzenhäuschen 1833 in Ringen mit 1000 Ziegelsteinen und 575 Dachziegeln erbaut worden war, folgten alle anderen Dörfer, zuletzt Niederesch und Vettelhoven im Jahre 1889.31)

Eine ebenfalls neue Erscheinung waren Tanzsäle, denn bisher gab es nur in den Obergeschossen der Gastwirtschaften kleine Tanzräume. Nun wurden freistehende Säle gebaut, von denen die älteren wie die Kaiserhalle in Vettelhoven (1878) und der Saal in Eckendorf noch mit Ziegelsteinen errichtet wurden. Zu dieser Gebäudegruppe zählen auch die beiden großen Häuser mit Weinkellern und Sälen, die 1897 und 1898 die neugegründeten Winzervereine Karweiler und Lantershofen errichteten.

Vervollständigt wird die Liste der Backsteinbauten, die in jener Zeit das Bild der Dörfer veränderten, durch die Dorfbackhäuser in Karweiler (1856) und Bengen (1885), die Molkerei in Vettelhoven (1895), eine Krautfabrik in Oeverich mit einem hohen Schornstein und die Schamottebrennerei in der Tongrube Lantershofen mit ihren beiden weithin sichtbaren Schornsteinen aus Ziegelsteinen.

Die harten und dauerhaften Ziegel ließen sich bei fast allen Baumaßnahmen einsetzen, zu denen bisher die unterschiedlichsten Materialien gebraucht worden waren: Freistehende Mauern zur Einfassung der Friedhöfe und Gehöfte, Brunnenschächte, Pumpenpfeiler, Gehwege um die Mistplätze, Böden in den Viehställen, bis hin zur Umrandung von Gartenbeeten. Vor allem aber ließen sich die alten Fachwerkhäuser mit Ziegeln reparieren. Schadhafte Gefache wurden nicht mehr mit Holzstaken, Lehm und Stroh ausgefüllt, sondern mit Ziegelsteinen ausgemauert. Häufig wurde die Wetterseite der Häuser mit einer vorgesetzten Ziegelwand geschützt. Nicht selten setzte man eine solche Ziegelwand auch vor die Straßenfront, um dem Wohnhaus den Anschein eines Backsteinhauses zu geben. Insgesamt dürfte es wohl kaum ein Gehöft gegeben haben, an dem nicht in dieser Zeit irgendwelche Baumaßnahmen mit Ziegelsteinen ausgeführt wurden.

Ziegeldächer verdrängen die Strohdächer 

Als im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts der Mauerziegel zum beherrschenden Baumaterial geworden war, löste auch bei der Bedachung das Ziegeldach endgültig das Strohdach ab. Anders als beim Mauerziegel waren es jedoch nicht die niedrigen Kosten und die überzeugenden Qualitäten des Dachziegels, die zum Wechsel des Baumaterials führten, sondern allein die Feuergefährlichkeit des Strohdaches. Nicht selten hatte sich ein kleiner Brand zu einer Feuersbrunst entwickelt, die das ganze Dorf einäscherte. So brannte am 26. Februar 1786 das Dorf Bengen bis auf sieben Häuser und die Kirche ab. Dieser Nachteil hob alle Vorteile auf, die das Strohdach besaß.

Ursprünglich waren alle Gebäude mit Stroh gedeckt. Ein Schieferdach trugen lediglich die Kirchen, später auch die Dorfkapellen und wohl auch Teile der verschiedenen kleinen Burgen. 1754 besaß in Gelsdorf auch das Wohnhaus des verstorbenen Amtsverwalters Johann Heinrich Hauptmann ein Schieferdach, sicher eine große Ausnahme in den hiesigen Dörfern.32)

Als sich die Kenntnis, Dachpfannen zu brennen, auf dem Land immer mehr verbreitete und damit eine verhältnismäßige preiswerte Alternative zum feuergefährlichen Strohdach gegeben war, versuchten die Landesherren durch Verordnungen das Strohdach zu verdrängen. Im Herzogtum Jülich, zu dem die meisten Dörfer der heutigen Gemeinde Grafschaft gehörten, wurde ein solches Edikt am 19. Februar 1757 erlassen.33) Fortan mussten alle Neubauten mit Pfannen oder Schieferplatten gedeckt werden. Ab 1790 durften auch die noch vorhandenen Strohdächer nicht mehr mit Stroh repariert werden.34) Doch diese strengen Verordnungen, die in den kommenden Jahrzehnten immer wiederholt wurden,35) waren besonders von den ärmeren Hausbesitzern nicht einzuhalten. Deshalb mussten die Behörden es weiterhin zulassen, dass noch hundert Jahre lang die Strohdächer gegen alle Vorschriften erneuert und repariert wurden, zuletzt noch mit Sondergenehmigungen. So gab es im Jahre 1879 in der Bürgermeisterei noch 29 mit Stroh gedeckte Wohnhäuser, von denen allein 19 in Kalenborn, dem damals ärmsten Dorf dieses Verwaltungsbezirks, standen. Fünf weitere lagen in Esch, zwei in Holzweiler und je eins in Vettelhoven, Eckendorf36) und Nierendorf.37) Kurz nach der Jahrhundertwende dürfte das Strohdach endgültig aus dem Dorfbild verschwunden sein.

Die oben angeführten Verordnung vom Jahre 1757, mit der das Strohdach bei Neubauten verboten wurde, setzte voraus, dass Dachziegel zu kaufen sein mussten. Tatsächlich liegt für das Jahr 1750 auch für die Grafschaft Neuenahr die erste Nachricht über die Herstellung von Dachpfannen vor. Für die „Pfannenbäckerei”, deren genauer Standort nicht genannt wird, mussten jetzt Gebühren bezahlt werden.38) Als eine Generation vorher im Jahre 1723 das Pfarrhaus in Eckendorf neugebaut wurde, verwendete man für die Bedachung 2900 Dachziegel, die wahrscheinlich außerhalb der Grafschaft gekauft wurden. Ausschlaggebend hierfür war wohl, dass man durch den Brand des Hauses im Jahr zuvor39) auf die Feuergefährlichkeit des Strohdaches hingewiesen worden war. Im Jahre 1730 ließ Johann Chrysanth Rheinbach, Vogt der Grafschaft Neuenahr, sein neu erworbenes Gut im Ringener Wald, den sogenannten Hambachshof, reparieren. Dazu kaufte er 3000 „Pannen” von Lüftelberg,40) In diesem Dorf wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein Dachpfannen produziert. Eine weitere frühe Nachricht über eine Ziegeleindeckung bezieht sich wiederum auf ein Haus der dörf- lichen Oberschicht. 1754 findet ein Schreiber es erwähnenswert, dass eines der beiden Wohnhäuser des verstorbenen Amtsverwalters Krupp in Gelsdorf mit Dachpfannen gedeckt war.41)

Wenige Jahrzehnte später bedeckten die rotbraunen Hohlziegel, in der Mundart „Schotelspane” (Schotel ist Schüssel) genannt, bereits kleinere Bauernhäuser, wie eine Dachpfanne nachweist, die bei einer Neueindeckung 1953 auf dem Haus Landskroner Straße 5 (Bell/Steinheuer) in Oeverich gefunden wurde.42) Sie trägt die Inschrift MK/fehr/Aben/ 1789”. Bis jetzt ist sie das einzige bekannte Exemplar jener sogenannten Feierabendziegel,43) die sicher auch in der Grafschaft weit verbreitet waren, bei den Neueindeckungen aber alle unbeachtet weggeworfen wurden.

Herstellung der Mauerziegel 

Die meisten in der Grafschaft verwendeten Mauerziegel wurden auch in der Grafschaft hergestellt. Dies geschah in sogenannten Feldziegeleien, bei denen keine besonderen Öfen aufgebaut wurden, sondern die zu brennenden Steine selbst den Ofen bildeten. Dieses Verfahren besaß den Vorteil, dass man ohne große Kosten die Steine an der Baustelle oder nicht weit entfernt brennen konnte und lange kostspielige Transportwege wegfielen. Das zum Ziegeln erforderliche Rohmaterial, Ton oder Lehm, steht auf der Grafschaft reichlich zur Verfügung. Meistens verwendete man Lehm, auf den man an vielen Stellen nach Abräumen der obersten Erdschicht stieß.

Gewöhnlich begann die Ziegelherstellung im Herbst mit dem Lehmgraben. Während des Winters setzte man den Lehmkuchen der Witterung aus, damit Pflanzenreste verrotteten und der Lehm mürbe wurde. Das Formen und Brennen der Ziegel geschah während des Sommers, wobei vor allem das Brennen besondere Sachkenntnis und Erfahrung erforderte und deshalb nach Anweisung eines Ziegelmeisters durchgeführt wurde. Auf dem zuvor geebneten Boden setzte man den Feldofen auf, indem die Steine so aufgeschichtet wurden, dass Feuergassen und Zwischenräume blieben, die mit Kohlengrieß gefüllt wurden. Die Größe der Öfen betrug auf der Grafschaft zwischen 120000 und 200000 Steinen.44) Schwierig war die Leitung des Feuers. Nach einem sehr gelinden Feuer, dem sogenannten Schmauchfeuer, um die Steine auszutrocknen, wurde durch Erhöhung des Luftzugs zunehmend stärker gefeuert. Nach beendetem Brennen wurden alle Öffnungen des Ofens verschlossen, damit ein langsames Abkühlen eintreten konnte.

Ehemaliges Arbeiterwohnhaus auf dem Ziegelfeld bei Lantershofen, 1993 abgebrochen, Zustand 1974

Selbst bei optimalem Ablauf des Brennvorgangs ließ es sich nicht vermeiden, dass die an den Feuergassen liegenden Steine am stärksten gebrannt wurden, teilweise sogar zusammen schmolzen. In den etwas höher gelegenen Schichten waren die besten Ziegelsteine, während die oberen noch nicht genügend durchgebrannt oder gar waren.45) Entsprechend wurden die Steine nach ihrer Qualität in gut ausgebrannte, sogenannte „Braune”, weniger stark gebrannte als „Blasse” und die mehr oder minder verbackenen und verkrüppelten Steine von großer Härte als „Schmolzsteine” unterteilt. Sie waren für Sichtmauerwerk nicht mehr zu verwenden und wurden deshalb im Mauerwerk verbraucht.

Bevor der erste Ziegelofen in der Grafschaft errichtet wurde, bezogen die wenigen Bauherren, die schon Ziegel verwendeten, die Steine von Ziegeleien in der Umgebung, so 1834 für Bauarbeiten an der Schule in Nierendorf von Carl Eichen in Meckenheim und Joseph Lessenich in Bandorf,46) 1837 für Bauarbeiten an einem Hof in Leimersdorf bei Kreuzberg in Ahrweiler47) und 1842-1845 für einen Hausneubau in Oeverich bei Ziegeleien in Kripp und Meckenheim.48)

Der erste bisher ermittelte Feldbrandofen der Grafschaft stand auf dem Gelände der Braunkohlengrube Bartholomäus zwischen Leimersdorf und Niederich. Im Dezember 1836 wurden dort von der Belegschaft dieser Grube 421/2 Schichten zum Auswerfen von Ton und Lehm verfahren. Nachdem der Lehm über Winter ausgefroren war, begann man im folgenden Jahr mit dem Formen der Steine. Schon 1843 endete die Ziegeltätigkeit,49) wahrscheinlich wegen Absatzschwierigkeiten, denn im selben Jahr verzeichnete auch der Ziegeleibesitzer Stephan Gerardi aus Bölingen einen rückläufigen Verkauf seiner Steine. Er hatte erst kurz vorher, wohl im Jahre 1842, mit dem Ziegeln begonnen und hoffte, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da aber gleichzeitig mehrere Ziegeleien in der Nachbarschaft entstanden waren, stockte der Absatz.50) Hintergrund der ausgebliebenen Nachfrage waren katastrophale Missernten und eine Wirtschaftskrise, die zu einer solchen Not führten, dass 1841/42 die erste große Auswanderungswelle einsetzte, die auch die Grafschaft einbezog.51) Fünf Jahre später wanderte auch der Ziegelfabrikant Stephan Gerardi mit seiner Frau und seinen sieben minderjährigen Kindern nach Amerika aus.52) 1854 ist ein Theodor Gerardy in Saint Louis, einer Stadt in Missouri, als Ziegelbrenner tätig.53) Da er Verbindung nach Ringen hatte, ist mit Sicherheit anzunehmen, dass er der zweitälteste Sohn von Stephan Gerardi war, der in der Neuen Welt den gleichen Beruf wie sein Vater ausübte.

In den folgenden Jahrzehnten entstanden auf der Grafschaft über 30 weitere Feldziegeleien, wie beispielsweise die von Johann Joseph Hecker in Bölingen. Dieser bat am 24. Juli 1863 mit folgendem Schreiben um die Erlaubnis, Ziegelsteine brennen zu dürfen: „Ich habe mehrere Oekonomie- Bauten zu meinem Hause nothwendig auszuführen. Auf der Stelle, wo die Bauten ausgeführt werden sollten, lag sieben Fuß hohe Erde wegzuräumen. Um Kosten und Ausgabe an Geld zu sparen, habe ich aus der vorgenannten Erde Lehmkuchen zum Ziegelbrennen auf meinem an mein Haus angrenzenden Garten anfertigen lassen.”54)

In der Regel wurden diese Feldziegeleien nur für ein bestimmtes Bauvorhaben angelegt und nach ein bis zwei Bränden wieder aufgegeben. Dabei ließ der Bauherr gewöhnlich mehr Ziegelsteine als nötig herstellen, um durch den Verkauf der überzähligen Steine die eigenen Kosten zu senken. Die Herstellung von Feldbrandziegeln ist an sich ein einfaches Verfahren und doch bedarf es mancher Kenntnisse und Kunstfertigkeiten. Zuerst waren es ausschließlich Wallonen, die diese Arbeiten durchführten, doch schon in der Mitte des Jahrhunderts hatten viele einheimischen Arbeiter diese Fertigkeiten erlernt.55) Dennoch waren auch noch gegen Ende des Jahrhunderts belgische Ziegler auf den Ziegeleien der Grafschaft anzutreffen, wie beispielsweise Ziegelmeister Arnold von Neysten aus Vucht[?] und Margaretha Soldren aus Mecheln, die beide 1899 in der Ziegelei Maxrath am Ortsrand von Lantershofen arbeiteten.56)

In den 1880er Jahren trat mit Friedrich Schreiber der erste Ziegelfabrikant auf, der über viele Jahre Ziegel produzierte. Der in Birresdorf geborene Friedrich Schreiber brannte 1886 für die Gemeinde Nierendorf auf einem Feld im Unterdorf von Nierendorf 186000 Ziegel für den Neubau des Schulhauses, und 1897 auf demselben Platz 401700 Steine für den Neubau der Kirche.57) Von 1895 bis 1897 besaß er ein Ziegelfeld zwischen Ringen und Beller und lebte dort in einem eigens errichteten Ziegelhaus mit seiner Frau, seiner Tochter und den Ziegelarbeitern.

Neben seiner Landwirtschaft betrieb ab 1893 für mindestens 14 Jahre auch Mathias Joseph Heinzen aus Lantershofen auf seinem Garten an der Ecke von Bachgasse und Rinnebach eine Feldziegelei. Kurz vor 1900 entstanden, sicher ausgelöst durch die verstärkte Bautätigkeit, die beiden letzten größeren Feldziegeleien. Im Bereich hinter der Burg in Gelsdorf war es Carl Joseph Ritzdorf, spätestens seit 1897, denn im Frühjahr jenes Jahres stand dort bereits ein Wohnhaus für die Arbeiter. Am Ortsrand von Lantershofen, im Bereich zwischen Bundesstraße und Zweibrückenstraße, erhielt die Ahrweiler Firma Peter Maxrath & Sohn im Januar 1899 die Erlaubnis zum Anlegen einer Feldbrandziegelei. Im Februar desselben Jahres erfolgte die Rohbauabnahme eines Wohnhauses für die Ziegelarbeiter auf der Ziegelei.58)

Ende der Ziegelbauperiode

In den Jahren nach 1900 hörte die Ziegelproduktion in der Grafschaft auf. Der Ziegelfabrikant Friedrich Schreiber starb am 3. Mai 1904 im Alter von 59 Jahren. Sein an der Hauptstraße in Ringen erbautes Wohnhaus (Rheinbacher Straße 16) vermachte er kurz vor seinem Tod der Kirchengemeinde Ringen, damit dort ein Krankenhaus eingerichtet werden sollte.59) Von der Ziegelei hinter der Burg in Gelsdorf liegt aus dem Jahre 1907 die letzte Nachricht vor, als Beschwerde darüber geführt wurde, dass bei der Abfuhr der Steine der sogenannte grüne Weg besonders im Winter stark zerfahren würde.60) Die Ziegelei Maxrath bei Lantershofen endete ebenfalls zu dieser Zeit. Etwa im Jahre 1908 kaufte der Förster Johann Peter Binzenbach das auf dem Ziegelfeld stehende Haus mit dem dazugehörigen rund fünf Morgen großen Ziegelfeld.61) Seine Nachkommen lebten dort, bis das Haus im Jahre 1993 abgebrochen wurde, um Platz für mehrere Eigenheime entlang der Bundesstraße zu machen. Zur Erinnerung an die alte Ziegelei erhielt eine dort gebaute Straße 1986 den Namen „Ziegelfeld”.

Ausschlaggebend für das Auslaufen der Ziegelproduktion war das verstärkte Aufkommen der Bimssteine aus der Neuwieder Gegend. Dieses Baumaterial erreichte um 1900 seinen entscheidenden Durchbruch, als es mit Einführung von Fertigzement bei der Produktion zu einer fortschreitenden Mechanisierung kam. 1912 waren allein im Raum Mülheim-Kärlich 5000 Arbeiter mit der Fertigung dieser Steine beschäftigt. Sie produzierten 330 Millionen Steine jährlich.62) Mit den niedrigen Preisen dieses industriell gefertigten Massenprodukts konnten die kleinen Ziegelfabrikanten nicht mithalten. Deshalb wurden seit Anfang des Jahrhunderts alle Neubauten und Reparaturen fast ausschließlich mit Bimssteinen ausgeführt. Vereinzelte Ziegelbauten entstanden noch bis in die Jahre um 1930. Im öffentlichen Bereich waren es die Kirche in Karweiler (1923/24) – die Steine lieferte die Ziegelei Schöneberg in Ahrweiler63) – ein Anbau an das Bürgermeisteramt in Ringen (1927) und die Volksschule in Vettelhoven (1929). Von den letzten Privatbauten seien genannt das Wohnhaus des Schmieds Josef Rieck in Oeverich, Bellerstraße 16 (1926), das Wohnhaus des Arbeiters Anton Unkelbach in Gelsdorf, Grünstraße 35 (1925) und schließlich das Wohnhaus mit Torbau des Landwirts Peter Hermann in Oeverich, Bellerstraße 21 (1929-1931).64)

Anmerkungen:

Um die Quellenangaben möglichst kurz zu halten, sind alle Baudaten, soweit sie der einschlägigen Literatur über die Grafschaft entnommen wurden, nicht nachgewiesen.
1) Mila Schrader Mauerziegel als historisches Baumaterial. Ein Materialleitfaden und Ratgeber, Suderburg-Hösseringen 1997, S. 11. 
2) Karl Heinz Albrecht, Der Raum Holzweiler in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, in: Heimat-Jahrbuch für den Kreis Ahrweiler 1973, S. 42.
3) Paul Clemen (Hrsg.), Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, Düsseldorf 1938, S. 506.
4) Schrader (wie Anm. 1), S. 21.
5) H. Kisky, Burgen, Schlösser und Hofesfesten im Kreise Euskirchen, Euskirchen 1960, S. 107f.
6) Stadtarchiv Bonn, Sammlung Josef Dietz 178 (dort genaue Quellenangaben).
7) 0. Prothmann, 1200 Jahre Fritzdorf, Ahrweiler 1974, S. 28.
8) Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler, A 593.
9) Pfarrarchiv Karweiler, Pfarrchronik Karweiler, Teil I.
10) Clemen (wie Anm. 3), S. 251f.
11) Staatsarchiv Münster, Nachlass Spiegel zum Desenberg, Nr. 256.
12) Gemeindearchiv Grafschaft (nachfolgend abgekürzt GAG), Akte 27/7.
13) O. Prothmann Kirche und Pfarrei „St. Martin” Holzweiler, Holzweiler 2000, S. 193.
14) GAG Akte 69/22.
15) Kreisarchiv Ahrweiler, Akte Sch 58 (Schulhausbau Nierendorf).
16) GAG, Akte 144/4.
17) O. Prothmann (wie Anm. 13), S. 80f.
18) Papiere im Besitz von Wilfried Klein, Leimersdorf.
19) 0. Prothmann, Geschichte des Dorfes Niederich, Oeverich 1990, S. 14lf.
20) Peter Hammerschlag, Urkundliches und Mündliches über Eckendorf und seine nähere Umgebung, Maschinenschrift 1936, S. 127.
21) Notizbuch Jakob Schmitt 1831-1952 (im Besitz von Familie Schmitt, 0everich).
22) Paul-Georg Custodis, Ziegelbauten am Rhein. Eine preußische Sonderform des 19. Jahrhunderts, in: Rheinische Heimatpflege, Jg. 35/1998, S. 98,
23) Statistik des Kreises Ahrweiler 1863, S. 19 (Kreisarchiv Ahrweiler, Abt. 290, Nr. 10).
24) Mündliche Auskunft des Eigentümers Ja-roslav Ctrnáct, Eckendorf 2001,
25) Custodis (wie Anm. 22), S. 97.
26) Prothmann (wie Anm. 13), S. 141.
27) GAG, Akte 146a/9.
28) GAG, Akte 146/6 (Karweiler), 146a/ 11 (Lantershofen).
29) AG, Akte 107/7.
30) GAG Akten 18/8, 70/27, 70/28, 70/30.
31) GAG: Akte 69/22.
32) LHA Koblenz, Best. 655/11, Nr. 21.
33) J. J. Scotti, Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in den ehemaligen Herzogthümern Jülich, Cleve und Berg […] ergangen sind, Teil 1, Düsseldorf 182 1, Nr. 1807.
34) Ebd. Nr. 2322. 
35) Christine Doege, Bauhandwerker und Ziegler im Rheinland, Köln 1997, S. 7-9, 36-38.
36) GAG, Akte 69/17.
37) Toni Schäfer (geb. 1897), Niederich, erzählte 1973, dass er in Nierendorf noch ein Haus mit Strohdach gekannt habe.
38) Hans Frick, Quellen zur Geschichte von Bad Neuenahr, Bad Neuenahr 1933, Nr. 1713.
39) Pfarrarchiv Eckendorf, Nr. 1 (Heft XI).
40) GAG, Anschreibebuch des Johann Chrysanth Rheinbach 1724-1732, 1753, S. 83 (ohne Signatur).
41) LHA Koblenz, Best. 655/11, Nr. 21.
42) Brief von Heinz Dohmen an den Verfasser, Wassenberg 20.4.1970. Datum der Neueindeckung nach Brief von Josef Bell an Tochter Resi, 1953 (im Besitz von Resi Bell).
43) Willi Bender und Mila Schrader, Dachziegel als historisches Baumaterial. Ein Materialfaden und Ratgeber, Suderburg-Hösseringen 1999,S 153-160.
44) 150000 1854 bei einem Brand von Bernhard Pütz, Leimersdorf (Hofpapiere im Besitz des Verfassers), 120000 bis 150000 genannt in Vertrag von Stephan Schaaf, Leimersdorf, mit einem Ziegelmeister, 1883 (im Besitz des Verfassers), 186000 beim Ziegelofen für Neubau Schule Nierendorf (Prothmann, Chronik Nierendorf, S. 33).
45) E. Hartstein, Statistisch-landwirtschaftliche Topographie des Kreises Bonn, Bonn 1850, S. 186-190
46) Kreisarchiv Ahrweiler, Akte Sch 58 (Schulhausbau Nierendorf).
47) Hofpapiere des abgebrochenen Hofes Mager an der Landskroner Straße im Besitz des Verfassers.
48) Wie Anm. 21.
49) Zechenbuch der Braunkohlengrube Bartholomäus im Besitz von Familie Münch, Heppingen.
50) GAG, Akte 1/2, fol. 25.
51) 0. Prothmann, Auswanderungen aus der Grafschaft im 19. Jahrhundert, in: Heimat-Jahrbuch Kreis Ahrweiler 1993, S. 127.
52) GAG, Akte 9/2.
53) Landeshauptarchiv Koblenz, Best. 587A, Notar Bresgen, Rep. 2759.
54) GAG, Akte 96/2b.
55) Hartstein (wie Anm. 45), S. 186.
56) GAG Akte 97/3.
57) O. Prothmann, Chronik von Nierendorf, Nierendorf 1998, S. 33, 36.
58) GAG, Akte 97/3.
59) Pfarrarchiv Ringen, Beschlussbuch des Kirchenrats 1864-1968, S. 59.
60) GAG, Akte 130/2.
61) Mündliche Auskunft von Margreth Binzenbach, Bad Neuenahr 1993.
62) Winfried Henrichs, Mülheim-Kärlich, Mülheim-Kärlich 1981, S. 324, 327.
63) Schulchronik Karweiler S. 72.
64) Bauinschrift am Hause Rieck in Oeverich, Haus Unkelbach laut Schulchronik Gelsdorf, S. 119, Haus Hermann laut Auskunft von Heinrich Hermann, Oeverich 2001.