Fachhochschule offiziell eingeweiht

Dreieinhalb Jahre nach Baubeginn stach das Flaggschiff des Strukturwandels im Kreis Ahrweiler endgültig in See. Will heißen: Die Fachhochschule RheinAhrCampus wurde offiziell eingeweiht. Am 29. Januar 2001 war es soweit.

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe im Auditorium Maximum nannte Bundesbauminister Kurt Bodewig als prominentester Gast eine "entscheidende Stärke" der neuen Fachhochschule im AW-Kreis: "Gemessen an den großen Unis ist dieser Campus überschaubar." Die FH sei das Element eines wissenschaftlichen Gesamtkomplexes mit der FH Rhein-Sieg, dem Projekt CAESAR und dem Wissenschaftszentrum Bonn, betonte Bodewig, der in seiner Funktion als Bundesbauminister zugleich Beauftragter der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Berlin-Ausgleich ist. Eine solch hohe wissenschaftliche Konzentration sei gewollt, um den Strukturwandel zu forcieren, ergänzte Bodewig.

Für den rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Professor Dr. Jürgen Zöllner stellt "Hochschulpolitik immer auch Strukturpolitik" dar. Die FH Remagen zeichne sich durch Praxisnähe aus. Das Studienplatzangebot sei zukunftsorientiert, der Studiengang "Sportmanagement" bundesweit einzigartig, betonte Zöllner.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler sah "eine Vision zur Wirklichkeit geworden" und "einen der bedeutendsten Meilensteine auf unserem Weg in die Zukunft fertig gestellt". Der Gedanke an eine Fachhochschule im Kreis Ahrweiler habe unmittelbar nach dem Umzugsbeschluss des Deutschen Bundestages von 1991 als visionär und kühn gegolten. Sein Amtsvorgänger, Landrat Joachim Weiler, habe sich mit ganzer Kraft für die FH als eines der zentralen Projekte im Bonn-Berlin-Ausgleich eingesetzt.

Als Keimzelle für neue Ideen sei der RheinAhrCampus Remagen der zentrale Kern für die künftige Entwicklung im AW-Kreis, fuhr Landrat Pföhler fort. Um diesen Kern herum kreisten etliche wirtschafts- und wissenschaftsnahe Einrichtungen wie das Innovations- und Gründerzentrum Sinzig, der Technologiepark Grafschaft, die Forschungsvereinigung mittelständischer Arzneimittelhersteller in Sinzig oder die Europäische Akademie für Technikfolgenabschätzung in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Medizintechnik und das Gesundheitswesen seien zentrale Elemente. Der Kreis Ahrweiler habe beste Chancen, ein "Medicin Valley" zu werden.

Bürgermeister Lorenz Denn nannte die damalige Standortentscheidung zugunsten Remagens eine "große Herausforderung für die Stadt". Namentlich dankte Denn den FH-Pionieren Professor Dr. Rüdiger Jung und Gisela Niedzwetzki, die von der ersten Stunde der neuen Hochschule in Remagen an dabei gewesen seien. Professor Dr. Thorsten Buzug als Vorsitzender des FH-Aufbauausschusses und Thomas Wolff als Vorsitzender des FH-Fördervereins äußerten sich zuversichtlich über die Zukunft des RheinAhrCampus.

Die FH ist das größte Projekt des Berlin-Bonn-Ausgleichsvertrags im Kreis Ahrweiler. Für Projekte im AW-Kreis wurden 242,5 Millionen Mark bewilligt. 185 Millionen Mark entfallen alleine auf die FH, darunter 81 Millionen für das Gebäude und feste Einrichtungen.

Mit einem Festakt wurde den RheinAhrCampus Remagen am 29. Januar 2001 eingeweiht.