Radames ohne Regen

Der Nil an der Ahr. Ein Meisterwerk der Opernkunst im Kurgarten. Und ein Wetter-Wagnis. 1.600 Konzertbesucher strömten am 23. Juli 2003 in eine spektakuläre Open-Air-Opern-Nacht nach Bad Neuenahr. Nach der umfangreichen Organisation im Vorfeld dieser Freiluftveranstaltung blieb noch eine bange Frage offen: Wird es regnen? Oder bleibt die Aufführung der Oper, deren Handlung nahe der Wüste spielt, trocken?

Giuseppe Verdi erzählt die Geschichte der äthiopischen Königstochter Aida, die unerkannt am Hofe des ägyptischen Königs als Sklavin lebt. Die Pharaonentochter Amneris ist ihre eifersüchtige Rivalin im Kampf um den ägyptischen Feldherren Radames, der seinerseits die Pharaonentochter verschmäht und der Sklavin Aida in tiefer Liebe zugetan ist. Die wallenden Gefühle verursachen politische Kontroversen und Loyalitätskonflikte. Am Ende siegt die Liebe über die Hinterhältigkeit. Aber für die Liebenden bedeutet der Sieg den Tod.

Auf einer pompösen Bühne inszenierten 150 Mitwirkende, darunter Sänger-Stars der „Arena di Verona", das Verdi-Werk und setzten ein neues Kultur-Highlight im Kreis Ahrweiler. Und das Wetter? Es war sozusagen schön. Jedenfalls kein Regen. Dieser Sommerabend blieb trocken. Wie so viele Tage und Nächte des Sommers 2003. Die aktuelle Chronik berichtet mehr über diesen seltsamen Sommer und über viele weitere Themen.