Technologiepark Grafschaft: Vermarktungszeitraum 10 bis 15 Jahre

Dr. Michael Gramm vom Beratungsbüro für Regionale Strukturentwicklung und Wirtschaftsförderung aus Jülich übernahm am 1. Juli 2003 die Vermarktung des Technologieparks Grafschaft. Dies sei eine entscheidende Weichenstellung, sagten Landrat Dr. Jürgen Pföhler und der Grafschafter Bürgermeister Hubert Kolvenbach beim Vertragsabschluss mit Gramm.

Im Kreis- und Umweltausschuss war partei­übergreifend und einstimmig beschlossen worden, die Finanzmittel des Kreises für die Vermarktung des Technologieparks (TP) freizugeben. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es wichtig, bei solchen Großprojekten zusammenzuhalten. Angesichts der aktuellen Konjunktur liege der Markt für Firmenansiedlungen am Boden, sagte der Landrat bei der Vorstellung Gramms und kündigte an: „Bei der Vermarktung des Technologieparks brauchen wir einen langen Atem. Für den Gesamttechnologiepark stellen wir uns auf einen Vermarktungszeitraum von zehn bis 15 Jahren ein."

Aus dem großen Pool von Wirtschaftberatern habe sich Dr. Gramm mit seinem Büro als idealer Vermarkter herauskristallisiert, hieß es weiter. Gramm ist seit 1997 Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft im Kreis Düren mbH und übt seit August 2002 zusätzlich eine freie Beratertätigkeit aus.

Die sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten des Wirtschaftsraumes Kreis Ahrweiler und die Kernkompetenzen der Region gelte es herauszustellen. Die unmittelbare Nähe zur Bundesstadt Bonn unter anderem mit der Telekom, die zahlreichen Einrichtungen im Gesundheitswesen sowie die gute Verkehrsanbindung seien Pluspunkte des Standorts.

Der TP soll neue und vor allem hochqualifizierte Arbeitsplätze bringen. Die für dieses Gewerbegebiet festgelegten Schlüsselbranchen sind Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologien, Biotechnologie sowie produktionsorientierte Dienstleistungen. Wie bei anderen Ausgleichsprojekten aus dem Bonn-Berlin-Gesetz, vor allem der Fachhochschule RheinAhrCampus Remagen sowie dem Innovations- und Gründerzentrum Sinzig, geht es darum, die durch den Regierungsumzug weggefallenen Arbeitsplätze durch neue, zukunftssichere zu ersetzen.

Der TP Grafschaft stehe in Konkurrenz zu anderen Technologieparks in Leverkusen, Köln, Aachen oder Düsseldorf. Daher hätten Kreis und Gemeinde ein überregionales Vermarktungskonzept in Auftrag gegeben, so Landrat und Bürgermeister. Die Zusammenarbeit mit Dr. Gramm sei zunächst für drei Jahre ins Auge gefasst.

Der TP soll künftig „Innovationspark Rheinland" heißen. Das beschloss der Gemeinderat Grafschaft am 18. September 2003. Begründung: Der Name erhöhe die Akzeptanz für das Gebiet und hebe es aus dem lokalen Umfeld heraus.