Der Fels rutschte, die Bunte Kuh blieb standhaft

Teile der Felsformation im Ahrtal, zu der die Bunte Kuh zählt, gerieten Ende März 2003 ins Rutschen. Höchste Gefahr also für die Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße 267 zwischen Walporzheim und Marienthal. Am 24. März musste die Straße komplett gesperrt werden. Umfangreiche Sanierungsarbeiten begannen.

Ein etwa 40 Tonnen schwerer Felsblock unterhalb der berühmten Bunten Kuh, jener imposanten Felsnase hoch über der Ahr, hatte sich mehrere Zentimeter bewegt. Die automatischen Messstationen schlugen Alarm. Nach ers­ten Untersuchungen kamen die Experten von Geologischem Landesamt und der Straßenmeisterei zum Entschluss: Der Block kommt früher oder später runter. Also helfen wir nach, damit dies schneller und kontrollierbar geschieht.

Ein Kiesbett, als Polster ausgelegt, federte den Druck der abstürzenden Felsmassen ab.

Zunächst wurde eine Schieferpartie gesichert. Eine Würzburger Bergbaufirma bohrte sechs Löcher, jedes fünf Meter tief und 56 Millimeter breit, in den Schiefer unterhalb des Kopfes der Bunten Kuh. Spezialbeton in den Löchern gab den Eisenstäben Halt. Auf die Stäbe wurde eine Stahlplatte geschoben und verschraubt. Doch die eigentliche Problemzone lag unterhalb dieses Stütz-Korsetts aus Stahl: jener abwärts driftende 40-Tonner aus Stein.

Mehrere Tage musste die Bundesstraße 267 zwischen Walporzheim und Marienthal unterhalb der Bunten Kuh gesperrt werden.

Mit Bohrhämmern und hydraulichen Spreizern rückten die Fachleute vor. Aber nur ein Drittel des Felsbrockens ließ sich lösen. Weitere Untersuchungen der mehrtägigen Aktion ergaben den Grund: Der innere Kern des Schieferklotzes ist metertief in der Steilwand verankert. Daher wurde auch dieser Bereich mit Stahlankern und einer Platte gesichert. Der Rest des losen Gesteins krachte planmäßig in die Tiefe, ohne Schaden auf der Straße anzurichten. Denn eine hinreichend hohe Kiesfläche, als Polster ausgelegt, federte den Druck der abstürzenden Felsmassen ab. Am 1. April ab 17.30 Uhr war die Bundesstraße wieder einspurig für den Verkehr frei. Sehr zur Erleichterung aller Fahrer und der Gastronomen. Und: Die Bunte Kuh selbst hat den Eingriff schadlos überstanden.