Rückbau des Bunker-Inneren beendet

Die Rückbauarbeiten im Inneren des ehemaligen Regierungsbunkers zwischen Dernau, Marienthal und Ahrweiler sind abgeschlossen. Das 19 Kilometer lange Tunnelsystem ist bis auf den blanken Beton geräumt. Im Januar 2005 überzeugten sich ehemalige Mitarbeiter des seinerzeit größten europäischen Bunkers über ihre frühere Arbeitstätte, die mit dem Ende des Kalten Krieges ihren Sinn verlor. Dazu hatte die Handwerkskammer Koblenz (HwK) im Rahmen ihrer Dokumentation über den früheren „Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland" eingeladen.

Für einige der vormals rund 150 technischen Mitarbeiter war dieser Termin die erste Visite am ehemaligen Arbeitsplatz seit Beginn des Rückbaus im August 2001. Doch die Erinnerungen an die eigenartige Welt unter den Weinbergen hatte mit der Realität von einst nichts mehr zu tun: Es gab kein Strom und damit kein Licht mehr. Die gesamte Technik – etwa Großküche, Belüftungsanlagen, Diesellager und Notstromaggregate – wurde in den drei Jahren zuvor demontiert. Zwischendecken und Bodenplatten verschwanden und mit ihnen die Gänge durch den Bunker. Die HwK hat einen Film über den Bunker gedreht. Der 70 Minuten-Streifen mit Erinnerungen von Zeitzeugen und einem Fotoarchiv ist als DVD bei der HwK erhältlich.

Lüftungsrohre, die über Querverstrebungen an der einstmals verkleideten Tunneldecke befestigt waren, wurden abmontiert, meterdicke Querwände aus Stahlbeton abgerissen.

Ein Blick ins scheinbar Unendliche: Das 19 Kilometer lange Tunnelsystem diente als „Ausweichsitz" der Bundesregierung. Die beiden Fotos stammen aus dem Jahr 2003.