Die aktuelle Chronik aus Kreis und Gemeinden

(Von Herbst 2005 bis Herbst 2006)

J ü r g e n    K e m p e n i c h

Fotovoltaikprojekt des AW-Kreises:

Sonnenenergie macht Schule Mit einem neuen Solarprojekt erzeugt der Kreis Ahrweiler überregionale Aufmerksamkeit. Die Dächer von neun Kreis-Schulen und der Kreisverwaltung wurden mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet, die aus Sonnenenergie Stromproduzieren. Diese Fotovoltaik-Initiative wurde am 27. September 2005 als Leitprojekt des Landes Rheinland-Pfalz im Klimaschutz ausgezeichnet. Zahlreiche Kommunen und Kreise aus allen Teilen Deutschlands interessieren sich für die Idee.

Im Juli 2006 gab es die erste Zwischenbilanz. Die Fotovoltaikanlagen auf den zehn Dächern produzierten mehr Strom als geplant. Von Januar bis Juni 2006 erzeugten die zehn Anlagen mit insgesamt 7.000 Quadratmetern Modulflächen 344.000 Kilowattstunden (KWh) Strom aus Sonnenenergie. Das entsprach einem Erlös von 179.000 Euro.

Angesichts dieser Zahlen, die um zehn Prozent über den vom Kreis kalkulierten Werten lagen, sprach Landrat Dr. Jürgen Pföhler von einem „sehr guten Start“. Der Kreis hat in seiner Wirtschaftlichkeitsberechnung einen jährlichen Ertrag von 600.000 KWh oder 313.000 Euro Einnahmen kalkuliert. Alleine der meist wolkenlose Juni 2006 brachte 121.000 KWh oder 63.000 Euro ein.

Die Kosten aller Anlagen liegen bei 3,6 Millionen Euro. Diese Investitionen sollen sich auszahlen und Gewinne abwerfen. Die Einnahmen fließen zurück in den Kreishaushalt und damit auch an die Schulen.

Das flächendeckende Fotovoltaikprojekt hat einen weiteren Investitionsschub an den Schulen angestoßen, der mittelständischen Betrieben zugute kommt. Und vor allem: Die Idee bringt Ökonomie und Ökologie in Einklang, nämlich wirtschaftlichen Erfolg plus Klimaschutz.

Auf der Höhe der Zeit: Die Gesellschafterversammlung der Solarstrom Ahrweiler GmbH,
bei denen es sich um Mitglieder der Kreistags-Parteien unter dem Vorsitz von Landrat Dr. Pföhler handelt,
auf dem Dach der Kreisverwaltung, wo eine Solaranlage Strom aus Sonnenenergie produziert.

Die umweltfreundlich aus Sonnenenergie gewonnenen 600.000 KWh reichen aus, um 120 Einfamilienhäuser zu versorgen. Der Kreis setzte sein Fotovoltaikprojekt binnen kurzer Zeit um. Eine wichtige Starthilfe gab das Gesetz über Erneuerbare Energien. Es schreibt vor, dass die Energiekonzerne den Produzenten von Solarstrom eine feste Einspeisevergütung bezahlen. Im Dezember 2004 begannen die systematische Prüfung der einzelnen Dächer auf ihre Verwendbarkeit für die Anlagen sowie eine erste Wirtschaftlichkeitsberechnung. Im März 2005 wurde die Solarstrom Ahrweiler GmbH gegründet, deren Gesellschafterversammlung aus Mitgliedern der Kreistags-Parteien besteht.

Sonnenschein schafft elektrische Energie:
Die Solarstromanlage auf dem Dach der Don-Bosco-Schule im Schulzentrum Bachem.

Zugleich starteten Detailplanungen und Ausschreibungen. Im Juni wurden die Bauaufträge vergeben. Am Jahresende 2005 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und die Anlagen betriebsbereit auf den Dächern.

Bei den neun kreiseigenen Schulen handelt es sich um das Peter-Joerres-Gymnasium Ahrweiler, das Are-Gymnasium Bad Neuenahr, das Rhein-Gymnasium Sinzig, das Erich-Klausener-Gymnasium Adenau, die Realschule Ahrweiler, die Berufsbildende Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Don-Bosco-Schule (Schulzentrum Bachem), die Janusz-Korczak- Schule Sinzig und die Nürburgringschule Wimbach.